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Überschrift 4

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Ich freute mich irgendwie innerlich.

„Man, oh man, das ist ne tolle Sache, Christa. Wir machen uns das hier richtig wieder schön und romantisch, wie in alten Zeiten, meinst du nicht auch?“

„Chrischi, viel Arbeit wartet auf uns, aber wir werden es uns gemeinsam gemütlich machen, . Ich freue mich schon. Weißt du jetzt so einen herrlich duftenden Kaffee in der herrlichen Gartenluft, das wäre zu schön.“ Schwärmte meine Christa und fand voll meine innere Zustimmung.

Die beiden Herren und die Rechnungsführerin hatten sich kurz nach dem Verlassen von Frau Meier, mit ihrem Sohn, Piet, dem Fußballer, ebenfalls mit einem kräftigen, norddeutschen Händedruck von uns verabschiedet.

Nun standen wir beide da, meine Frau und ich, was sollten wir jetzt als erstes tun? Uns ins Gras legen und die Sommersonne genießen. Gras, das war kein Rasen, mehr so eine Art Kuhweide, fast einen halben Meter hoch und voller riesiger Grasbüschel. Es hatten sich bestimmt auf dem so genannten Rasen, was er einmal war, fragt sich wann, bestimmt ein halbes Dutzend Grassorten angesiedelt. Na schön, das bedeutete viel Arbeit für uns. Aber ich war, wie immer im Leben nicht klein zu kriegen, immer Optimist und voller Tatendrang. Vielleicht mochte man mich, wegen dieser geschätzten Eigenart in meinem Beruf. Kein noch so schwieriger Kunde, konnte mich aus der Fassung bringen, oder mich gar verärgern, ich bog die krummsten Dinger wieder gerade.

Ich freute mich, ja, ich freute mich auf diesen Garten, diesen kleinen zügellosen Urwald. Jeden Stein werde ich umdrehen und versetzen, wenn es nötig war, jede Pflanze, jede Blume, auf gut oder böse prüfen, nichts, ja auch nichts, kein noch so kleines Pflänzchen wird mir entgehen. So sinnierte ich vor mich hin und ließ meine Blicke schweifen, durch den Garten, unseren Garten, endlich!

„Heh, ihr Zwei Hübschen! Wie wäre es mit einem herrlichen Kaffee und etwas zum Anstoßen, auf die alten Zeiten!“ Tönte es freudig und einladend an mein Ohr.

„Christa, was meinst du, sollen wir?“

„Wa, wa, wa, was meinst du, Chrischi? Was ist? Ich bin gerade in tiefsten Gedanken und Erinnerungen versunken. Kaffee, Kaffee im Garten, unserem Garten? Na klar, sofort! Wir kommen!“

An der Pforte zum Nachbargarten, dem Garten von Pauline und Paul, stand Paul hocherfreut und strahlend, verbeugte sich vor uns mit einem gespielten Diener und:

„Herzlich Willkommen in unserer Runde! Tretet ein! Der Kaffe wartet schon auf euch!“

Man was für eine herzliche Einladung. Das war eben unser Paul, wie wir ihn noch immer kannten und gemeinsam viel gelacht und Spaß hatten. Er war eben und seine Pauline auch, immer ein wenig übertrieben.

Auf einem gepflegten Rasen stand ein brauner Gartentisch aus Plastik und vier braune Plastikstühle mit Kissen gut gepolstert. Der Tisch war mit kleinen Deckchen verziert, auf denen vier Tassen mit dem passenden Tellerchen darunter, bestimmt sehr teuer auf dem Flohmarkt gewesen, standen. In der Tischmitte prankte eine riesige Thermoskanne, ein Döschen mit Würfelzucker, ein Kännchen mit Kaffeesahne und ein riesiger Teller mit diversen Kuchenstücken.

„Oh je, was ist das? Habt ihr gewusst, das wir heute kommen, um den Garten zu kaufen? Das sieht alles so geplant aus!“

„Richtig, die Uschi, die Rechnungsführerin, hat uns telefonisch informiert. Passt auf, heute bekommt ihr eure neuen Nachbarn zu sehen.“

„Toll, das ausgerechnet ihr, den Garten nehmt. Wir hatten schon richtig Angst. Wer weiß, wer als nächstes kommt. Wir waren schon viel Kummer gewohnt und rechneten mit allem. Aber das ihr euch wieder für euren Garten begeistert, finden wir, Pauline und ich, toll. Dem Himmel sei dank!“ Hielt Paul eine kleine Begrüßungsansprache. Griff zur Thermoskanne und:

„Christa, die Tasse voll? Mit Sahne und Zucker!“

„Tasse bitte fast voll, mit etwas Milch und ganz wenig Zucker. So ist es richtig, vielen Dank, Paul

Die Laubenpieper von Norderstedt

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