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Die Staufer am Oberrhein

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Friedrich I. von Schwaben

Diese Blütezeit steht in der allgemeinen Geschichte unter dem Zeichen der Stauferherrschaft. Der in Worms 1122 geschlossene Kompromiss beendete den Investiturstreit. Im gleichen Jahr kam übrigens der Zähringerherzog Berthold III. bei einer Fehde gegen die elsässische Stadt Molsheim zu Tode. 1137 kam das Geschlecht der Staufer, das ja seit dem Investiturstreit das Herzogtum Schwaben besaß, auf den deutschen Königsthron. Der erste Stauferkönig Konrad III. (1093–1152) behielt zum Zähringerherzog Konrad (1122–1152) gute Beziehungen. Doch sein Neffe, der schwäbische Herzog Friedrich (1122–1190), der spätere Kaiser Friedrich Barbarossa), demonstrierte dem Zähringer gegenüber eine deutliche Politik der Stärke. Er versuchte, ihn in einer Fehde 1146 aus Zürich zu verdrängen, und besetzte die Burg auf dem Freiburger Schlossberg, um sie erst wieder freizugeben, als Konrad um Frieden bat. Im gleichen Jahr bereiste der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux, das geistige Haupt der damaligen Welt, den Oberrhein, um für den (zweiten) Kreuzzug zu werben. In Freiburg fand er erst nach etlichem Zögern Unterstützung bei den Wohlhabenden, während die Armen ihm diese sogleich gewähren wollten. Markgraf Hermann III. von Baden (aus einer Nebenlinie der Zähringer) schloss sich dann mit vielen Rittern aus der Region dem Kreuzzug an, der von König Konrad (freilich glücklos) angeführt wurde.

Der Zähringerherzog suchte inzwischen Rückenstärkung durch engeren Anschluss an die Welfen, die als Rivalen des staufischen Schwabenherzogs galten. Die Zähringertochter Clementia wurde mit dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen verheiratet. Sie brachte als Morgengabe die Burg Badenweiler mit 100 Rittern und 500 Hofstellen in die Ehe ein. Doch als Friedrich Barbarossa seinem Onkel als Kaiser nachfolgte, drängte er den Welfen, sich von Clementia scheiden zu lassen, und nahm Badenweiler 1157 an sich. Damit hatten die Staufer einen wichtigen Stützpunkt am Oberrhein, während sie gleichzeitig ihre Position im nordöstlichen Bodenseeraum ausbauten.

Die »vis maxima regni«

|31|Der Zähringerherzog Berthold IV. (1152–1186) baute zwar das in der Ebene weit vor Badenweiler gelegene Neuenburg zur befestigten Stadt aus, um den Staufern den direkten Weg ins Elsass zu sperren. Doch konnte Barbarossa gerade den linksrheinischen Oberrhein zu einem Schwerpunkt der Stauferherrschaft machen. Schon Barbarossas Vater hatte damit begonnen, und Otto von Freising berichtete: »Nachdem er (Friedrich) den Rhein überschritten und von Deutschland nach Gallien gegangen war, beugte er allmählich das ganze Gebiet von Basel bis Mainz, in dem bekanntlich die Hauptstärke des Reiches liegt, unter seinen Willen. Denn immer den Rhein hinabziehend, erreichte er bald an einem geeigneten Platz eine Burg und unterwarf die Umgebung, bald verließ er die bisherige Burg und errichtete eine neue, so dass man von ihm sprichwörtlich sagte: ›Herzog Friedrich schleppt am Schwanz seines Pferdes stets eine Burg hinter sich her.‹ Dieser Herzog war im Kampf mutig, in Geschäften einfallsreich, in Miene und Gemüt heiter, seine Rede war höflich, und im Schenken war er so freigiebig, dass ihm deswegen eine große Menge von Kriegern zuströmte, die ihm freiwillig ihren Dienst anboten.«

Als Berthold V. 1218 ohne direkte Erben starb, da ergriffen die Staufer sofort die Initiative und verhinderten, dass die Zähringererben das gesamte Territorium der Dynastie weiterhin zu einem geschlossenen »Staat« ausbauen konnten. Sie bestanden nicht nur auf der Teilung des Zähringererbes, sondern erhoben auch selbst Anspruch auf Teile davon. Außerdem forderte der Kaiser die Lehen zurück, die den Zähringern teils vom Reich, teils von Reichsbischöfen übertragen worden waren. Den Staufern gelang es so, sich in der Ortenau (mit den Städten Offenburg und Gengenbach) und im Schwarzwald (in Villingen) festzusetzen. Zürich und Bern wurden Reichsstädte. Das Herzogtum Zähringen hatte aufgehört zu bestehen.

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