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Wir blieben noch ein paar Tage in dem Ort. Das juristische Gezerre begann nun erst, aber nachdem auch Ferdinand von Bleicher verhaftet worden war, wuchs auch bei anderen die Bereitschaft auszusagen. Wir hatten einen Eisberg angekratzt, von dem bekanntlich immer ein kleiner Teil über die Oberfläche hinausragt und sichtbar ist.

Bevor wir dann nach Berlin zurückfuhren, statteten wir noch Jennifer Möhrke einen kurzen Besuch ab, um uns bei ihr zu bedanken.

“Ich hoffe, ich habe das Richtige getan”, sagte sie.

“Das haben Sie”, versicherte ich ihr.

“Was wird jetzt mit ihm geschehen?”

“Er wird sich verantworten müssen. Aber dank Ihrer Bemühungen und seiner Aussage nicht wegen Mordes, sondern wegen schwere Körperverletzung in Tateinheit mit versuchtem Totschlag.”

Als wir dann Richtung Berlin auf der Autobahn unterwegs waren, schwiegen wir die meiste Zeit.

Ungewöhnlicherweise, denn normalerweise haben Rudi und ich uns immer was zu erzählen. Auch, wenn es nur Quatsch ist.

Aber während dieser Fahrt nicht.

“So richtig zufrieden bin ich nicht”, meinte Rudi schließlich.

Ich wusste, was er meinte.

“Ein richtig gastfreundlicher Ort ist dieses sächsische Nest durch unseren Einsatz nicht geworden”, gab ich zu.

“Da sagst du was!”

“Aber anderswo gibts auch kein Paradies, Rudi!”

“Ja, ich weiß.”

“Und außerdem, sollte man immer auch das Positive sehen.”

“Und das wäre?”

“Wenn es überall nur freundliche Menschen gäbe, hätten wir keinen Job!”

Rudi musste lachen.

“Das meinst du jetzt nicht ernst, Harry!”

“Doch, tue ich.”

Vor uns tauchten bereits die ersten Ausläufer von Berlin auf. Mein Handy war an die Freisprechanlage angeschlossen. Es klingelte. Auf dem Display stand der Name des Anrufers: Kriminaldirektor Bock.

Rudi sah es auch.

“Hier ist ein Funkloch, Harry.”

Es klingelte noch zweimal.

“Okay”, sagte ich. “Schon ärgerlich, so ein Funkloch. Und dann noch so nahe an Hauptstadt.”

Das Klingeln hörte auf.

Vorerst.

––––––––


ENDE

Killer-Zimmer: Krimi Koffer mit 1300 Seiten

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