Читать книгу Killer-Zimmer: Krimi Koffer mit 1300 Seiten - Alfred Bekker - Страница 79
Оглавление40
Wir fuhren zu dem Hof, den Jennifer Möhrke bewirtschaftete und trafen sie im Kuhstall. Man musste schon ziemlich aufpassen, wo man hintrat. Und der Geruch war auch gewöhnungsbedürftig. Zumindest für Stadtmenschen wie Rudi und mich. Landluft eben. Sie bewirtschaftete den Hof tatsächlich weitgehend allein, wie sich herausstellte. Der Vater hatte nach einem Treckerunfall ein steifes Bein. Die Mutter war Krebspatientin und verbrachte mehr Zeit in Kliniken und bei Ärzten als auf dem Hof.
“So viel zu der Frage, wie es mir geht”, sagte Jennifer Möhrke. “Sowas wollten Sie gar nicht wissen, nicht wahr?”
“Sie haben es nicht leicht”, sagte ich.
“Kann ich mir auch nichts für kaufen.”
“Wir sind wegen Devid Dresel hier und wollten Sie deswegen nochmal sprechen.”
“Das dachte ich mir schon. Und wahrscheinlich sind Sie auch nicht hier, um gute Nachrichten zu verbreiten.”
Ich versuchte, ihr die Lage zu schildern. Dass wir beweisen konnten, dass mit Devid Dresels Baseballschläger zweimal auf unseren Kollegen Schmitten eingeschlagen worden war. An seiner Schuld gab es kaum einen Zweifel. Die Frage war nur, ob er die Schuld allein auf sich nehmen würde. “Der oder die Personen, die er deckt, meinen es nicht gut mit ihm. Die denken an sich und ihren Vorteil. Devid hat selbst kein bisher bekanntes Motiv für den Mord an Schmitten. Wir vermuten, dass er auf Anweisung gehandelt hat.”
“Ich soll ihn also überreden auszusagen”, stellte Jennifer Möhrke treffend fest.
“Das würde uns sehr helfen”, nickte ich. “Und vor allem würde es Devid Dresel helfen. Denn sonst löffelt er angesichts der derzeitigen Beweislage die Suppe allein aus. Und da sein Anwalt eigentlich nicht so sehr für den Mann arbeitet, den er verteidigen soll, sondern eher loyal zu dem Mann ist, den wir für den Auftraggeber halten, können Sie sich denken, was dabei herauskommen wird.”
“Gut”, sagte sie. “Das mache ich.”
“Dann möchte ich Sie bitten mitzukommen.”
“Ich muss vorher noch die Kühe melken.”
Ich hob die Augenbrauen.
“Okay, so viel Zeit haben wir.”