Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 108

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"Das ist heute mit der Post gekommen!", sagte Michael T. Swann am nächsten Morgen mit hochrotem Kopf und besorgtem Gesicht zu mir. Er hatte mich sofort in sein Büro holen lassen und deutete auf ein Foto von mir, dass auf seinem Schreibtisch lag. Es war kein gutes Bild. Jemand hatte mich geknipst, als ich gerade das Verlagsgebäude der EXPRESS NEWS verließ. Der Wind wehte meine Haare ins Gesicht.

Ich streckte die Hand auf, aber Swann machte eine abwehrende Geste.

"Nicht anfassen, Patricia! Vielleicht sind Fingerabdrücke darauf."

"Aber..."

"Ich weiß, was ich über die Serie von Todesfällen gesagt habe, die Sie für Morde halten. Vielleicht habe ich mich geirrt. Jedenfalls habe ich Inspektor Carter von Scotland Yard hergebeten. Er muss jeden Augenblick eintreffen." Ich hatte Swann zuvor berichtet, dass Jennings dabei war, eine Büste von mir zu schaffen.

"Ich frage mich allerdings, was der Inspektor tun kann", erwiderte ich schulterzuckend. "Weder das Verschicken von Bildern noch das Anfertigen von Büsten ist strafbar..." Ich kam nicht dazu weiterzusprechen, denn in diesem Moment betrat Inspektor Carter den Raum.

Er begrüßte mich freundlich und ließ sich dann von Swann das Foto zeigen.

Schließlich nickte er.

"Wie bei den anderen Opfern..."

Swann stemmte seine kräftigen Arme mit den hochgekrempelten Hemdsärmeln in die Hüften und sah Carter an.

"Ich hoffe, Sie werden etwas unternehmen, Inspektor", meinte er dann und ich dachte bei mir: Gut, dass Carter keine Ahnung davon hatte, dass der Chef der EXPRESS NEWS noch vor gar nicht langer Zeit die ganze Sache kaum einer Meldung für würdig gefunden hatte.

Carters Lachen war bitter und hart.

"Unternehmen?", fragte er dann und schüttelte den Kopf. "Ich werde nichts unternehmen, es sei denn ich finde per Zufall den Schlüssel, mit dem ich das ganze auflösen kann. Ansonsten werde ich die Sache bald zu den Akten legen müssen."

"Aber..."

"Anweisung von oben", erklärte Carter. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse. Vergiftungen konnten in keinem Fall nachgewiesen werden, Gewaltanwendung ebenfalls nicht..."

"Und damit geben Sie sich zufrieden?"

"Ich habe keine andere Wahl!"

Swann machte eine wegwerfende Handbewegung,

Ich verließ wenig später gemeinsam mit dem Inspektor Swanns Büro. Als die Tür sich hinter uns geschlossen hatte, sprach mich Carter an.

"Miss Vanhelsing..."

Seine Stimme hatte einen Klang, der mir nicht gefiel.

"Ja?"

Seine Augen waren falkengrau und sie musterten mich in diesem Augenblick auf derart durchdringende Weise, dass ich geradezu zusammenzuckte.

"Ich weiß noch immer nicht, welche Rolle Sie in dieser Sache spielen. Irgendeinen Zusammenhang gibt es, aber ich weiß noch nicht welchen. Jedenfalls glaube ich nicht daran, dass es Zufall war, dass Sie an Trumballs Haustür klingelten..."

"Inspektor..."

Er brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen.

"Wenn Sie mir bislang etwas verschwiegen haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um es mir zu sagen."

"Es gibt nichts", sagte ich.

Sofern es wirklich Mächte des Übersinnlichen waren, mit denen ich es zu tun hatte, dann konnte Carter mir nicht helfen.

Der Inspektor nickte langsam.

"Gut", sagte er, "ganz wie Sie meinen."

"Auf Wiedersehen."

"Ich kann Ihnen nur raten, in nächster Zeit sehr auf sich aufzupassen, Miss Vanhelsing."

Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer

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