Читать книгу Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten - Alfred Bekker - Страница 29

Оглавление

​ 22


Am Morgen hatte Max Herter uns ein Dossier über den Iren zusammengestellt. Inzwischen lag auch der ballistische Bericht über die Projektile vor, mit denen auf Roswitha Delgado geschossen worden war. „Wir wissen noch nicht einmal, ob es diesen Killer mit der Bezeichnung der Ire wirklich gibt und ob all die Fälle, die in dem Dossier zusammengefasst sind, tatsächlich nur einen Täter haben. Ich habe einfach Mordfälle zusammengestellt, auf die mindestens zwei der folgenden Merkmale zutrafen: Das Opfer wurde erdrosselt, es gab einen Abdruck mit Schuhgröße 44, es wurden Projektile des Typs verwendet, mit denen auf Roswitha Delgado geschossen worden war.“

„Die Waffe ist bei einem halben Dutzend anderer Verbrechen benutzt worden“, berichtete Max Herter. „Und was die anderen Punkte meines Rasters angeht, so kommen wir da auf insgesamt 27 Fälle, auf die zwei Merkmale zutreffen. In 20 davon wurde die Anwaltskanzlei Gümüs, Töppwall & Associates aktiv und in fünf Fällen wurde Artur Titow als Zeuge befragt.“

„Das bedeutet, es besteht ein Zusammenhang zu Gruschenko“, stellte Bock fest.

„Mit Indizien belegbar ist dieser Zusammenhang nur bis zu seiner rechten Hand Artur Titow.“

„Was ist mit Rainer Gabaldi?“

„Ist in der Fahndung. Aber ich würde nicht empfehlen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Dann taucht er unter.“

„Gruschenko wird die Hand über ihn halten“, meinte Jürgen. „Schon im eigenen Interesse.“

„Jedenfalls verfolgen wir jetzt noch einen anderen Ansatz um den Iren zu fangen“, sagte Herter. „Die Zeugenaussage, die Harry und Rudi von der alten Dame bekommen haben, wonach der Ire vorgestern bei diesem unbewohnten Bungalow herumlungerte, schränkt die Zeit stark ein, in der er von Wien aus in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist. So viele rothaarige Passagiere dürfte es in dem Zeitpunkt nicht gegeben haben und seit die Prozeduren bei der Einreise in die EU so stark verschärft wurden, hätten wir eigentlich genug Daten zur Verfügung, um ihn zumindest im Nachhinein zu ermitteln.“

„Und warum ist das dann noch nicht geschehen?“, fragte Kriminaldirektor Bock.

„Weil der Ire offenbar ein Vollprofi ist, der nicht im Traum daran denkt, es uns leicht zu machen. Dass er im fraglichen Zeitraum eingereist sein muss, wissen wir - aber offensichtlich nicht über Berlin Schönefeld.“

“Tegel?“, hakte Kriminaldirektor Bock nach.

„Negativ“, sagte Max. „Wir überprüfen inzwischen die Flughäfen in Deutschland und im benachbarten EU-Ausland. Das kann aber noch bis heute Mittag oder heute Nachmittag dauern. Vielleicht auch länger.“

Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten

Подняться наверх