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Am nächsten Morgen gegen zehn lagen die vorläufigen Obduktionsberichte vor. Das, woran ohnehin niemand zweifelte, bestätigte sich.

Johnke war von Morgenstern erschossen worden. Der Bericht der Ballistik folgte gegen Mittag.

Morgenstern war nicht nur der Mörder von Johnke.

Den Tests nach, die man mit seiner Waffe durchgeführt hatte, war mit derselben Pistole auch Toni Strothmann, der Mörder von Frank Schachmann, umgebracht worden.

Also war Sergej Morgenstern der zweite Mann gewesen, der im Wagen darauf gewartet hatte, dass Strothmann von seinem Mords-Job zurückkehrte.

Aber bevor Strothmann in unsere Hände geraten konnte, hatte er ihn erledigt, da ihm natürlich klar war, dass die Spur danach zu ihm geführt hätte.

»Gibt es irgendetwas, was Strothmann und Morgenstern gemeinsam haben«, fragte Kriminaldirektor Bock während der Besprechung an unseren Innendienstler Max Vandersteen gewandt, der sich mit den Datensätzen der beiden eingehend auseinandergesetzt hatte.

»Sie haben mal für sechs Monate eine Zelle in der JVA geteilt«, stellte Max fest. »Und außerdem galten sie als getreue Gefolgsleute von Daniel Reinhardt. Bei Strothmann wissen wir es sicher. Es gibt ein paar Aussagen von Schachmann über ihn. Bei Morgenstern liegt es nahe, sonst hätte er den Job im Blue Lagoon nicht gekriegt! Nicht mit dem, was er auf dem Kerbholz hatte!«

»Was ist mit den Wagen unter dem der tote Reinhardt gelegen hat? Sind wir da endlich weiter gekommen?«, hakte Kriminaldirektor Bock nach.

Die Fortschritte hielten sich in Grenzen. Auf einem der Cat Cam Fotos war durch Vergrößerungen ein sehr charakteristischer Kratzer unmittelbar neben dem Hinterrad aufgefallen.

Wenn der Wagen also gefunden wurde, konnte man ihn eindeutig identifizieren, denn die Wahrscheinlichkeit, dass es eine so komplizierte Kratzerform zweimal gab, war so gut wie ausgeschlossen.

Außerdem handelte es sich den Radkappen nach um einen Mercedes.

Mehr wusste man über den Wagen nicht.

Die Überwachungsvideos sämtlicher Parkplätze, die in Frage kamen, wurden untersucht. Aber der Kratzer war zu klein, um ihn auf den Überwachungskamera-Bildern identifizieren zu können. Dazu war die Auflösung zu gering. Und vor allem war die Katze mit ihrer Mini-Kamera natürlich viel näher dran gewesen.

Und auch was den Mann betraf, mit dem Sabrina Kädinger sich getroffen hatte, standen unsere Chancen, die Szene auf den Überwachungsvideos zu entdecken, bei Null. Die Datensicherungszeit betrug eine Woche.

Danach war das Material unwiederbringlich gelöscht.

Ich schlug vor, sämtliche Kennzeichen der Wagen auf den Überwachungsvideos, die in der letzten Woche den Parkplatz angefahren hatten, zu überprüfen.

Möglicherweise ergab sich bei den Fahrzeugen ein Zusammenhang, der uns weiterbrachte.

»Dich interessiert immer noch, wer der Mann war, der sich mit Sabrina Kädinger über das richtige Anlegen einer Cat Cam gestritten hat, was, Uwe?«

»Ertappt, Roy!«

»Aber das war vor mehr als einer Woche. Das heißt, er ist nicht in den Aufzeichnungen zu sehen.«

»Mag sein, aber man streitet sich nicht mit Leuten über so intime Dinge wie das Halsband der eigenen Katze, wenn man sich nicht gut kennt. Also denke ich, dass der Kerl öfter in der Gegend gewesen ist und vielleicht diesen Parkplatz benutzt hat. Viel Auswahl gibt es dort ja nicht!«

Roy sah mich zweifelnd an. »Warum schießt du dich so auf diese Sabrina Kädinger ein?«

»Weil bei dieser Frau ein paar Dinge nicht zusammen passen. Zum Beispiel die Art und Weise, wie sie mit Katzen umgeht. Ich bin kein Katzenkenner und ich habe auch nicht die geringste Ahnung, wie man die Tiere hält – aber das Verhältnis zwischen Frauchen und Mephisto scheint mir irgendwie ziemlich angespannt zu sein! Jedenfalls ist es weit davon entfernt, dem Ideal einer vorbildlichen Haustierhaltung zu entsprechen!«

»Was glaubst du, wie viele Leute sich irgend so ein edles Tier kaufen und nach zwei Wochen feststellen, dass das gar nichts für sie ist und vor allem Dreck und Arbeit macht!«

»Das zweite, was mir zu denken gegeben hat, war die Szene gestern Nacht nach der Schießerei im Blue Lagoon. Und dass sie nicht wusste, wer Reinhardt war, wie immer noch behauptet, das nehme ich ihr inzwischen auch nicht mehr ab!«

»Warten wir einfach mal ab, was bei unserer Suche herauskommt!«, schlug Roy vor.

Zusammen mit Max Vandersteen und ein paar weiteren Mitarbeitern unseres Innendienstes gingen wir also daran, sämtliche Kennzeichen jener Fahrzeuge zu überprüfen, die in der vergangenen Woche den Parkplatz frequentiert hatten, auf dem Markowitschs Ford Mavrick gestanden hatte.

Nachdem wir die Halter hatten, jagten wir ihre Namen durch den Computer und sahen uns an, ob das Datenverbundsystem uns irgendwelche Querverbindungen zu unserem Fall aufzeigte. Allein eine Beziehung zur Deliktgruppe des illegalen Kunsthandels wäre da schon ein Volltreffer gewesen.

Und genau so einen Treffer landeten wir.

Der Name lautete Erich Frentzen. Er war Anwalt und hatte früher in der Kanzlei Rahnstein & Partner gearbeitet, bevor er sich mit einer Kanzlei selbstständig machte. Frentzen hatte eine starke Verbindung zum illegalen Kunsthandel. Insbesondere organisierte er den Rückkauf illegal vertriebener Kunstschätze durch die eigentlichen Besitzer. Außerdem hatte er Daniel Reinhardt verschiedentlich vor Gericht vertreten. Insbesondere hatte er es geschafft, sowohl Reinhardt als auch Ricky Johnke zumindest juristisch vom Vorwurf der Geldwäsche rein zu waschen.

»Wir sollten diesem Frentzen vielleicht mal einen Besuch abstatten«, meinte Roy.

»Gute Idee«, sagte ich.

»Dann nichts wie los.«

In noch einer Hinsicht war der Anwalt ein Volltreffer. Er fuhr nämlich einen Mercedes. Die Radkappen stimmten mit denen überein, die auf Mephistos Cat Cam gebannt worden waren. Die Farbgebung war ebenfalls identisch. Was wir nicht überprüfen konnten, war der Kratzer.

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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