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Schweden wird Sieger im European Song Contest in Baku / Aserbaidschan (27. Mai 2012)

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Der diesjährige European Song Contest (ESC 2012) fand in Baku in Aserbaidschan statt. Der ESC ist ein Liederwettbewerb. Den Preis bekommen am Schluss die Komponisten des Liedes, die nicht immer aus dem Land kommen, für das sie den Song geschrieben haben. Die Übertragung dieses Liederwettbewerbs war eine Supershow, die den Aserbaidschanern gelungen ist. Ebenso gelungen ist ihnen auch die Darstellung des Landes in Bilderfolgen zwischen den 27 Liedern der beteiligten europäischen Länder. Damit wurde eine hohe Kultur des Landes sichtbar mit wunderschönen Bildern über Land und Leute. Dies hat gefallen. Die Lieder waren durchwachsen. Es waren viele englisch gesungene Lieder darunter. Sehenswert war der Auftritt der Babuschkas für Russland. Russland landete mit seiner Oma-Gruppe Buranowskije Babuschki und dem Feiersong „Party for Everybody“ auf Platz zwei. Es sangen sechs alte Frauen. Die älteste war 86 Jahre alt. Sie kommen aus einem russischen Dorf und trugen ihre Volksmusik in ihrer Landessprache vor, versehen mit einigen englischsprachigen Brocken. Stampfend und lachend, erzählend und singend sprangen sie über die Bühne. Allein die Idee der Frauen war klasse. Mit der 86Jährigen ist dort die bisher älteste Teilnehmerin eines Song Contests aufgetreten. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten die alten Frauen für kräftige Publicity gesorgt. Selbst in der taz stand über sie ein Artikel von einer Seite. So war der informierte Zuschauer schon ein wenig über den Hintergrund der Frauen unterrichtet. Mit der Nr. 20 trat für Deutschland der Sänger Roman Lob (21) auf. Er kam mit seinem Lied „Standing Still“ auf Platz acht. Auch er hatte wohl im Vorfeld Furore gemacht, insbesondere bei der Damenwelt in Baku. Aber sein Lied war nicht besonders überzeugend. Er sang englisch. Es überzeugt nicht, wenn deutsche TeilnehmerInnen nicht in ihrer Landessprache singen. Der achte Platz war für Deutschland schon ein Erfolg.

Gewonnen haben schließlich die Schweden mit ihrem mystischen Popsong „Euphorbia“, vorgetragen von der Sängerin Loreen. Für Schweden war es der fünfte Sieg in der Grand-Prix-Geschichte. Zuletzt gewann das Land 1999. 1974 gewannen die Schweden mit Abba und dem späteren Welthit „Waterloo“.

Mit dem Sieg ist kein Geld verbunden. Es gibt stattdessen lediglich eine Glas-Trophäe in Form eines Mikrofons. Laut DPA (Deutsche Presse Agentur) haben ca. 120 Millionen Fernsehzuschauer in Europa die glanzvolle Musikshow aus der von Deutschen gebauten Crystal Hall am Kaspischen Meer verfolgt.

Im Vorfeld der Veranstaltung gab es in der früheren Sowjetrepublik Aserbaidschan im Südkaukasus heftige Diskussionen. Die Regierung des Landes steht wegen ihres Umgangs mit Oppositionellen in der Kritik. Bis zum Tag des Finales kam es zu Protesten, die die Führung mit Polizeigewalt unterband. Die Frau des aserbaidschanischen Präsidenten führte den Vorsitz des nationalen Organisationskomitees ESC 2012 und war von daher an allen wesentlichen Entscheidungen über das Festival beteiligt.

Es gab Zeiten, da war der Song Contest ins Lächerliche abgerutscht und man ärgerte sich, ihn überhaupt angeschaut zu haben. Das waren so die Jahre um und vor dem Auftritt von Gildo Horn, der damals mit seinem Auftritt die Spitze der Dämlichkeit abgab. Jetzt hat sich das Festival wieder gefangen und ist nicht mehr so klamaukhaft. Die Texte lassen aber nach wie vor zu wünschen übrig. Die diesjährige Übertragung war sehenswert und technisch perfekt. Es war gute Unterhaltung.

Der nächste, 58. Eurovision Song Contest 2013 wird in Schweden über die Bühne gehen. Das Land des Siegers ist Gastgeber des nächsten Song Contest.

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