Читать книгу Demokratie macht Spaß! - Winfried Brinkmeier - Страница 16

Der Regensburger Bischof Müller und die Drei von der rk Tankstelle (22. Mai 2012)

Оглавление

Das Westfalen-Blatt und auch der Bonner General-Anzeiger zitieren den neuesten Rundumschlag des erzreaktionären rk Bischofs von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller. Vorab muss man wissen, dass dieser Bischof Müller ein erzreaktionärer Vertreter des Deutschen Episkopates ist. Zusammen mit dem inzwischen wegen seiner Lügen entfernten ehemaligen Bischof von Augsburg, Mixa, und dem greisen Erzbischof im Kölner Dom, Meisner, tut er sich immer wieder mit ultrakonservativen Sprüchen hervor. Die Drei von der erzreaktionären rk Tankstelle schrecken vor keinem Spruch zurück. Mixa ist gottlob in den Ruhestand getreten (worden), der Greis im Kölner Dom steht kurz vor dem Abgang. Da bleibt dann noch Bischof Müller. Der versucht in seinem Erzbistum seit Jahren, die Mitarbeit der Laien einzuschränken, wo er nur kann. Er fällt auch immer wieder auf durch seine seltsamen Äußerungen, die von Menschenverachtung geprägt sind. Über die engagierte katholische Laienbewegung „Wir sind Kirche“, die auf dem 2012 durchgeführten Katholikentag aufgetreten war, hat er jetzt gesagt: „Es kann nicht sein, dass Leute, die nichts zustande bringen, sich an große Veranstaltungen dranhängen und eine parasitäre Existenzform bringen“. Hier spricht die Sprache für sich selbst. Kleriker wie Bischof Müller denunzieren Mitmenschen, die die Kirche kritisch sehen. Er will die Kirche in die Zeiten vor dem 2. Vatikanischen Konzil zurückdrängen.

Zu dem Thema Reformunwilligkeit der rk Kirche ist schon viel gesagt worden. Es sei nur darauf hingewiesen, dass es dabei um eine Kirche mit normalen Menschen geht und nicht um die Kirche einiger älterer Herren im Wolkenkuckucksheim. Dafür engagiert sich die Volksbewegung „Kirche von unten“. Die dort mitarbeitenden Christinnen und Christen versuchen, ein Christentum in der heutigen Welt zu leben, statt ihr Heil in der Vergangenheit zu suchen.

Papst Benedikt XVI. hat diesen Herrn Müller inzwischen zum Leiter der Glaubenskongregation bestellt und damit zum obersten Glaubenshüter der rk Kirche ernannt. Diese Ernennung ist ein klares und deutliches Zeichen, was der Papst von Reformen in der rk Kirche hält: Nichts. Das war zwar schon vorher bekannt. Aber diese Personalentscheidung ist an Dreistigkeit nur schwer zu überbieten.

Abschließend sei hier der hoch geschätzte Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll zitiert, ein Mann, der vom Kopf bis in die linke kleine Fußzehe rk war. Der sagte über diese Kleriker: “Sie verteidigen mit rattenhafter Wut die Reste ihrer verfaulenden Macht“.

Der normale Alterungsprozess bei rk Klerikern muss nicht notwendigerweise zu einem Zwangsaufenthalt im Wolkenkuckucksheim führen. Dies wird an einem kleinen Artikel im General-Anzeiger (GA) vom 4. September 2012 deutlich. Der hat den Titel „Kritik an Kirche – Interview mit Kardinal posthum veröffentlicht“. Darin schreibt der GA über die Begräbnisfeierlichkeiten für den verstorbenen Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini. Der war 85-jährig verstorben. Rund 150.000 Menschen gaben dem beliebten Kardinal im Mailänder Dom die letzte Ehre. Der frühere Erzbischof von Mailand hatte zu Lebzeiten ungewöhnlich liberale Positionen hinsichtlich Zölibat, Homosexualität und Empfängnisverhütung vertreten. Posthum wurde ein Interview mit ihm veröffentlicht. Darin forderte Martini radikale Änderungen in der römisch-katholischen Kirche. Die ist seiner Ansicht nach „200 Jahre hinter der Zeit“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Demokratie macht Spaß!

Подняться наверх