Читать книгу 11 fantastische Horror-Romane zum Fest - A. F. Morland - Страница 60

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23.


Brian stürzte zur Tür hinaus.

„Warte doch, Junge!“, rief Sheriff Clancy. Aber Brian dachte gar nicht daran. Er wusste einfach nur, dass er dem Werwolf jetzt folgen musste. Vielleicht war es ein innerer Instinkt, der ihm das sagte, vielleicht auch ein Drang, der bereits durch seine vielleicht bevorstehende Verwandlung ausgelöst worden war.

Selbst darüber dachte Brian im Moment nicht nach.

Er rannte zum Waldrand ohne darauf zu achten, ob ihm Rebecca und der Sheriff noch folgten.

Irgendwo zwischen dem dichten Gestrüpp des Unterholzes musste der fliehende Wolf sich befinden.

Brian hörte noch die Schritte, das Knacken der Äste, das Rascheln zwischen den Blättern.

Er lief geradewegs hinterher, ruderte mit seinen Armen das Gestrüpp zur Seite. Erst nachdem er schon ein paar Peitschenschläge durch Äste und Sträucher abbekommen hatte, ging er dazu über, seine telekinetischen Kräfte einzusetzen. Das Gestrüpp bog sich jetzt vor ihm zur Seite und bildete eine Gasse, sodass er schneller vorankam.

„Brian!“, hörte er hinter sich Rebecca rufen.

Er nahm undeutlich die Schritte von Rebecca und dem Sheriff irgendwo hinter sich wahr. Und vor allem hörte er den keuchenden Atem des Sheriffs, der wohl nicht besonders gut im Training war. Aber all das bemerkte Brian nur ganz am Rande, wie etwas das fast ausgeblendet war.

Unbeirrt setzte er seinen Weg fort, hetzte voran und dachte keine Sekunde darüber nach, wohin er zu laufen hatte.

Was ist das? Meine Gabe? Oder ein erwachender Wolfsinstinkt, der mich an ein geheimes Ziel führt, das all diesen Kreaturen eingegeben ist?, durchzuckte es ihn.

Ein Gedanke, den er sofort wieder zur Seite schob.

Brian stoppte erst, als er einen verwachsenen Baum erreichte, der aussah, als wäre er in der Vergangenheit mehrfach vom Blitz getroffen worden.

Einer dieser Blitze musste ihn genau in der Mitte ziemlich tief gespalten haben.

Er war oberhalb des Spalts in zwei verschiedene Richtungen gewachsen. Die Rinde hatte zahllose Ausbuchtungen und runzelartige Verwachsungen.

Brian atmete tief durch und rang einen Moment lag nach Atem. Von dem Werwolf war nirgends etwas zu sehen. Brian lauschte, aber da war auch kein Geräusch, das irgendwie auf ihn hindeutete. Er versuchte, seine Kräfte zu konzentrieren und sich das Bild der Bestie noch einmal ins Gedächtnis zurückzurufen. Was war nur geschehen? Es hatte ihn auf einmal der Instinkt verlassen, der ihn hier her geführt hatte? Hatte er sich am Ende gar getäuscht? War es nur Einbildung gewesen, dass er genau zu wissen glaubte, wohin der Wolf sich wenden würde?

Wie üblich... Wenn man eine Vision braucht, kommt sie nicht!, dachte er ärgerlich. Und wenn sie kommt, dann garantiert im falschen Moment...

Ganz kurz glaubte er, in dem verwachsenen Baum ein paar Augen erkennen zu können, die ihn ansahen und in aller Ruhe beobachteten.

Brian schreckte zusammen.

Dann hörte er Clancy und Rebecca hinter sich.

Brian starrte die Stelle auf der Rinde noch einmal an, aber da war in Wirklichkeit nichts, außer einer ziemlich eigenartigen Baumrinde, deren Oberfläche wohl die Fantasie eine jeden Betrachters beflügelte.

Mit Visionen hatte das wohl nichts zu tun, so glaubte Brian.

11 fantastische Horror-Romane zum Fest

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