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ÜBERLEGUNGEN ZUR BEHANDLUNG Behandlung des Os palatinum

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Die Kunst, diese Behandlungsmethode beim Ganglion sphenopalatinum anzuwenden, entspricht der Kunstfertigkeit eines Uhrmachers, der eine kleine Damenuhr zu reparieren hat, im Vergleich zu den Fähigkeiten eines Mechanikers, der Autos repariert.

Es handelt sich um ein kleines Ding, das mit Fingerspitzengefühl behandelt werden muss, nicht mit einer entschiedenen Manipulation. In der Kunst Ihres Wissens um den Mechanismus benutzen Sie einen so leichten, sanften Kontakt, wie Sie ihn beobachten können, wenn ein Vogel auf einem Zweig landet, ohne die Rinde zu verletzen.

Dann erlauben Sie den Kräften der Natur, eine Korrektur durchzuführen. Verstehen Sie? Wie viele aus der Profession der Osteopathen sind sich dessen wirklich bewusst?

Warum habe ich Ihre Aufmerksamkeit auf die Divergenz jener kleinen Furchen gelenkt, die mit den Enden der Procc. pterygoidei artikulieren und die gleichermaßen nach hinten divergieren und nach vorne konvergieren? Als Uhrmacher müssen Sie dieses mechanische Prinzip berücksichtigen.

Wenn Sie die Spur nehmen, in der ein Lastwagen fährt und diese Spur ist am Ende schief, hätten Sie Schwierigkeiten, durch diese Spur zu kommen. Das ist das Prinzip. Betrachten Sie die mechanische Situation, wenn diese Furche entweder in Außen- oder Innenrotation gedreht wird. Sie sehen die Störung im Bewegungsablauf der Procc. pterygoidei oder der Lastwagenräder, die in der Spur laufen sollen.

Als Nächstes müssen Sie verstehen, wie man das besagte Os palatinum in die richtige Richtung drehen kann, sodass es mit den Procc. pterygoidei übereinstimmt. Rufen Sie sich in Erinnerung, dass sie posterior divergieren. Demnach müssen Sie sich bemühen, den hinteren Rand des Os palatinum lateral zu drehen, um es an die Divergenz der Procc. pterygoidei anzupassen. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Wenn Sie das Os palatinum medial drehen, induzieren Sie es in die falsche Richtung. Sie könnten die Bewegung des Proc. pterygoideus in der Furche blockieren und somit die Bewegung des Os sphenoidale.

Ich möchte, dass Sie die Kunst, die osteopathische Kunst, anwenden, um das Problem des kleinen Os palatinum in seiner Beziehung zum Proc. pterygoideus des Os sphenoidale zu lösen. Ich möchte, dass Sie nachdenken und so lange üben, bis Sie die Kunst beherrschen, die mechanischen Probleme der Ossa palatina zu lösen. Es wird Ihnen viel Arbeit ersparen und Ihren Patienten nutzen. Als Erstes werden Sie bemerken, dass Patienten von nah und fern kommen.

Ich möchte Ihnen nun ein paar Anleitungen für die meines Erachtens korrekte Behandlungsmethode zur Behebung einer Fehlstellung des Os palatinum geben:

1. Als Erstes nehmen Sie einen Schädel und betrachten die Unterseite, um sich die Verbindung des Os palatinum mit der Maxilla und mit den Enden des Proc. pterygoideus des Os sphenoidale vor Augen zu führen (Zeichnung I–11).

2. Zweitens untersuchen Sie das Os palatinum von allen Seiten, vor allem die schmale Kurve auf der hinteren Oberfläche der waagerechten Platte. Unsichtbar dahinter verlaufen jene doppelten Furchen, die posterior in seitlicher Richtung divergieren. Diese Richtung entspricht dem Verlauf der Procc. pterygoidei.

3. Drittens benötigen Sie eine sanfte Behandlungsmethode, die es ermöglicht, das Os palatinum nach lateral zu drehen: nicht rückwärts, vorwärts oder aufwärts, sondern lateral. Das muss so sein, damit die Kufe und die Rille in der Furche aufeinanderpassen. Die Furche auf der Rückseite des Os palatinum passt genau zu den Enden der Procc. pterygoidei, die darin hin und her laufen, wie ein Schiffchen.

4. Wenn Sie das Os palatinum lateral drehen, drehen Sie es in die gleiche Richtung, in welcher der Proc. pterygoideus hängt. Das Os sphenoidale ist ein einziger Knochen. Beim Os palatinum haben wir jedoch zwei Knochen, einen auf jeder Seite.

So drehen Sie die Rille, nicht den Proc. pterygoideus, um eine glatte gelenkige Beweglichkeit zu haben. Wie werden Sie das tun?

Wenn Sie sich die Unterseite des Schädels an der Rückseite der Choanen anschauen, sehen Sie etwas herunterhängen. Das ist der Hamulus an der Lamina medialis des Proc. pterygoideus. Seien Sie vorsichtig.

