Читать книгу Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 29

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Durch die vielen Scheinwerfer war es hinter dem Blue Lagoon Club von Stade richtig hell geworden. Mir fiel eine Frau in einem hellen Regenmantel auf, die etwas abseits stand und den Erkennungsdienstlern bei der Arbeit zusah.

Es war Sabrina Kädinger.

Ich hatte sie im ersten Moment gar nicht wiedererkannt, weil sie ihre Haare zu einem strengen Knoten zurückgebunden hatte. Die Kollegen der Polizei hatten Kaffee in Thermoskannen mitgebracht. Ich besorgte zwei Becher mit diesem dampfenden Gebräu, das einem vielleicht ein bisschen dabei helfen konnte, trotz der späten Stunde wach zu bleiben und ging damit zu ihr.

Einen der Kaffeebecher reichte ich ihr. Sie nahm ihn wortlos an sich.

»Warum sind Sie nicht nach Hause gegangen?«, fragte ich. »Die meisten Leute, die sich zum Zeitpunkt des Schusses, der Herr Johnke getötet hat, im Blue Lagoon Club befanden, konnten das Gebäude ja gar nicht früh genug verlassen!«

»Ich wollte wissen, was geschehen ist... Deshalb bin ich noch hier. Schließlich ist das Blue Lagoon mein Arbeitsplatz und Herr Johnke hatte mich angestellt, sodass sein Tod auch für mich in nächster Zeit ein paar Probleme mit sich bringen wird.«

Sie zitterte leicht. Ich nahm an, dass das daran lag, dass sie unter ihrem dünnen Regenmantel wahrscheinlich so gut wie nichts trug. Sie nippte an dem heißen Kaffee. Ich ebenfalls.

»Wo ist eigentlich Ihre Katze?«, fragte ich.

Sie wirkte überrascht und sah mich mit großen Augen an.

»Wieso...?«, stammelte sie.

»Wenn Sie hier arbeiten – wo bleibt dann Ihre Katze? Lassen Sie allein in der Wohnung? Oder streunt Ihr Mephisto mit seiner Cat Cam, durch die Nacht und geht auf Mäusefang?«

»Er ist bei einer Freundin.«

»Frau Kädinger, wir haben zumindest einen der Plätze identifizieren können, an dem sich Ihr Mephisto immer gerne aufgehalten hat. Ein Parkplatz ganz in Ihrer Nähe. Ein Zeuge will Sie dort gesehen haben.«

»Ich habe keinen Wagen.«

»Aber vielleicht der Mann, mit dem Sie sich gestritten haben.«

»Ich kann mich nicht daran erinnern.«

»Es ging um die Cat Cam und darum, dass Mephisto das Ding sich offenbar nicht so ganz freiwillig anlegen lassen wollte. Das war vor gut einer Woche. Kommen Sie, Sie werden sich doch daran erinnern!«

»Nein«, sagte sie mit einem Unterton, der eisig klang. »Und ich finde im übrigen auch, dass Sie das nichts angeht. Finden Sie lieber den Kerl, der den Toten auf dem Gewissen hat, den meine Katze fand, anstatt dass Sie in meinem Privatleben herumschnüffeln. Dazu besteht nämlich nicht der geringste Anlass – aber es ist immer dasselbe!«

»Was ist immer dasselbe?«

»Wenn man sich an die Behörden wendet, ist man doch immer der Gelackmeierte! Ich hätte wohl am besten einfach die Bilder von Mephistos Cat Cam löschen sollen und damit fertig. Dann hätten Sie keinen Fall und ich keinen Ärger. Stattdessen habe ich mich wie eine gesetzestreue Bürgerin verhalten und bekomme nur Scherereien dadurch.« Sie leerte den Kaffee, reichte mir den Becher und ging davon.

»So empfindlich?«, fragte Roy, der zumindest den letzten Teil der Szene mitbekommen hatte. »Irgendetwas musst du verkehrt machen, Uwe – oder du hast deine Sensibilität im Umgang mit Frauen aus irgendeinem Grund verloren!«

Er grinste, wurde aber im nächsten Moment schon dafür bestraft, denn seine Prellung durch den Geschosstreffer auf seine Kevlar-Weste duldete keine noch so vorsichtige Betätigung der Lachmuskulatur.

»Ich weiß nicht, aber irgendwie verhält sie sich merkwürdig«, sagte ich. »Das habe ich schon vom ersten Moment an gedacht.«

»Kapriziös wie ihr Kater, würde ich sagen.«

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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