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Bronzezeit und Eisenzeit – die Kelten Keltenfürsten

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In der Zeit nach 2000 v. Chr. fand die Bronze Eingang in unseren Raum, eine Legierung von Kupfer und Zinn. Sie gab der Epoche bis ins zweite Drittel des letzten Jahrtausends v. Chr. den Namen. Die Bronzezeit gilt als Periode wachsenden Wohlstandes und sozialer Differenzierung. Vermutlich haben Viehzucht, Schafhaltung zur Wollgewinnung sowie Besitz und Handel von Bronze, vielleicht auch von Salz, beides gefördert. In der späteren Bronzezeit lassen die Waffen in den Grabbeigaben auf die Existenz eines Kriegeradels schließen. Gleichzeitig deutet die Ausdifferenzierung der Metall- und Keramikprodukte auf die Entstehung des Handwerks hin. In dieser Periode setzte sich die Brandbestattung mit der Bildung von großen Urnenfeldern durch.

Keltenfürsten

Der tiefste Einschnitt im weiteren Fortgang der Frühgeschichte geschah in der Zeit nach 800 v. Chr. mit der Gewinnung und Verwendung von Eisen. Es waren schließlich die Kelten, die seit der Zeit um 600 v. Chr. dem Eisen zur dominierenden Bedeutung verhalfen. Die Kelten bildeten kein einheitliches Volk, keinen Staat, weisen aber gemeinsame Kulturmerkmale aus. Man spricht von der Hallstatt-Kultur, so genannt nach dem größten Gräberfund aus jener Zeit, der in dem gleichnamigen Ort gemacht wurde. Große Grabhügel aus der Hallstattzeit werden aufgrund ihrer reichen Ausstattung als Beweis dafür erkannt, dass regionale »Fürsten« mit gewaltigem Besitz und entsprechender Macht hoch über den Bauern, Handwerkern und Kriegern in ihren dörflichen Gemeinschaften standen. Die Grabbeigaben bezeugen den Fortschritt in der Metallbearbeitung und die Spezialisierung des Handwerks. Man fand Dolche, Lanzen und Messer aus Eisen, Schmuck für Frauen aus Glas, Bernstein, Bronze, Silber und Gold bei Haarnadeln, Ohr- und Halsringen, Gürtelblechen und Gewandfibeln u.a. mehr. Aus den Funden an herausragenden »Fürstensitzen« lässt sich ein reicher Fernhandel in keltischer Zeit rekonstruieren. Man bezog aus dem Mittelmeerraum vor allem feines Geschirr sowie Wein und Olivenöl in großen Behältern aus Ton. Bronze, Eisen und Salz kamen aus Ostmitteleuropa. Die Kelten lieferten vermutlich Sklaven, Pökelfleisch, Honig und Wolle, Holz- und Metallwaren. Nach einer Zwischenperiode fand im 3. Jahrhundert v. Chr. ein Kulturwandel statt, der in die sogenannte Latènezeit mündete, benannt nach einem Fundort bei Genf. Beherrschendes Merkmal dieser Epoche sind große »oppida«, durch natürliche Lage und aufwändig gebaute »Gallische Mauern« geschützte Areale, die offenbar als Fluchtstätten für einzelne »Stämme« der Kelten dienten. Zum andern sind aus der Latènezeit »Viereckschanzen« überliefert, die als Kult- und Opferstätten zu deuten sind.

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