Читать книгу 11 fantastische Horror-Romane zum Fest - A. F. Morland - Страница 58
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Sie erreichten schließlich doch noch Meyers Haus. Sheriff Clancy stieg aus, Rebecca und Brian folgten seinem Beispiel. Das Haus lag am Waldrand. Ein alter Ford stand vor dem Haus. Und außerdem noch sein Dienstfahrzeug. Den Ford benutzte er wohl privat, aber er hatte schon einiges an Rost angesetzt. Brian vermutete, dass Meyers wohl überwiegend seinen Dienstwagen auch privat benutzte.
Eigentlich sprach alles dafür, dass er nicht weit weg sein konnte.
Clancy machte sich gar nicht erst die Mühe, zur Haustür zu gehen. „Die Klingel funktioniert nicht mehr und die Haustür benutzt er sowieso nicht“, meinte der Sheriff. „Bei ihm geht es immer hinten über die Veranda rein und raus.“
Die Tür, die auf die Veranda hinausführte, war nicht abgeschlossen.
Aber das schien Clancy nicht im mindesten zu verwundern.
„Ist das normal, dass man hier seine Tür nicht abschließt?“, wunderte sich Brian.
„Das machen viele Leute hier“, sagte Clancy. „Hier kennt doch jeder jeden. Und davon abgesehen liegt dieses Haus ohnehin so einsam, dass ein Einbrecher alle Zeit der Welt hätte, die Tür aufzubrechen, wenn er das wollte. Und dann hat man zusätzlich zum geraubten Eigentum auch noch eine kaputte Tür als Schaden!“
„Na, fassungslos über die Sitten der hinterweltlerischen Eingeborenen?“, lachte Rebecca.
„Also auf jeden Fall ist Deputy Meyers der Erste, den ich kenne, bei dem es offenbar die Polizei nicht wundert, dass seine Tür nicht abgeschlossen ist“, bekannte Brian.
Das Innere des Hauses sah genau so aus wie Brian es in seiner Vision gesehen hatte. Die Bilder kamen ihm nochmal wieder vor Augen.
„Da sind Haare auf der Couch“, stellte Rebecca fest. Mit Daumen und Zeigefinger nahm sie die Haare und hielt sie ins Licht. „Ich kann es spüren...“, murmelte sie dann.
„Was?“, fragte Brian.
„Die Aura des Bösen“, sagte sie.
„Dann sind das die Haare eines Werwolfs!“
„Ja, das wäre gut möglich.“
Clancy hatte derweil die anderen Räume betreten und sich überall umgesehen. „Also er ist definitiv nicht hier“, sagte er, nachdem er ins Wohnzimmer zurückgekehrt war. „In der Küche liegt Meyers Katze – oder besser gesagt das, was von ihr übrig geblieben ist!“
„Lassen Sie mich mal sehen“, verlangte Brian.
„Die Tür im Flur rechts. Tritt nicht in das Blut...“
Brian ging an Sheriff Clancy vorbei, Rebecca folgte ihm.
In der Küche sahen sie das, was von der Katze übrig geblieben war. Im Wesentlichen war das der Kopf und ein Teil vom Fell. Überall war Blut. Die Bestie hatte die Katze regelrecht zerfetzt.
Spuren waren zu sehen, die eindeutig nach den Wolfspfoten aussahen. Das verwandelte Ungeheuer war offenbar mehrfach durch das Blut gelaufen.
Ein Fenster stand offen.
An den Spuren konnte man sehen, dass der Wolf zuerst auf die Ablage neben der Spüle gesprungen und dann gleich weiter durch das Fenster hinausgehechtet war. Für Sekundenbruchteile sah Brian den Kampf, der sich hier abgespielt hatte vor sich. Die Katze hatte keine Chance gehabt, dieser riesenhaften und sehr schnellen Bestie zu entkommen.
Ein einziger Schlag mit der Vorderpfote hatte sie bereits betäubt. Von dem, was dann geschehen war, hatte sie wohl schon nicht mehr gespürt.
Clancy tauchte hinter Brian und Rebecca auf. „Keinen Schritt weiter, ich werde gleich ein paar Fotos davon machen. Für die Akte...“ Clancy schüttelte den Kopf. „Meyers hat sehr an seiner Katze gehangen...“
„Aber er war es“, stellte Brian fest. „Das steht für mich so fest, wie das Amen in der Kirche.“