Читать книгу Tempelritter und Nachtgeschöpfe: 20 Mystery Thriller um Liebe und Geheimnis: Krimi Koffer - Alfred Bekker - Страница 65
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In dieser Nacht hatte ich einen furchtbaren Traum. Es war nicht jener Alptraum, der mich in den vergangenen Wochen so oft heimgesucht hatte, sondern ein anderer - aber nicht weniger entsetzlich.
Ich sah einen Wagen die Straße entlang fahren. Es war Ashtons Wagen und die Straße kannte ich. Ich war sie am Tag zuvor selbst entlanggefahren.
Ein zweiter Wagen tauchte auf, brauste heran und setzte zum Überholen an. Es herrschte Dämmerlicht und der zweite Wagen war dunkel. So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte nicht erkennen, wer am Steuer saß.
Ich ahnte bereits im Voraus, was geschehen würde.
Der dunkle Wagen drängte Ashtons Rover von der Straße, ließ ihn die Böschung hinunterrutschen und sich überschlagen.
Und dann sah ich Flammen.
Hell auflodernde Flammen, die den verbeulten Rover emporzüngelten. Eine Explosion folgte, die mich schweißgebadet aus dem Schlaf fahren ließ.
Ich atmete tief durch und fühlte, wie mir das Herz bis zum Hals schlug. Es war alles so realistisch gewesen... Ich stand auf und ging zum Fenster. Vorsichtig öffnete ich es und blickte hinaus zum Mond, dessen Licht bleich und gespenstisch wirkte.
Es war einer jener Träume, Patricia, hämmerte es in mir, auch wenn ich mich noch dagegen sträubte, es mir selbst einzugestehen. Doch ich hatte dieses besondere, unbehagliche Gefühl, dass sich kaum näher beschreiben lässt...
Als 12jährige verlor ich meine Eltern bei einem Verkehrsunfall, aber ich wusste bereits davon, bevor die Polizei die traurige Nachricht überbringen konnte. Ich fing an zu weinen und zu schreien und war kaum zu beruhigen.
Ich erinnerte mich in diesem Moment wieder genau an jenen Augenblick und an das seltsame Gefühl, dass ich gehabt hatte.
Es war dasselbe, was ich jetzt verspürte und diese Erkenntnis ließ mir einen eisigen Schauder über den Rücken gehen. "Ashton...", flüsterte ich unwillkürlich und erschrak beim Klang meiner eigenen Stimme.
Ich hatte seinen Tod gesehen.
Tränen rannen mir über das Gesicht. Tränen der ohnmächtigen Wut und der Verzweiflung.
Innerlich verfluchte ich in diesem Moment das, was Tante Elizabeth 'meine Gabe' zu nennen pflegte.