Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 98
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"Es war ein schöner Abend, Gladis", sagte John Jennings.
"Und ich glaube, dass er Miss Vanhelsing auch gefallen hat... Wie ich Ihnen bereits sagte, hat sie sich sehr intensiv mit dem Übersinnlichen beschäftigt..."
"Zwangsläufig", murmelte Gladis.
Jennings runzelte die Stirn.
"Was meinen Sie damit?"
"Ich glaube, dass sie eine gewisse übersinnliche Begabung hat", erklärte Gladis gedehnt und mit in sich gekehrtem Gesicht. Sie wirkte etwas erschöpft und Jennings fragte sich für einen Moment, was die selbsternannte Hexe und Meisterin des Magischen so mitgenommen hatte.
"Nun, ich sagte ja, dass sie zu uns passt", erwiderte Jennings dann.
In diesem Moment trat Brent Erikson, der Manager ein. Gladis nickte ihm zu. "Gut, dass Sie auch da sind, Brent!" Eriksons Gesicht wirkte wie versteinert. Keinerlei Gefühl war darin zu erkennen.
Gladis drehte sich zu Jennings um, trat auf seinen Rollstuhl zu und beugte sich zu ihm nieder. Dann fasste sie ihn bei den Schultern.
"Diese Miss Vanhelsing ist gegen uns, John! Haben Sie verstanden? Ich habe es genau gespürt..."
"Aber..."
"John! Sie ist nur zu einem einzigen Zweck hier! Sie will uns schaden! Deswegen hat sie sich Ihr Vertrauen erschlichen."
Jennings schüttelte den Kopf. "Aber ich habe ihr nichts gesagt! Bis heute Abend! Sie wusste nicht, wohin wir fahren würden..."
"Sie will auch Ihnen schaden, John! Vertrauen Sie mir?" Jennings schluckte. Er schwitzte ein bisschen, während ihr hypnotischer Blick ihn fixierte.
"Natürlich", flüsterte er dann. "Ich habe Ihnen immer vertraut, Gladis..."
"Absolut, John?"
Jennings nickte.
"Absolut", flüsterte er.
"Dann wissen Sie, dass es wahr ist, was ich sage, nicht wahr?"
"Ja." Jennings Stimme klang schwach und hilflos. Sie war kaum mehr als ein Hauch.
Gladis hingegen sprach in einem Tonfall, der von eiskalter Entschlossenheit geprägt war.
"Sie muss weg, John", erklärte sie mit dem feierlichen Ernst einer Richterin, die ein Todesurteil verkündete. "Haben Sie mich verstanden?"
"Ja."
Gladis lächelte teuflisch und richtete sich wieder auf.
"Gehen Sie zu ihr, John. Sie wird sonst misstrauisch werden, wenn Sie sie zu lange allein lassen!"
Jennings schluckte.
"Natürlich."
Er wechselte noch einen kurzen Blick mit Gladis, dann rollte er an Erikson vorbei zurück zur Schiebetür, um zu den anderen Gästen zurückzukehren.
Als er die Tür hinter sich zugeschoben hatte, wandte Gladis Mayne sich an Erikson.
"Sie wollen mir sicher berichten, was Ihr Treffen mit unserem Freund Ashton Taylor ergeben hat, nicht wahr?" Erikson nickte.
"So ist es."