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DIE BEHANDLUNG DES VOMER

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Wenn wir über die Pumpenfunktion des Os zygomaticum am Sinus maxillaris nachdenken, kommt uns die Beziehung des Vomer zum Sinus sphenoidalis in den Sinn. Das Vomer ähnelt von der Gestalt her einer Pflugschar.

Es ist dünn, besteht aber aus zwei Schichten, die sich aufspalten, um Alae zu bilden, die glatt über das Rostrum des Os sphenoidale passen. Diese Verbindung befindet sich unterhalb des Corpus sphenoidalis mit dem Sinus sphenoidalis. Dieser luftgefüllte Hohlraum braucht Bewegung zum Luftaustausch, andernfalls gibt es eine Stauung der Luft. Sie sehen, dass das Vomer eine weitere Pumpe auf der zentralen Linie der beiden Kammern im Corpus des Os sphenoidale ist, die Luft ansaugt und wieder hinausdrückt.

Betrachten Sie nun die nasenseitigen Conchae im lebenden Körper, wie sie sich während In- und Exhalation eindrehen und ausdrehen. Sie verstehen ihre Funktion des Luftaufwärmens und -anfeuchtens, bevor diese in die Lungen strömt. Sie denken an die mechanische Aktion der Ossa frontalia in ihrer Beziehung zum Os ethmoidale. Verstehen Sie, was hier während Inhalation und Exhalation passiert?

Denken Sie dann an die unterschiedlichen Beschwerden, mit denen Ihre Patienten zu Ihnen kommen. Zu diesen Beschwerden gehören Stauungen im der Nase angrenzenden sinoidalen System mit übermäßiger Sekretbildung, Entzündungen, Stasis und Polypen. Denken Sie an den physiologischen Einfluss des Os sphenoidale auf den gesamten Mechanismus des Gesichtes. Was bedeutet eine Fehlstellung des Os sphenoidale für die Physiologie des Gesichts? Sehen Sie sich das Septum nasi an und denken Sie über Abweichungen und Ausbuchtungen der Lamina perpendicularis des Os ethmoidale und des Vomer nach. Wenn die ‚Wagendeichsel‘ sich verbiegt, warum wechseln wir nicht den ‚Wagen‘ und betrachten, wie sich die ‚Deichsel‘ wieder auf ihre richtige Spur begibt?

Es gibt eine Behandlung der Ossa palatina und des Vomer, die ich die ‚Wagendeichsel‘ nenne. Dies lässt sich durch das Bild eines Wagens mit Rädern und einer Deichsel veranschaulichen. Wenn Sie ein hölzernes Pferd nehmen und unter die Deichsel stellen, entsteht ein Fulkrum. Dann setzen Sie sich auf das Ende der Deichsel und gehen die Räder des Wagens hinauf. Lassen Sie uns die Procc. pterygoidei die Räder nennen, das Vomer die Deichsel, und den Finger des Therapeuten das hölzerne Pferd oder das Fulkrum.

Legen Sie einen Finger im Bereich der Sutura cruciata an das Munddach. Bitten Sie den Patienten, seinen Kopf vorsichtig auf Ihren Finger sinken zu lassen. Wenn er dies tut, wirkt das Fulkrum so, dass die Procc. pterygoidei nach oben in ihre Extensionsposition angehoben werden (Zeichnung I–5). Sie können den Patienten beibringen, das bei sich selbst auszuführen. Sie können am Ende der ‚Wagendeichsel‘ auch hinaus- und am Dach des Mundes nach vorne entlanggehen und es sanft anheben, um eine Bewegung am anderen Ende auszulösen.

Während wir über diesen Bereich nachdenken, führen Sie sich noch etwas anderes vor Augen: Wenn das Os sphenoidale sich in Exhalation so bewegt, dass es die Anguli laterales der Ossa frontalia nach innen zieht, tritt die Sutura metopica nach vorne. Gleichzeitig verengen und verlängern sich die Orbitae. Dies verändert ihre Gestalt ähnlich charakteristisch, wie dies auch bei Kurzsichtigkeit der Fall ist. Die Incisura ethmoidalis ist in diesem Moment verengt, und die Lamina perpendicularis des Os ethmoidale hebt sich zusammen mit der Spina ethmoidalis des Os sphenoidale. Während also alles enger wird, was passiert nun mit den Conchae nasales? Was machen die Bulbi olfactorii? Was geschieht mit all den luftgefüllten Hohlräumen? Wenn Sie sich das alles vor Augen geführt haben, sehen Sie, was Sie Ihren Patienten zeigen können, was diese alles für sich selbst tun können. Sie werden überrascht sein, zu erfahren, wie diese einfachen Techniken Ihren Patienten nützen können.

Das große Sutherland-Kompendium

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