Читать книгу Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 41

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Seit einiger Zeit haben sich die Vorschriften für den Betrieb von Aufzügen stark verschärft. So mussten seitdem Liftkabinen so beschaffen sein, dass es unmöglich war, von innen Teile der Verkleidung zu lösen und die Kabine über den Schacht zu verlassen. Unter Jugendlichen war das für ein paar Jahre ein beliebter Sport gewesen. Sie waren dann unter Lebensgefahr von einem Kabinendach zum anderen gesprungen und es hatte eine Reihe von tödlichen Unfällen bei diesem »Lift Surfen« gegeben.

So hatte Reinhardt keine Chance gehabt, aus seiner Kabine herauszukommen.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe Reinhardt aus seinem Gefängnis herausgeholt werden konnte.

Inzwischen war Verstärkung der Polizei von Stade eingetroffen, darunter auch Kommissar Thölkes.

Als sich die Lifttür öffneten, sah sich Reinhardt einem Dutzend Mündungen von Polizeiwaffen gegenüber, sodass er seine eigene Waffe sinken und sich widerstandslos festnehmen ließ.

»Hände hoch und Waffe fallen lassen!«, rief einer der Beamten.

Reinhardt gehorchte sofort. Ein Selbstmörder war er nicht.

»Nicht schießen!«, rief er.

Einen Moment später klickten die Handschellen.

Ich klärte ihm die vorläufige Festnahme. Schließlich sollte alles seinen richtigen Gang gehen. Die Chance, dass ihn ein Anwalt diesmal aus der Bredouille holen konnte, war gering.

»Sparen Sie sich Ihr Gequatsche!«, knurrte Reinhardt.

Wir ließen ihn erst einmal zu den Gewahrsamszellen des Polizeipräsidiums bringen, von wo er dann zwei Stunden später von Kollegen abtransportiert wurde.

Auch Sabrina Kädinger wurde vorläufig festgenommen und musste sich auf ein Gerichtsverfahren gefasst machen. Wie weit sie in Reinhardts Pläne eingeweiht gewesen war, musste sich noch herausstellen. Auf jeden Fall war sie jetzt bereit, umfassend auszusagen.

Bei Reinhardts Sachen fand sich ein Wohnungsschlüssel, der zu einem Ferienhaus am Wannsee gehörte, das er offenbar schon vor Monaten unter einem falschen Namen angemietet hatte.

Im Verlauf der folgenden Tage und Wochen wurde dann das volle Ausmaß klar, in dem Reinhardt sein Kapital auf geheimen Wegen verlagert hatte. Nicht alles davon konnte man beschlagnahmen. Manches war einfach auf verschlungenen Finanzpfaden versickert.

Sabrina Kädinger sagte später aus, dass Reinhardt sie angeheuert hatte, um dafür zu sorgen, dass die Cat Cam Bilder entstanden und zur Polizei weitergeleitet wurden.

Ausführlich erläuterte sie vor Gericht, welche Schwierigkeiten damit verbunden gewesen waren, die Szene zu inszenieren. Der Kater hatte nämlich erst nicht so mitspielen wollen wie geplant. Die Fotos, die den scheinbar toten Reinhardt zeigten, waren auf einem abgelegenen Parkplatz inszeniert worden, der auf Grund seiner Entfernung zu Sabrina Kädingers Wohnung nicht ins Suchschema der Polizei gefallen war. Dazu hatte man den Wagen des zu diesem Zeitpunkt bereits ermordeten Erich Frentzen benutzt und ihn später auf einem Autobahn-Parkplatz abgestellt.

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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