Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 51
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Wir waren zu dritt und befanden uns auf der Flucht.
Es war kalt und dunkel. Der Geruch von feuchtem Moder stieg einem penetrant in die Nase und das Gefühl der Furcht kroch mir den Rücken hinauf und ließ mich frösteln. Meine Hände tasteten über die kalten, etwas feuchten Wände dieses Tunnels, der geradewegs in die Unendlichkeit zu führen schien.
Ins Nichts.
Ich spürte, wie mir das Herz bis zum Hals schlug. Das unangenehme Gefühl, gefangen zu sein, mischte sich mit der Ahnung, an einer Grenze zu stehen.
Eine Grenze in ein mysteriöses Schattenreich...
Namenloses Grauen lag hinter uns, aber das was vor uns lag war sicher nicht beruhigender...
Schauder hatte mich erfasst.
"Ich frage mich, was am Ende dieses Tunnels liegt", hörte ich Jim Field sagen, den blondhaarigen und etwas unkonventionellen Fotografen, mit dem zusammen ich meine Reportagen für die London Express News machte.
"Ich habe keine Ahnung", flüsterte ich.
Jim hatte eine kleine Taschenlampe dabei, die unsere einzige Lichtquelle war.
Der Schein der Lampe fiel kurz auf das Gesicht der dritten Person, die mit Jim und mir hier unten in diesem düsteren, verliesartigen Tunnel war. Es war eine Frau mit bleichem Gesicht und rotgeränderten Augen. Ich kannte sie nicht und im nächsten Moment war sie auch wieder nichts weiter als ein schattenhafter Umriss. Aus ihren Augen hatte die nackte Furcht geleuchtet.
"Hey, was ist das?", hörte ich Jim. "Das gibt's doch nicht..."
"Was ist los?"
Plötzlich war es völlig dunkel. Das Licht war weg, und ich fühlte mich wie eine Blinde.
"Jim!"
Keine Antwort.
Nichts als Dunkelheit lag vor mir und ein kalter Hauch wehte zu mir herüber. Ich fühlte kalten Schweiß auf der Stirn und im nächsten Moment hörte ich den gellenden, furchtbaren Schrei einer Frauenstimme, der mir durch Mark und Bein ging.
Ich schloss die Augen, obwohl das in diesem Augenblick keinen Unterschied machte.