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|7|Von den Anfängen bis zum Spätmittelalter Heidelbergmensch und Neolithische Revolution

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Sesshafte »Bauern«

Von einem Urahnen der menschlichen Gattung wurde 1907 in einer Sandgrube in dem Dorf Mauer bei Heidelberg ein Unterkiefer mit Zähnen gefunden. Lange galt dieser »Heidelbergmensch«, der vor rund 600.000 Jahren lebte, als ältester Zeuge menschlichen Lebens in Europa. Erst neuerdings sind noch ältere Spuren in Südfrankreich entdeckt worden. Vermutlich fanden in der Alt- und Mittelsteinzeit Jäger und Sammler hier am Oberrhein menschlichen Lebensraum. In kleinen Gruppen folgten sie als Nomaden dem Wild und suchten geeignete Wohnplätze. Schließlich begann nach der letzten Eiszeit ein allmählicher Wandel der Lebensformen, der in die »neolithische Revolution« mündete. So begannen die ersten »Bauern« vor ca. 7.500 Jahren in unserem Raum zu siedeln. Vermutlich waren es »Kolonisten« aus dem Mittelmeerraum, die die hiesigen Jäger und Sammler überlagerten oder integrierten. Im Lauf der Zeit wurden sie sesshaft (in ca. 8 × 30 m großen Holzhäusern), bauten Gerste, Emmer und Einkorn an, domestizierten Hund und Pferd, züchteten Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen.

Sie lernten, einfache Tongefäße herzustellen und mit Bandmustern zu verzieren, man subsumiert sie als »Bandkeramiker«. Sie beherrschten den Steinschliff und die Steinbohrung sowie diverse Techniken der Holzbearbeitung. Vereinzelt hat man Gräber gefunden, in denen sie Tote in Hockerhaltung mit Beigaben bestattet haben. Das lässt auf die Vorstellung von einem Weiterleben nach dem Tod in einem »Jenseits« schließen.

Im folgenden Jahrtausend (zwischen 5000 und 4000 v. Chr.) bildeten sich Bevölkerungsgruppen mit je eigener kultureller Prägung heraus, erkennbar an bestimmten Keramikmustern. Dieser Periode folgte im 4. Jahrtausend eine Zeit mit einer kulturell einheitlichen Prägung. Sie ist benannt nach dem Michaelsberg bei Bruchsal, einer besonders ergiebigen Fundstätte. Charakteristisch für die Michelsberger Keramik sind u.a. tulpenförmige Becher und Krüge mit einem Henkel. Gegen Ende der Jungsteinzeit hat man gelernt, Kupfer aus Erz zu schmelzen. Auch die Verwendung des Hakenpfluges geht vermutlich in diese Zeit zurück. Die ältesten Fundstücke der Pfahlbauten am Bodensee gehören ebenfalls dieser späten Jungsteinzeit an. Aus der Folgezeit stammen sodann die ältesten Scheibenräder aus Holz. Seit der Zeit nach 2.800 v. Chr. setzten sich von Mitteldeutschland kommende Einwanderer mit neuem Keramikmuster im Oberrhein- und Neckargebiet durch, die Schnurkeramiker. Eine weitere Gruppe drang wohl aus dem europäischen Südwesten in den Raum am Oberrhein ein, erkennbar an einer speziellen Form der Tonwaren, der so genannten |8|Glockenbecher. Beide Gruppen pflegten eine eigene Bestattungskultur. Offenbar kannten sie bereits Kupfer zur Herstellung von Waffen und Schmuck.

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