Читать книгу 11 fantastische Horror-Romane zum Fest - A. F. Morland - Страница 47
Оглавление10.
Smith führte sie die Treppe hinauf zum Büro des Schulleiters.
James Galway, Direktor – so stand es an der Tür aus dunklem Ebenholz, in die dasselbe Zeichen eingelassen worden war, das auch schon am Eingang zu finden war: Drei messingfarbene Ringe, die ineinander fassten.
Mister Smith hob die Hand zum Klopfen, aber noch bevor sie die Tür überhaupt berührt hatte, war von der anderen Seite ein kräftiges „Herein!“ zu hören.
Der Hausmeister hob die Augenbrauen.
„Tja, Mister Galway hat ein äußerst empfindliches Gehör. Ich bin sicher, dass er uns bereits kommen hörte, als wir die Treppe hinauf gingen.“
„Wollen Sie uns auf den Arm nehmen?“, fragte Rebecca.
Smith schüttelte den Kopf. „Nein, aber wie ich schon erwähnte, hier haben fast alle ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten – von mir mal abgesehen. Ich bin völlig durchschnittlich.“
Smith öffnete die Tür und sie traten ein.
Das Büro des Schuleiters war ein sehr hoher Raum, dessen Wände mit Bücherregalen bedeckt waren. Dicke, in Leder gebundene Bände reihten sich da aneinander. Ein paar eigenartige Titel fielen Brian auf. „Absonderliche Kulte“ oder „Zeichen der Geheimen Macht“ und „Meta-Magisches Lehrbuch für fortgeschrittene Schüler übersinnlicher Künste“ hießen einige von ihnen.
Wirklich seltsam war allerdings die dicke Schicht Schaumstoff, die die Tür abdämpfte. Wie in einem Tonstudio!, dachte Brian. Eigentlich hätte der lärmempfindliche Mister Galway keinen Ton mehr aus den Fluren hören können - geschweige denn von der Treppe oder gar aus der Eingangshalle!
Entweder da will mich der Hausmeister auf den Arm nehmen oder Mister Galway hat ein so empfindliches Gehör, dass er damit ins Guinness Buch der Rekorde kommen könnte!, ging es Brian immer noch fassungslos durch den Kopf.
Mister Galway war ein freundlich wirkender Mann in einem dreiteiligen Anzug. Sein Alter war schwer zu schätzen, das Haar dunkel, aber von grauen Strähnen durchwirkt. Aber wenigstens wirkte er nett. Brian war jedenfalls schon mal sehr froh darüber, dass es unter der Lehrerschaft der High School von Saint Morn auch sympathischere Personen als Mister Van Ray gab, der ja bereits eine anschauliche Kostprobe seiner schlechten Laune gegeben hatte.
Mister Galway kam hinter seinem Schreibtisch hervor und klappte die Lesebrille zusammen. „Sie können dann gehen, Mister Smith“, sagte er an den Hausmeister gewandt. „Über die Sache mit den Wölfen haben wir ja bereits gesprochen...“
„Ja, Sir“, nickte Mister Smith.
Brian runzelte verwundert die Stirn. Wann sollten die beiden miteinander gesprochen haben? Davon hatte er nichts mitbekommen. Aber vielleicht hatte Mister Smith per Handy mit dem Schulleiter telefoniert, während er auf der Lichtung auf andere Dinge geachtet hatte. So musste es wohl gewesen sein.
„Und wenn Sie zufällig in den Heizungskeller kommen, dann wäre es schön, wenn Sie mal überprüfen würden, was da in den Leitungen so gurgelt“, fuhr Galway dann noch fort. „Diese Geräusche sind ja kaum erträglich!“
„In Ordnung, ich werde mich gleich darum kümmern“, versprach Mister Smith und verließ dann den Raum.