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Überschrift 18

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Ein paar weitere Sommertage in unserem Garten, wo inzwischen alles, was Christa und ich gepflanzt hatten, herrlich anwuchs und mit Hornspäne als Dünger, prächtig gedieh.

Jedes mal, wenn wir, zu neuen Taten bereit, vor unserer Gartenpforte ankamen begrüßte uns der Lavendel, Margariten, herrlich bunte Bodendecker Pflanzen und diverse Rosen in allen erdenklichen Farben, es war wunderschön!

Langsam konnte ich aufatmen und hin und wieder mal einige Sonnenstunden mit Christa auf unseren Liegen genießen.

Das war auch mein Ziel, ich wollte es erreichen und hatte es tatsächlich geschafft. Eigentlich könnte ich mir selber auf die Schulter klopfen und mich loben. Aber es gab noch immer das berühmte Stichwort: „Eigenlob stinkt!“

Da mich offen keiner lobte, konnte ich an den neidischen Blicken diverser Nachbarn feststellen, die waren im stillen begeistert, das war ein echtes Lob für mich!

Die Tage vergingen und mein Abflug in die Türkei, schon vor einem viertel Jahr von Christa gebucht, rückte immer näher. Es war nur der Hinflug gebucht, ein wahres Schnäppchen und eine tolle Leistung von Christa! Wegen einem Rückflug machte ich mir keine Sorgen. Der, da oben würde mich schon wieder in den Norden heimbringen. Ich brauchte nur die Buchungsnummer von Christa und erhielt so mein Rückflug-Tickett am Flughafen in der Türkei. Alles, ganz ohne Probleme! In der Türkei herrschte eine hochsommerliche Hitze von 40.o, wesentlich wärmer, als bei uns im Norden. Aber ich konnte diese Wärme gut vertragen, denn ich verhielt mich wie die Einheimischen und unsere Nachbarn im Ferienort. Morgens früh aufstehen, bis etwa 11.00 Uhr konnte man sich in der prallen Sonne aufhalten, dann wurde langsamer nur im Schatten weitergearbeitet und das Mittag zubereitet, danach wurde eine ausgiebige Mittagsstunde gehalten, so bis etwa 16.00, dann konnte man wieder in die Sonne gehen oder ins Meer zum schwimmen..

In unserem Ferienhaus angekommen sah es schlimm aus. Ich hatte volle drei Wochen zu tun, bis ich mich wieder wohl fühlte und richtig Urlaub machen konnte.

Diesmal blieb ich fast 3 Monate in der Türkei. Die letzten zwei Wochen stieß auch Christa noch zu mir und ich flog wieder nach Hause. Sie blieb noch dort. Inzwischen hatten sich etliche Kaufinteressenten bei mir gemeldet, unser Haus besichtigt und wollten sich wieder melden. Na warten wir mal ab!

Unser Schrebergarten hatte sich weiter sehr gut entwickelt. Besonders das Unkraut war ziemlich frech und wollte sich an allen Stellen im Garten ausbreiten. Dem hatte ich jetzt ordentlich den Krieg erklärt.

An einem Tag hatte ich wieder fürchterlich mit einem breiten Schlitzschraubenzieher in der Erde rumgestochert, so konnte ich herrlich die Unkrautpflanzen an der Wurzel erwischen und entfernen. Nur mit einem Short bekleidet, nacktem Oberkörper und fast Barfuss, nur mit Latschen vom Basar aus der Türkei, schlich und kroch ich durch unseren Garten, auf der Suche nach Unkrautpflanzen. Da ich, aus dem sonnigen Süden kommend, tief braun am ganzen Körper, einen Bilderbuch Körper hatte, zog ich alle Blicke auf mich.

Besonders Pauline und Paul hatte ich es angetan. Die waren nur teilweise etwas braun, aber mehr rot. Sie wollten genauso wie ich aussehen. So lagen sie in jeder freien Stunde auf ihren Liegen in der prallen Sonne und versuchten schnell braun zu werden. Sicherheitshalber hatten sie sich mit Sonnenölen präpariert, sodass sie in der Sonne wie Ölsardinen glänzten.

Aber das nahm ich nur am Rande wahr. Meine Aufgabe musste ich erfüllen, das Unkraut vernichten! Ich war schließlich ein Rentner und hatte sehr viel Zeit zu Verfügung!

So merkte ich gar nicht so recht, wie es langsam Abend wurde. Erst ein leichtes, dann immer stärker werdendes Hungergefühl, machte mich darauf aufmerksam.

Es sollte was Deftiges werden. Ich hatte mir vier Bratwürste und ein Baguette aus einem Supermarkt besorgt, einige Flaschen Rot- und Weißwein hatte Christa noch im Kühlschrank der Gartenlaube gelagert und im Waschraum stand eine fast volle Kiste Bier. Na dann hatte ich alles für ein gutes Abendbrot an Bord! Der Hunger sehr groß, natürlich, ich hatte auch ordentlich gearbeitet und viele überflüssige Kalorien verbraucht.. Es schmeckte wunderbar, denn ich hatte schon lange keine so köstliche Bratwurst mehr gegessen Also, genoss ich alles und schweifte mit meinen Gedanken zu Christa in die Türkei. Dort war die Zeit eine Stunde weiter, als bei uns in Deutschland. Was machte sie wohl gerade? Bestimmt war sie mit Freunden und Nachbarn unten am Hafen und genoss die herrliche Meeresluft und das internationale Flair im Hafen. Es war schon schön, aber es rechnete sich für uns nicht mehr. Besser ein Hotel, dann zwei, drei oder vier Wochen und dann wieder ab nach Hause.

„Sag mal, Chrishi, schläfst du heute im Garten?“ Fragte Paul, der gerade etwas aus seinem Kühlschrank im Schuppen holte und in einem Korb deponierte.

„Warum eigentlich nicht, Paul? Ihr schlaft doch bestimmt wieder hier, oder? Hat eigentlich Christa, während ich in der Türkei war, mal im Garten geschlafen?“

„Nein, Chrishi, die ist jeden Abend mit dem Auto nach Hause gefahren!“

Die Laubenpieper von Norderstedt

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