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Römische Zivilisation

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Römisches Militär –Importe und Exporte

Im Schutz der römischen Herrschaft konnte sich zwischen Limes und Oberrhein nach und nach die Zivilisation des römischen Reiches entfalten. Bei den Kastellen des Militärs entstanden jeweils Kastelldörfer, in denen Händler, Handwerker, Gastwirte und Angehörige der Soldaten lebten. Die Soldaten trugen im Dienst Waffen und Rüstung, übten aber in ruhigen Zeiten zivile Tätigkeiten aus, u.a. im Straßenbau, bei der Ziegelherstellung und der Versorgung der Truppe. So erlernten die meisten einen Beruf, der sie auch nach ihrer 25-jährigen Dienstzeit ernährte. Immer häufiger traten auch junge Kelten und Germanen in römische Dienste. Überhaupt assimilierte sich die Bevölkerung am Oberrhein unter römischem Einfluss in Sitten, Sprache und Verhalten. Die meisten Spuren der Römerzeit finden sich vor allem entlang des römischen Straßennetzes. Die Straßen waren Teil des Fernverkehrssystems im Römerreich und dienten insofern weniger dem Binnenverkehr als dem Transit. Sie konnten sowohl den Fernhandel fördern als auch |10|schnelle Truppenbewegungen ermöglichen. Entsprechend solide waren sie gebaut. Der Handel lieferte hochwertige Konsumgüter aus den Gewerbezentren des Reiches, so die kostbare braunrote Keramik (terra sigillata) aus Südfrankreich, Metallgefäße aus Italien und Spanien, kostbaren Schmuck, besonders aber bestimmte Weinsorten und andere Nahrungs- oder Genussmittel, die es nur im Süden gab (z.B. Datteln, Oliven, Feigen, fein gewürzte Fleischsaucen), Öl wurde wie schon zur Keltenzeit samt den Amphoren importiert. Der Handel ging auch ins freie Germanien jenseits des Limes. An einheimischen Produkten nahmen die Händler vor allem Agrarerzeugnisse, Dörrfleisch, Felle, auch Honig und Bernstein in ihr Sortiment. Die Vielzahl und Vielfalt der Münzen, die aus römischer Zeit hierzulande gefunden wurden, bezeugen den enormen Umfang des römischen |11|Handels. Es sollte nach dem Einbruch der Germanen mehr als ein halbes Jahrtausend vergehen, bis der Handels- und Zahlungsverkehr wieder ein annähernd vergleichbares Niveau erreichte wie zur Römerzeit.


Römerzeit am Oberrhein

Zu den eindrucksvollsten Zeugen des Fortschritts, den die Römer ins Land brachten, gehören zweifellos die baulichen Überreste von Brücken, Gebäuden und vor allem von Badeanlagen. Zu jedem Militärlager gehörte ein Kastellbad, zu jeder städtischen Siedlung eine Thermenanlage, und selbst Straßenstationen und Gutshöfe hatten ihr eigenes beheizbares Bad. Schon für die Wasserzuleitung schufen die Römer kunstvolle Aquädukte. Sie waren überhaupt Meister im Bauhandwerk. Ganze Kastellanlagen waren teilweise in Stein errichtet, wobei für das Mauerwerk Bruchstein und behauenes Material aus Steinbrüchen vor Ort sowie Mörtel verwendet wurden. Für anspruchsvollere Konstruktionen benutzte man gebrannte Ziegel; mit Ziegeln wurden auch die Dächer gedeckt. Stempel bei aufgefundenen Ziegeln verraten noch heute, aus welcher Ziegelei sie stammen.

Die Geschichte Badens

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