Gehen Sie dort nicht hinein. Es gab einen Vorfall, bei dem jemand ihn abbrach. Er ist jedoch ein Hinweis. Sie brauchen nun nicht in den Mund zu sehen. Wenn Sie auf der Seite des Patienten stehen, an der Sie gerade arbeiten, nehmen Sie Ihren Zeigefinger und führen Sie ihn auf der Kaufläche der oberen Zähne so weit entlang, bis Ihr Finger auf den Hamulus trifft, den Führer, der Ihnen zeigt, dass Sie weit genug gegangen sind.

Den Patienten macht es im Allgemeinen nichts aus, wenn Sie sie an der Kaufläche der Zähne berühren. Alles, was Sie als Nächstes tun müssen, ist, Ihren Finger auf dem Fulkrum der Zähne zu drehen und die Fingerspitze an die hintere Begrenzung der Lamina horizontalis des Os palatinum, an die Kurve, sinken zu lassen. Dies ist ein praktischer Kontakt für Ihre Fingerspitze.


ZEICHNUNG I–11: ANSICHT DES SCHÄDELS MIT DER SUTURA PALATOMAXILLARIS

Beachten Sie die Lage des Hamulus auf der Lamina pterygoidea medialis.

Der weiche Gaumen beginnt an dieser Kurve. Wenn Ihr Finger dort hingesunken ist, haben Sie das Weichgewebe etwas zusammengefaltet, sodass Sie etwas oberhalb des Bogens sind. Jetzt drehen Sie Ihren Finger herum, indem Sie das Fulkrum benutzen, um den Bogen zu erreichen. Nun müssen Sie lediglich Ihren Finger so drehen, dass er das Os palatinum lateral dreht.

Wenn Sie Ihren Mechanismus verstehen, brauchen Sie nicht in den Mund zu sehen, denn Sie wissen genau, wo Sie sich befinden und was Sie zu tun beabsichtigen. Während Sie Ihren Zeigefinger auf den Zähnen entlangführen, bleibt der proximale Anteil Ihres Fingers auf den Zähnen, um als Fulkrum zu dienen. Besitzt der Patient keine Zähne mehr, können Sie den Finger auch auf dem Zahnfleisch entlangführen.

Benutzen Sie das Fulkrum, das durch Ihren auf den Zähnen balancierten Zeigefinger entsteht. Sobald Sie Ihren Finger auf dem Fulkrum drehen, lassen Sie ihn über diesen Bogen auf den hinteren Rand des Gaumens sinken.

Sie können den Bogen fühlen. Ebenso können Sie den Strain in den Nebenhöhlen fühlen und auch die Veränderung, die durch diese Art von Strain entstanden ist. Alles, was Sie nun tun müssen, ist, Ihren Finger drehen.

Schieben Sie nichts, manipulieren Sie nichts – das ist nicht die Wissenschaft. Drehen Sie Ihren Finger nur ganz und Sie werden wissen, wann sich der Knochen lateral dreht.

Sie werden auch wissen, wann und ob Sie Ihren Finger in die falsche Richtung gedreht haben. Sie sind erfahrene Behandler in dieser Kunst und Sie werden wissen, wie Sie diesen Knochen durch die Drehung Ihres Fingers seitlich drehen können. Es spielt keine Rolle, ob die Dysfunktion sich in Innen- oder Außenrotation zeigt; Sie müssen den Knochen lediglich lateral drehen, um ihn an die Divergenz nach posterior des Proc. pterygoideus anzupassen. Das ist der springende Punkt. Sie können dazu Atemkooperation oder die Tide zu Hilfe nehmen. Seien Sie einfach, sanft und schnell. Benutzen Sie die Ossa frontalia, um das Os sphenoidale mit Ihrer anderen Hand gleichzeitig in Flexion zu bringen.

Wenn Sie diese Vorgehensweise in der Praxis anwenden und herausfinden, welch eine Hilfe es bei Ihrer gesamten Behandlung darstellt, besitzen Sie eine zuverlässige Methode, um Probleme, in denen es um die Verbindungen der Ossa palatina geht, schnell zu beseitigen. Bei sämtlichen Dysfunktionen im Bereich des Schädels ändert sich der Faktor vordere Konvergenz und hintere Divergenz nicht. Das Os palatinum ist Torsionstraumen und Fehlstellungen ausgeliefert. Das versteckte Problem, dem abgeholfen werden muss, verlangt Wiederanpassung und Berichtigung. Wenn Sie die Alae majores mit einem Kontakt an den Ossa frontalia drehen, können Sie die Bewegung oder die fehlende Bewegung der Procc. pterygoidei in den Furchen auf der Rückseite der Ossa palatina spüren. Sie wissen es, wenn Sie die richtige Position haben.

Untersuchen und studieren Sie, ob die Ursache eines Problems am Os palatinum nicht ein Problem der Maxilla gewesen sein könnte. Dann beobachten Sie das Os zygomaticum in der Relation zur Maxilla.

Stellen Sie sich den Mechanismus zwischen Os zygomaticum und Maxilla, der den Sinus maxillaris lüftet, bildlich vor. Erinnern Sie sich daran, dass ein L-förmiger Bereich auf beiden Knochen die Gelenkfunktion darstellt. Ist Ihnen aufgefallen, wie viele L-förmige Bereiche an diesen zahlreichen Mechanismen beteiligt sind? Nicht nur im Gesicht, sondern auch an den Iliosakralgelenken.

Das große Sutherland-Kompendium

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