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Regina Dörfner stieg in unseren Dienstwagen. Wir fuhren los. Regina Dörfner hatte auf der Rückbank Platz genommen und kaute auf den Nägeln herum. Sie trug noch immer ihren Lederanzug fürs Motorradfahren. Das Nägelkauen wirkte in Kombination mit diesem coolen Outfit irgendwie besonders eigenartig.

Widersprüchlich eben.

Aber genau so ging es in ihr wahrscheinlich schon seit längerem zu.

Widersprüchlich.

Wurde Zeit, dass sich daran etwas änderte.

Heute war vielleicht der richtige Zeitpunkt dazu.

“Da wir gerade über Herrn Dahlheim sprachen ...”, begann ich.

“Was ist mit ihm?”

“Wie ist Ihr Verhältnis zu ihm?”

“Ich habe kein Verhältnis mit ihm, wenn Sie das meinen. Er hätte das wohl gerne, aber ich nicht.”

“Okay.”

“Ich habe einen Freund in Dresden. Ich hoffe, dass diese Fernbeziehung hält, bis ich hier weg bin.”

“Auf diesen Punkt wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.”

“Doch, wollten Sie!”

“Ich meinte eigentlich, dass Ihr Verhältnis zueinander etwas angespannt wirkt - gelinde gesagt.”

“Schon möglich.”

“Steckt da - von unerwiderten erotischen Spannungen abgesehen - vielleicht noch etwas anderes hinter?”

“Ab und zu haben wir Meinungsverschiedenheiten. Aber es hat in diesem Ort und an dieser Dienststelle keinen Sinn, sich gegen den Mainstream zu stellen. Dann hat man nur Ärger.”

“Also haben Sie sich entschlossen, mit dem Strom zu schwimmen?”

“Allein auf sich gestellt und noch dazu als Anfängerin kann man nicht viel machen.”

“Man kann immer etwas tun”, sagte ich. “Und das Einzige, was uns dabei leiten sollte, ist das Recht.”

“Ja, das klingt gut, Herr Kubinke. Das klingt wirklich gut ...”

“Sag ich doch!”

“Es hat nur nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun, würde ich sagen. Das klingt eher so, wie das Gelaber eines Dozenten an der Polizeischule, aber es passt nicht so ganz zu dem, was man in dieser Gegend so erleben kann.”

“Sagen Sie uns, wo wir hinfahren sollen?”, fragte jetzt Rudi.

“Ich zeige Ihnen den Weg.”

“Gut”, sagte ich.

Den Rest der Fahrt über schwieg sie.

Vielleicht war das auch besser so. Ich hatte das Gefühl, dass sie ihre Gedanken etwas sortieren musste und dieser Prozess schien ihm Moment voll im Gange zu sein. Zumindest hoffte ich das.

Mal sehen, was dabei herauskommt, dachte ich.

Immerhin - ihre ablehnende Haltung gegenüber einem Verhältnis mit dem hiesigen Polizeidienststellenleiter schien mir plausibel, die Story mit dem Freund in Dresden auch. Und insgesamt erhöhte diese Konstellation unsere Chance, sie auf unsere Seite zu ziehen.

Eine Seite, die sie nie hätte verlassen sollen.

Die Seite es Rechts nämlich.

Killer-Zimmer: Krimi Koffer mit 1300 Seiten

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