Читать книгу Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer - A. F. Morland - Страница 77
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ОглавлениеSie ließen ihm Zeit, sich zu sammeln. Keiner bedrängte ihn dabei.
Bis sich Forsan Kumir neben ihn setzte und ihm riet:
„Nimm es nicht allzu schwer, Kumpel. Es war deine allererste Begegnung mit dem absolut Unbekannten. Und es darf nicht die letzte sein.“
„Und wenn doch?“
„Die Zeit drängt, mein Lieber. Mit jeder Minute wird es dringlicher, dich mit dem vertraut zu machen, was uns bevorsteht.“
„Dem Plan, was immer das auch bedeuten mag?“
„Genau, Kanot, denn darin spielst du die zentrale Rolle. Ohne dich wird er unmöglich, und wir müssen von hier wieder verschwinden, bevor man überhaupt mitbekommt, dass wir jemals hier waren.“
„Wo befinden wir uns überhaupt?“
„Es ist zu früh, dir das zu sagen. Kanot, bitte, wir haben nicht ohne Grund jahrelang intensiv nach dir gesucht. Ja, wir haben in dieser Zeit eigentlich fast nichts anderes mehr gemacht. Phillis hat ihre kriminelle Karriere an den Nagel gehängt, indem sie uns beitrat. Jeder von uns hat sich und sein Leben in die gemeinsame Sache gestellt und…“
„…und alle tun das freiwillig“, ergänzte Kanot. „Außer mir. Mich lässt man darüber hinaus auch noch im Unklaren.“
„Weil es nicht anders geht. Wirklich, Kanot. Du kannst nicht den x-ten Schritt begreifen vor dem zweiten. Du hast jetzt gerade mal den ersten Schritt hinter dir und warst dabei dermaßen entsetzt, um nicht zu sagen panisch…“
„Dann versetze dich mal in meine Lage!“
„Habe ich doch längst. Jeder von uns, der an der Séance teilgenommen hat. Schon wieder vergessen? Wir waren alle mit dir. Du warst ein Teil von uns und wir ein Teil von dir. Wir wissen um die Wirkung auf dich, als du die Entität erkennen konntest, die dich schon seit über drei Wochen umgibt, mit der du zusammen lebst, ja, von der du sogar lebst. Sie ist nicht unser Feind, sondern unser unverzichtbarer Partner. Oder wie glaubst du, schaffen wir so einen zielgenauen Sternensprung? Nur mittels der Entität gelingt es uns, im leeren Raum zwischen den Sternen die Orientierung zu behalten. Wir reisen in Gedanken voraus zu unserem Ziel, machen es fest und lassen unsere Körper mitsamt dem Schiff folgen. In Nullzeit. Ist das nicht mehr als fantastisch? Hast du jemals davon auch nur gehört?“
„Nein, habe ich nicht. Zumal man uns beigebracht hat, dass es Psi sowieso nicht gibt.“
Kanot murmelte es wie im Selbstgespräch vor sich hin. Dann hob er den Kopf und schaute Forsan Kumir an.
„Also wollt ihr, dass ich mich auf eine weitere Séance einlasse? Und worum geht es diesmal?“
„Um dasselbe wie beim ersten Mal, Kumpel: Lerne in der Praxis: Lerning by doing! Du weißt ja, jeder von uns hat seine speziellen Fähigkeiten. Die unseres Kommandanten treten erst in der Séance so richtig zutage. Er ist das Medium, das es ermöglicht, alle so perfekt zusammenzufügen. Das heißt, er steuert es aktiv, ohne dass es uns anderen dabei bewusst wird. Deshalb musstest du dich nicht selbst in Trance versetzen. Das hat er für dich getan, nachdem du dich angefangen hast zu öffnen. Allerdings wäre es besser, du würdest lernen, selbst aktiv zu werden. Es macht die Séance für alle leichter.“
Kanot überlegte nur kurz. Dann nickte er.
Sein Blick suchte Xirr Prromman.
„Ich bin für den nächsten Schritt bereit!“
Der Kommandant zeigte deutlich seine Genugtuung.
Alle setzten sich jetzt wieder im Kreis zusammen und reichten sich die Hände. Geduldig warteten sie, bis Kanot sich dazu gesellte und die Hände von Xirr und Forsan ergriff.
Er schloss die Augen und konzentrierte sich, in der Art wie er es gelernt hatte, um all seine Gefühle zu kanalisieren, kurz vor einem alles entscheidenden Kampf.
Ja, es war eine durchaus ähnliche Trance. Nur mit dem Unterschied, dass diesmal kein Kampf bevorstand und er dabei nicht nur die Augen schloss, sondern auch seine Augmentierungen inaktiv hielt, damit sie nicht stören konnten.
Denn das, was folgte, war rein geistiger Natur und überhaupt nicht mehr körperlich.