Читать книгу Roman Koffer 10 Arztromane zum Jahresende 2021 - A. F. Morland - Страница 54

Es war dunkel im Schlafzimmer. Silbernes Mondlicht sickerte durch die weißen Gardinen. Jana Härtling kuschelte sich in die Arme ihres Mannes. Er küsste sie zärtlich und flüsterte: „Ich liebe dich.“

Sie seufzte wohlig und erwiderte: „Ich dich auch, Sören.“ Sie streichelte sanft seine Wange. „Ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist.“

„Was?“, fragte Sören. Sein warmer Atem strich über Janas anmutiges Gesicht.

„Wir haben ein Problem.“

„Was für ein Problem?“, wollte Sören Härtling wissen.

„Dana.“

„Dana ist doch kein Problem“, erklärte Sören bestimmt.

„Ich fürchte schon. Sie hat sich verändert.“

Sören küsste Janas Nasenspitze.

„Das ganze Leben ist Veränderung. Wir sind auch nicht mehr die, die wir mal waren.“

„So meine ich das nicht.“

„Dana ist verliebt“, sagte Sören. „Wir sollten ihr das gönnen.“

„Ich habe nicht gesagt, dass ich es ihr missgönne. Es ist nur ...“

Der Mann zog seine schlanke Frau noch näher an sich heran. Ihr Haar duftete wunderbar nach Blütenhonig.

„Was?“

„Sie redet kaum noch mit mir, wird immer verschlossener.“

„Ach, das bildest du dir nur ein“, versuchte Sören Härtling die Zweifel seiner Frau zu zerstreuen.

„Sie ist kaum noch zu Hause.“

„Das Küken wird flügge. So ist das nun mal. Wir Väter finden uns damit leichter ab als ihr Mütter.“

Jana atmete schwer aus.

„Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl. Dieser Freund von Dana ... Irgendetwas scheint mit dem nicht zu stimmen.“

„Wie kommst du denn darauf?“

„Ben weiß etwas über ihn, aber er will damit nicht herausrücken. Sollte uns das nicht zu denken geben?“

Plötzlich fühlte sich auch Sören Härtling unbehaglich.

„Du hast recht, das sollte es. Möchtest du, dass ich mit Ben rede?“

„Er hat mich gebeten, ihn nicht unter Druck zu setzen.“

„Soll ich mich mit Dana unterhalten?“

„Ich fürchte, das wird nicht viel bringen“, meinte Jana Härtling unsicher.

„Was, denkst du, soll ich dann tun?“

Jana wusste es nicht. Sie atmete abermals schwer aus und erwiderte: „Ich sag’s ja, wir haben ein Problem.“