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Alberto Marias hatte den weißen Porsche inzwischen mit neuen Nummernschildern versehen. Er hoffte, dass er damit noch eine Weile durchkam. Er hatte keine Lust, sich im Moment einen neuen Wagen zu besorgen. Danach stand ihm einfach nicht der Sinn.

Es ging ihm soviel durch den Kopf.

Alles, was er gestern für wichtig gehalten hatte, schien jetzt in Frage gestellt zu sein. Er brauchte jemanden, mit dem er reden konnte. Aber da gab es niemanden. Niemanden, der ihn in diesem Moment verstand.

Er hatte geglaubt, in der Gang das gefunden zu haben, was er immer vermisst hatte. Ein gewisser Schutz und das Gefühl, etwas zu bedeuten. Er hatte Killer-Joe beinahe angebetet. So wie er, hatte er auch werden wollen. Joe hatte es wirklich geschafft. Er machte sich sein eigenes Gesetz und es gab niemanden, der ihm auf der Nase herumtanzen konnte. Niemanden, der das noch wagte.

Die ganze South Bronx zitterte vor Joe.

Aber der Vorfall vom letzten Abend hatte Alberto nachdenklich gemacht. Er ist eiskalt, dachte Alberto. Wenn es um seinen Vorteil ging, dann kannte Joe keine Freunde, wenn er auch sonst viel von Freundschaft redete. Dann machte Killer-Joe seinem Kriegsnamen alle Ehre und ging buchstäblich über Leichen.

Und nicht nur über die der anderen Seite.

Auch die eigenen Leute schonte er nicht, wenn es ihm irgendeinen Vorteil versprach.

Du bist ein Mörder, ging es Alberto durch den Kopf. Und dieses Schwein hat dich dazu gebracht... Der Gedanke erschreckte ihn.

Es sind Tatsachen, Al! Sieh ihnen ins Auge!

Alberto wusste nicht, was er tun sollte.

An einen Ausstieg wagte er nicht einmal im Traum zu denken. Er wusste, was mit sogenannten Verrätern geschah. Und allein die Vorstellung verursachte ihm ein übles Magendrücken. Du hast keine Chance, ging es ihm bitter durch den Kopf. Um die Seiten zu wechseln ist es zu spät... Du hast schon zuviel auf dem Kerbholz!

Er spürte, dass er in einer Sackgasse steckte.

Das Gefühl, keine Luft zu bekommen war immer übermächtiger geworden. Wie in einer Zwangsjacke fühlte er sich. Als erstes wollte er sich mit Teresa aussprechen. Vielleicht würde sie ihn verstehen...

Vielleicht.

Alberto parkte den Wagen am Straßenrand. Er war ziemlich unaufmerksam. Die Gedanken jagten wie grelle Blitze durch sein Gehirn und er war dadurch nachlässig. Um ein Haar hätte er die Stoßstange eines anderen parkenden Fahrzeug gerammt. Nur keinen Ärger!, durchfuhr es ihn.

Er stieg aus.

Den Kragen seiner Lederjacke schlug er hoch. Ein eisiger Wind fegte vom East River her zwischen den tristen Häuserblocks von East Harlem her.

Unter der Achsel hatte er eine große Automatik stecken. Das Magazin war voll.

Killer-Joe hatte ihm gezeigt, wie man damit umging. Joe war ein guter Lehrer gewesen.

Du musst dich entscheiden!, durchfuhr es ihn. Entscheide endlich, welchen Weg du gehen willst! Das hättest du schon längst tun müssen...

Er atmete tief durch.

Und dann blickte er die Fassade des Brownstone-Hauses hinauf, in dem Teresa wohnte.

Bevor er ging, schnupfte er noch eine Prise Kokain.

Mörderhimmel: 7 Strand Krimis

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