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»Er heißt Sergej Morgenstern und seine Vorstrafenliste ist so lang, dass unser EDV-System das nicht auf einer Bildschirmseite darzustellen vermag«, berichtete uns Kommissar Lars Thölkes von der Stader Polizei, nachdem er Morgensterns Identität überprüft hatte. »Hat er Johnke erschossen?«

Ich nickte. »Es sieht so aus. Genau kann man das natürlich erst nach Abschluss der ballistischen Untersuchungen sagen. Aber wenn es anders gewesen wäre, dann hätte er wohl auch kaum einen Grund gehabt, auf mich zu schießen.«

»Ich wage mir gar nicht auszumalen, was unser guter Herr Rahnstein von Rahnstein & Partner daraus machen würde«, mischte sich Roy ein, der sich inzwischen auch am Ort des Geschehens befand.

»Wahrscheinlich würde er mich zum schießwütigen Brutalo-Polizist hochstilisieren und diesen Vorfall im Interesse seines Mandanten ausnutzen«, gab ich zurück. »Und ich fürchte, das wird er auch noch, denn es ist so gut wie ausgeschlossen, dass Rahnstein nichts davon erfährt!«

»Ich verstehe das nicht«, meinte Kommissar Thölkes. »Wieso hat Morgenstern seinen Boss erschossen? Er musste froh sein, diesen Job überhaupt gekriegt zu haben – und nach seinen Vorstrafen hätte er etwas Vergleichbares wohl bei keinem anderen Clubbesitzer bekommen! Jedenfalls bei keinem, der noch einen Funken Verstand hat und Ärger vermeiden will...«

»...und die Cops nicht als Dauergast haben will«, vollendete ich.

»Genau! Dieser Morgenstern hat nun wirklich so gut wie nichts ausgelassen! Mit Drogen gedealt, schwere Körperverletzung, leichte Körperverletzung gleich im Dutzend und so weiter.«

»Vielleicht war es gar nicht Johnkes freie Entscheidung, ihn einzustellen und es hat jemand anders die Hand über ihn gehalten«, äußerte Roy eine Vermutung, die – falls sie stimmte – einiges erklärt hätte.

Ich wandte den Kopf in seine Richtung und hob die Augenbrauen. »Du meinst Reinhardt!«

»Natürlich. Johnke war doch von ihm abhängig. Wenn Reinhardt es verlangt hätte, hätte er gar keine andere Wahl gehabt, als Morgenstern einzustellen. Und er wäre auch nicht der erste Mann fürs Grobe, der auf einem scheinbar ganz normalen Arbeitsplatz geparkt wird, um bei Bedarf in Aktion treten zu können!«

»Das ist bislang nur Spekulation ohne einen greifbaren Beweis«, wandte Kommissar Thölkes ein. »Und außerdem setzt des voraus, dass Reinhardt noch lebt, denn wer hätte Morgenstern sonst die Order geben sollen, Johnke zu töten? Aber erstens wissen wir definitiv, dass Reinhardt tot ist und zweitens hätte der auch gar kein Motiv gehabt, seinen Partner und Geldwäscher umzubringen!«

»Möglicherweise war das eine persönliche Sache zwischen Morgenstern und seinem Boss«, vermutete Roy.

Der Gerichtsmediziner traf schließlich ein. Es war Dr. Heinz von der Ermittlungsgruppe Erkennungsdienst, dem zentralen Erkennungsdienst aller Hamburger Polizeieinheiten. Aber häufig genug musste diese Truppe von Wissenschaftlern, Spezialisten, Gerichtsmedizinern und Spurensicherern auch in den unmittelbar an Hamburg angrenzenden Städten wie Stade tätig werden, wenn es dort Fälle gab, die die Kapazitäten der eigenen Erkennungsdienste überschritten.

Davon abgesehen half man sich natürlich auch gegenseitig bei der Absicherung von Notdiensten in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen, was im Moment wohl der ausschlaggebende Grund dafür war, dass wir es mit Dr. Heinz und seinen Kollegen zu tun hatten.

»Die Obduktion wird nicht vor morgen zehn Uhr beendet sein«, erklärte Dr. Heinz. »Aber ich denke, die Todesursache ist auch kaum zu übersehen! Mehrere Schussverletzungen...«

»Die Schüsse kamen aus meiner Waffe«, erklärte ich. »Es war Notwehr.«

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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