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Zahlreiche Einsatzfahrzeuge parkten in der Straße vor Roswitha Delgados Haus. Die Blinklichter flackerten überall. Auch Kollegen der EED trafen ein. Wenn es zu Belastungsspitzen kam, dann sorgten die EED-Kollegen aus Berlin dafür, dass es bei der Sicherung und Auswertung von Spuren nicht zu vermeidbaren Verzögerungen kam – denn die nützten nur dem Täter.

Da der Mordanschlag auf Roswitha Delgado höchstwahrscheinlich mit dem Tod ihres Bruders in Zusammenhang stand, war es unser Fall – und da war es sinnvoll, wenn dieselben Kollegen tätig wurden, die auch die anderen zu diesem Komplex gehörenden Spuren untersucht hatten.

Mehrere EED-Spezialisten schauten sich im Garten um. Vor allem interessierte sie natürlich alles, was eventuell zwischen den Sträuchern vom Täter zurückgeblieben war. Dasselbe galt auch für das Nachbargrundstück.

Mit etwas Glück war er irgendwo im Gestrüpp hängen geblieben und hatte uns mit einer DNA-Probe sogar seine Visitenkarte hinterlassen.

Aber darauf wagten wir im Moment noch nicht zu hoffen. Immerhin fand sich ziemlich bald ein Fußabdruck, der jedenfalls nicht von mir stammte. Ein Turnschuh mit starkem Profil und in Größe 44. Ob uns das weiterbringen würde, musste sich noch zeigen.

Roswitha Delgado stand noch immer unter Schock und wir ließen ihr genügend Zeit, um sich einigermaßen fassen zu können.

Sie setzte sich im Wohnzimmer in einen ihrer Sessel und blieb dort die ganze Zeit über wie erstarrt sitzen.

Inzwischen führte ich ein etwas ausgedehnteres Telefongespräch mit unserem Innendienstler Max Herter.

Er hatte sich Roswitha Delgado inzwischen mal etwas genauer unter die Lupe genommen. „Sie scheint tatsächlich mit den Geschäften ihres Bruders nichts zu tun zu haben“, sagte Max. „Jedenfalls gibt es in sämtlichen angestellten Ermittlungen bisher keinen Ansatzpunkt in diese Richtung.“

„Trotzdem, ich bin überzeugt davon, dass sie mehr weiß, als sie uns bisher gesagt hat“, antwortete ich Max. „Dieser Mordanschlag wird schließlich nicht umsonst geschehen sein.“

„Bis vor drei Jahren war Roswitha Delgado mit einem Immobilienmakler namens Gerald Wirtz verheiratet. Wirtz war fünfzehn Jahre älter und starb durch einem Verkehrsunfall. Daraufhin hat Roswitha wieder ihren Mädchennamen angenommen und die Firma ihres Mannes ganz gut verkauft. Sie führt seitdem ein sorgenfreies Leben.“

„Keine verdächtigen Fernreisen?“, hakte ich nach. „Order irgendetwas anders, das den Verdacht nahe legen könnte, dass Roswitha doch den Kontakt zu ihrem Bruder aufrecht erhalten hat?

„Nicht, dass wir wüssten. Ich gebe allerdings zu, dass unser Bild da noch sehr lückenhaft ist“, erwiderte Max. „Aber wir arbeiten daran.“

Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten

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