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Überschrift 8

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„Los, Christa, wir haben uns eine Pause verdient!“

„Gut, ich mach mit. Bin auch schon irgendwie etwas erschöpft und so kann der Fußboden in der Laube in aller Ruhe trocknen. Wir gönnen uns ein Fläschchen Weizenbier. Ich habe 6 Stück in unserer Kühltasche gelagert.“

„Mh, lecker, ein wohltemperiertes Weizenbier, eine gute Idee.“

Wir schnappten uns zwei von mir gründlich abgewischte Klappstühle, die inzwischen in der Sommersonne längs trocken waren, einen kleinen etwas wackeligen Tisch und blopp, zwei Bierflaschen wurden geöffnet und mit einem genüsslichen Gluck, Gluck, das war ein wahrer Genuss für unsere ausgetrockneten Kehlen, fast zur Hälfte geleert.

„Weißt du, wir haben eigentlich schon eine ganze Menge geschafft. Ich hätte nicht gedacht, das wir so gut vorankommen:“ Stellte meine Frau nach einem tiefen Rölpser erstaunt fest.

„Warte erst mal ab, nach zwei Wochen, wie dann die Laube und unser Garten aussieht.“

„Na, ihr zwei, schon Feierabend, keine Lust mehr, oder braucht ihr noch eine tüchtige Putze? Ist aber nicht billig, nimmt die Stunde, zwei Flaschen Bier und zwei Ouzo!“

„Das kann aber keine tüchtige Putze sein! Nach zwei Stunden Arbeitszeit, liegt die doch schon in der Hecke und ist zu nichts mehr zu gebrauchen, stimmts, Christa?“ Konterte ich dem Anbieter, unserem Paul.

„Ihr habt aber eine schlechte Meinung von meiner Pauline. Habe ich eigentlich noch gar nicht so bemerkt, so lange, wie ich sie schon kenne, pardon, verheiratet bin. Kannst mal wieder sehen, wie blind ich bisher gewesen bin. Ganz neue Perspektiven von meinem Eheweib, muss ich mir merken.“

„Du Knuddel, was redest du da wieder für einen Blödsinn! Du lästerst doch wohl nicht über mich? Pass auf! Du kriegst heute kein Abendbrot bei mir!“ Schimpfte scherz halber Pauline und bückte sich im Stehen nach etlichen Unkrautpflänzchen, die da irgendwo vor ihren Füßen wuchsen und so klein waren, das ich sie überhaupt nicht erkennen konnte. Was war das doch für eine ordentliche und tüchtige Frau, dachte ich im Stillen. Ich stand auf, stellte die leere Bierflasche neben meinen Klappstuhl, ging zu der weit offen stehenden Laubentür bei uns und:

„Christa, es ist alles getrocknet. Du warst aber fleißig, den ganzen Fußboden, auch in den beiden kleinen Räumen, alle Achtung!“

„Du übertreib man nicht, auch du warst sehr fleißig, wie ich sehe!“

„Dann haben wir uns die kleine Pause redlich verdient und durch den kleinen Klönschnack mit Pauline und Paul, wieder Lust bekommen, noch etwas mehr zu arbeiten. Schließlich arbeiten wir für uns und nicht für fremde Leute. Wir wollen es hier schön und gemütlich haben, stimmt`s?“

„Was ist jetzt mit den ganzen Klamotten auf der Terrasse, die brauchen wir doch wirklich nicht alle! Die alle wieder einräumen, dann sieht unsere Gartenlaube drinnen, wie ein Warenlager bei einem Räumungsunternehmen aus!“

„Habe auch schon überlegt. Eigentlich hast du dir viel zu viel Arbeit gemacht. Ich schlage vor, das und das und unsere alte und noch immer intakte Gestellgarnitur, kommen wieder rein. Der Rest geht zum Sperrmüll!“

„Oh je, das sind gut und gerne zwei Autoladungen, aber irgendwie schaffen wir es, wie immer!“

„Für unsere alte Gestellgarnitur, Mensch, die ist bestimmt gut 15 Jahre alt und noch voll intakt! Werde ich die Sitzkissen erneuern. Irgendwie eine flotte Farbe, weißt du!“

„Ich muss, wie ich hier sehe die Schrauben bei der Gestellgarnitur nochmals nachprüfen und bei Bedarf fest anziehen. Einige scheinen mir etwas locker zu sein. Aber, alle Achtung, ich bin von unserem Kauf begeistert. Das ist wirklich ein Geschenk vom Himmel für uns.“

„He, hallo, Pauline, trommle mal alle Nachbarn zusammen! Hier findet sofort ein Schreber-Flohmarkt statt. Alle Teile, die auf der Terrasse stehen sind umsonst. Die einzigste Bedingung ist, jeder Interessent muss mindestens drei Stücke mitnehmen!“

„Chrishi, hast du sonst noch Wünsche? Bei uns findet dann ein Pflanzen-Flohmarkt statt. Speziell und Schwerpunkt, ungewollte Pflanzen, man nennt sie biologisch, Unkraut, unser Angebot, mindestens vier kleine Pflanzen, bis 2 cm groß oder besonderes Angebot, zwei Pflanzen über 2 cm Größe mit Anwuchsgarantie! Klingt auch sehr verlockend, meinst du nicht auch?“

„Mensch, Pauline du könntest glatt auf einem Wochenmarkt deine Pflanzen zum Höchstpreis anbieten. Auf dem Hamburger Fischmarkt würde dich der Bananen Willi bestimmt abwerben, da bin ganz fest von überzeugt und irgendwann hättest du dann auch im Fernsehen deine eigene Sendung. Denk doch bloß mal an das hohe Honorar, was so ein Moderator so verdient, dann könntet ihr euch noch einen zweiten Schrebergarten und eine Ferienwohnung an der Ostsee erlauben. Ist das nicht eine tolle Idee?“

Meine Kleine, die Christa, hatte doch tolle Ideen und Vorschläge. Sie übertraf mich in letzter Zeit immer öfter und setzte dann noch ordentlich einen drauf, Kompliment!

So ging es des öfteren weiter an diesem wunderschönen Sommertag auf unserer kleinen Ranch, so nannten wir unseren Schrebergarten wieder, genau wie vor über 10 Jahren.

Die Laubenpieper von Norderstedt

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