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DER MECHANISMUS DES GESICHTS

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Beobachten Sie die Spina ossis ethmoidalis, jenen kleinen flachen Fortsatz in der Mitte des vorderen oberen Bereichs des Corpus sphenoidalis. Sie passt in eine kleine Furche im hinteren, oberen Bereich der Mitte des Os ethmoidale. Das ist eine mechanische Konstruktion für die Bewegung des Os ethmoidale, sobald sich das Os sphenoidale vorne nach unten bewegt. Direkt an der Seite der Spina ethmoidalis, auf der oberen Gelenkfläche der Alae minores des Os sphenoidale, hat das Os sphenoidale eine artikuläre Verbindung mit den hinteren Gelenkflächen der Laminae orbitales des Os frontale/der Ossa frontalia.

Die Incisura ethmoidalis des Os frontale befindet sich zwischen den beiden Hälften der Laminae orbitales. Dieses Gelenk zwischen den Alae minores des Os sphenoidale und dem Os frontale/den Ossa frontalia ist ein Anzeichen dafür, dass es eine laterale Bewegung während der Inhalation und eine mediale Bewegung während der Exhalation gibt. Die Spitzen der Alae minores haben keine Gelenkverbindung. Die Crista sphenoidalis auf der Mittellinie der vorderen Oberfläche des Corpus sphenoidalis hat eine Gelenkverbindung mit der Lamina perpendicularis des Os ethmoidale, die einen Anteil des Septum nasi bildet.

Das Vomer bildet ein Gelenk mit dem Rostrum an der Unterfläche des Corpus sphenoidalis. Es bildet einen zusätzlichen Anteil des Septum nasi und hat eine Gelenkverbindung mit der Lamina perpendicularis des Os ethmoidale. Das Rostrum ist ein schnabelähnlicher Fortsatz, der die tassenähnliche Oberfläche, die durch die Alae des Vomer gebildet wird, aufnimmt. Die Bewegung zwischen Vomer und Rostrum ähnelt einem Universalgelenk.

Das Vomer und die Lamina perpendicularis des Os ethmoidale erstrecken sich nach vorne über den Gaumen, der durch die Laminae horizontales der Ossa palatina und der Maxilla gebildet wird. Der Nasenknorpel vervollständigt das Septum nasi. Diese Strukturen komplettieren die Mittellinie in der Schädelbasis und im Gesicht.

Das Os sphenoidale erbringt die Bewegung, die zwischen den Knochen des Gesichtsmechanismus auftritt. Es besitzt im Regelfall kein Gelenk mit der Maxilla. Ebenso haben die Ossa temporalia keinen artikulären Kontakt mit den Maxillen. Die Ossa zygomatica und palatina dienen in dieser Region als Vermittler.

Die Ossa zygomatica hängen an den seitlichen Enden der Margo supraorbitalis des Os frontale und bilden so ein Drittel der Orbitaränder. Die Maxillen hängen mit ihren Procc. frontales in der Incisura nasalis vom Os frontale und bilden Gelenke mit den Ossa nasalia, welche zwischen ihnen sitzen. Die Procc. zygomatici der Ossa temporalia bilden Gelenke mit den Procc. temporales der Ossa zygomatica. So werden die Jochbögen an der Seite des Kopfes gebildet.

Die Alae majores des Os sphenoidale artikulieren an den seitlichen Wänden der Orbita mit den Ossa zygomatica. Die Ossa zygomatica sind mit der Oberseite des Corpus maxillaris als Gelenk verbunden.

Wenn sich das Os sphenoidale während seiner Flexionsphase nach vorne, unten und außen bewegt, schwingen die Alae majores die Ossa zygomatica in Außenrotation, und erweitern damit die Orbita. Sobald sich der vordere Bereich des Os sphenoidale in seiner Extensionsbewegung nach oben bewegt, ziehen die Alae majores die Ossa zygomatica nach innen und verengen und vertiefen die Orbita.

Das Gelenk zwischen Os zygomaticum und Os temporale dient auf verschiedenste Weise als Vermittler, als Zwischenstück zwischen Maxillen und Ossa temporalia. Das Zusammenspiel zwischen den Ossa zygomatica und den Knochen der Schädelbasis lässt sich am Orbitaboden an den Änderungen im Bereich der Fissurae sphenomaxillaris erkennen.

Die Ossa palatina befinden sich an der Rückseite der Nasenhöhlen zwischen den Maxillen und den Procc. pterygoidei des Os sphenoidale. Sie tragen zu den Wänden dreier Höhlen bei: am Boden und der Seitenwand der Nasenhöhlen, bei dem Dach des Mundes und dem Boden der Orbita. Sie kommen in diesen drei Fossae und in einer Fissur – der Fissura sphenomaxillaris – vor. Auf der hinteren Oberfläche bilden zwei Furchen ein Gelenk mit den Enden der Procc. pterygoidei.

