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Überschrift 10

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So, der alte Schuppen an der Nordseite unserer Gartenlaube, noch von mir gebaut, inzwischen schon ziemlich schief aber noch stabil, drückte ich einmal gegen die Außenwand.

Vorhängeschloss auf und ein Blick hinein in das dämmerige Innere.

„Puh ha, igitt Spinngewebe, muffiger Geruch, Tür weit auf und erst mal eine halbe Stunden lüften lassen, damit alle Viehcher, die da nicht hineingehörten, sich erst einmal in Sicherheit bringen konnten, denn gleich kam ich ,der große Zampaloh und machte Ordnung. Nehmt euch in acht! Ich kenne kein Erbarmen und schlag wild zu!

„Ach du meine Güte, muss ich mir das antun! Soviel Mist. Allen Dreck, der bei denen im Keller lag und irgendwann mal zum Sperrmüll auf die Strasse sollte, schien in diesem, jetzt meinem schönem Schuppen, gelandet zu sein. Prost Mahlzeit!“

In den Schuppen konnte ich nicht einmal eintreten. War die Schuppentür weit genug geöffnet, schlug der lange Stiel einer Schaufel auf einen. Beim vorsichtigen raus friemeln der Schaufel, klappte eine Eisenharke aus einer Wandhalterung und klappte mit dem Holzstiel an meiner rechten Seite vorbei und schlug laut auf die Betonplatte neben mir auf den Boden.

„Verdammt, ein ziemlich riskanter Arbeitsplatz, den ich mir hier ausgesucht hatte. Scheiße, das ich keinen Fahrradhelm habe, jetzt könnte ich ihn gut gebrauchen, zum Schutz meines Oberstübchens.“Dachte ich wütend laut.

„Also, erst mal alles raus, was auf dem Schuppenboden steht, dann kann ich besser erkennen, was da noch war und wie es weitergeht!“ Dachte ich halblaut und mich selber etwas tröstend und Mut zusprechend. Das ging wirklich auf keine Kuhhaut. Die arme Freu Meier, die Vorpächterin. Bestimmt auch ein Grund, den Schrebergarten abzugeben, an zwei Verrückte, wie Christa und mich! Das war alles zuviel Müll. Wie sollte sie da Ordnung reinbringen, unmöglich! Ohne ein eigenes Auto und nur mit dem Auto ihrer Mutter. Die hätte bestimmt sehr viel dagegen, auch wenn das Auto eine kleine verbeulte Rostlaube war. Aber irgendwie, hörte der Spaß eben auf, auch bei Frau Meier und Familie.

„Oh je, wenn Chrsta das sieht! Die hatte bestimmt einen guten Einfall und Tipp parat. Vermutlich einen Müllcontainer von der Stadt bestellen und dann alles zusammentrommeln, in unserer Familie, was noch gut auf zwei Beinen war, zwei kräftige Arme besaß und alles in den Container schleppen. Aber ich hatte meinen manchmal etwas dummen Stolz und wollte alles, ohne zu viel fremde Hilfe schaffen. Mal sehen, was Christa sagte, wenn sie abends, wie besprochen, ebenfalls in unseren Schrebergarten kam. Ein kleines mulmiges Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Das gab bestimmt wieder mal Streitgespräche, die ich so über alles hasste. Es war nur verplemperte Zeit, ich war lieber ein Mensch der Tat, zupacken und etwas bewegen. Christa liebte es regelrecht, lange und hitzige Streitgespräche zu führen. Sie hätte eine Politikerin werden sollen.

In unserem alten Schuppen, dem etwas inzwischen windschiefen, aber doch noch stabilen, nur mit der Optik, stimmte es bei ihm nicht mehr so richtig, aber das kümmerte mich im Moment überhaupt nicht, waren Geräte, Werkzeuge und Kleineisen, Farbeimer, Farbdosen, neue und alte , eingetrocknete Pinsel, Lappen, rausgetrennt von allen möglichen, vermutlich alten Kleidungsstücken, die teilweise fest angetrocknet, oder von einem Schimmel schon überzogen waren, in einem fast leeren Farbeimer, aber den zuständige Deckel oben drauf, entdeckte ich eine qualvoll verstorbene und vertrocknete Maus, das war wahrlich kein Platz, in unserem Schuppen, eine Mausefamilie zu gründen, zuviel Gammel, Schimmel, Gifte und jede Menge Todesfallen, wie der Farbeimer mit der Leiche einer Maus. Sie musste elend und qualvoll gestorben sein., arme Kreatur!

Eine laut gepfiffene Melodie, unser Erkennungszeichen, tönte von irgendwo her zu mir in den Schuppen, wo ich gerade kurz vor einer fürchterlichen Nießattacke stand, denn ich hatte es wirklich gewagt, mit dem alten Besen aus dem Schuppen, den Boden zu fegen, also, nichts wie raus und an die frische Gartenluft, als letzter Lebensretter. Tage später, habe ich mit meiner Frau im Fernsehen gesehen, das es gesundheitlich gefährlich sein kann, einen alten Schuppen mit Mäusen, auszufegen. In dem aufgewirbelten Staub können bestimmte sehr gefährliche Viren sein, an denen in der Fernsehsendung ein Mann fast gestorben wäre.

„Hallie, hallo, hier bin ich, auf der Rückseite, im Schuppen, Vorsicht Mäuse!“ Tönte ich durch unseren Schrebergarten.

„Oh je, hast du wirklich welche gefunden? Leben die noch?“

„Nein, bis jetzt habe ich nur eine tote gefunden. Na, was bringst du schönes mit?“

„Haha, das möchtest du wohl gleich wissen! Lass dich überraschen! Nur so viel, es gibt ein herrliches Abendessen, das dir bestimmt mehr als gefällt, mein Lieber Mäusejäger! Bleib ruhig noch ein wenig bei deinen lebenden und toten Mäusen, aber wasch dir gründlich die Finger, sonst hast du nichts bei meiner leckern Überraschung zu suchen, verstanden.“

„Ei,ei, Chef, ich werde ihren Befahl befolgen, OK?“

„Du alter, eingebildeter, alter Spinner, bildest dir ganz schön was ein, auf deine blöden Mäuse. Wenn du noch lange so weiterspinnst, bekommst du nichts ab, dann kannst du dir ein Ragu aus deinen Schuppenmäusen machen und guten Appetit!“

„So, jetzt werde ich ganz brav und folgsam sein und keinen Grund zum Ärgern mehr liefern!“

Daran hielt ich mich dann auch!

Die Laubenpieper von Norderstedt

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