Die Procc. pyramidei vervollständigen den unteren Anteil der Fossa pterygoidea. Den senkrechten Anteil am hintersten Anteil des Orbitabodens bezeichnet man als Proc. orbitalis. Der waagerechte Teil, zusammen mit dem waagerechten Anteil der Maxilla, bildet den Nasenboden und das Dach des Mundes.

Die Lamina pterygoidei sind auf beiden Seiten, medial und lateral, in ihrer Form konvex und hängen nach unten am Corpus des Os sphenoidale. Wenn sich das Os sphenoidale im Bereich der Alae majores nach vorne und unten dreht, dann bewegen sich diese Procc. nach hinten. Auf jeder Seite bewegen sich die Enden der Procc. pterygoidei wie die Kufen von Schaukelstühlen in ihren Furchen auf der Rückseite der Ossa palatina. Wenn sich das Os sphenoidale im Bereich der Alae majores nach hinten und oben dreht, dann bewegen sich die Enden der Procc. pterygoidei in den Furchen auf der Rückseite der Ossa palatina nach vorne (Zeichnung I–9).

Studieren Sie die anatomischen Details dieses Gelenkbereiches und ebenfalls die Oberflächen zwischen den Ossa palatina und den Maxillen.

Die Ganglia pterygopalatina befinden sich in den Fossa pterygopalatina (Zeichnungen I–10(a) und I–10(b)). Sie hängen mit zwei Wurzeln an den Nn. maxillares, welche über die Oberseite der Fossa und anschließend um die Procc. orbitales der Ossa palatina herum verlaufen, bevor sie als Nn. infraorbitales in die Maxillen eintreten.

Denken Sie in Begriffen von Bewegung und studieren Sie die Mechanik dieser Bereiche. Mit etwas Verständnis für den Normalzustand werden Sie erkennen, dass eine Gelenkfixierung das Ganglion pterygopalatinum bedrängen und somit seine Funktion stören kann.

Eine mechanische Aufgabe der Ossa palatina ergibt sich aus der Tatsache, dass sie zwischen das Os sphenoidale und die Maxillen eingepasst sind. Diese drei Knochen sitzen hintereinander an der Rückseite des Gesichts. Das Os sphenoidale liegt höher als die Ossa palatina und diese liegen ihrerseits höher als die Maxillen. Das Vor- und Zurückdrehen des Os sphenoidale hat ein größeres Bewegungsausmaß als die Bewegung der Ossa palatina; diese wiederum bewegen sich mehr als die Maxillen. Also erfüllen sie die Aufgabe einer ‚Geschwindigkeitsbremse‘. Die anderen zwischengeschalteten Knochen, die Ossa zygomatica, hatten wir bereits untersucht.

Die Orbitahöhlen sind nicht mit dem Acetabulum der Ilia zu vergleichen. Sie sind für Bewegung konstruiert. Vier der extrinsischen Muskeln des Augapfels, die geraden Augenmuskeln, sind an dem Ursprung der Alae minores des Os sphenoidale an einem Ring um die Foramina optici befestigt. Bewegt sich das Os sphenoidale nach vorne, bewegen sich die Augäpfel ebenfalls nach vorne. Bewegt es sich nach hinten, bewegen sich die Augäpfel entsprechend nach hinten. Beobachten Sie die Fissura orbitalis superior zwischen den Alae majores et minores des Os sphenoidale und dann die Fissura sphenomaxillaris zwischen Os sphenoidale und Maxilla. Beachten Sie dabei, dass die Vv. ophthalmicae in beide Sinus cavernosi führen, die bei den Fissurae orbitalis superiores liegen. Machen Sie sich Gedanken darüber, wie die Funktion der Mobilität in den Wänden der Orbita mit der venösen Drainage in Verbindung steht.

Rufen Sie sich in Erinnerung, dass die Tubae auditivae einen aus dem Mittelohr herausführenden knöchernen Anteil besitzt, und dann einen chondralen Teil, der zwischen den Partes petrosae der Ossa temporalia und den hinteren Rändern der Alae majores des Os sphenoidale liegt, und einen bindegewebigen Anteil in den Pharynxwänden, der zu den Fossa Rosenmüller führt. Ich glaube, dass die Innen- und Außenrotation der Partes petrosae der Ossa temporalia die Funktion haben, die Öffnung der Tubae auditivae zu öffnen und zu schließen.

Im Falle einer Dysfunktion, die eine Bewegung zwischen den Partes petrosae der Ossa temporalia und den Alae majores des Os sphenoidale einschränkt, kann die Auswirkung auf den chondralen Bereich der Tuba auditiva diese Öffnung geöffnet oder verschlossen halten.

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