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Überschrift 19

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„Gut, dann werde ich den Anfang machen und als erster in unser neuen und doch alten Laube mal schlafen!“ Beschloss ich.

Ich sah mir das Etagenbett in unserer Laube an. Christa hatte alles neu mit Bettwäsche bezogen und es duftete herrlich frisch und sauber, das war eben meine Christa, die Ordnung in Person!

Also, das klappte. Ich hatte ein herrliches Bett. Natürlich wollte ich, wie in alten Zeiten, unten schlafen. Das war vor 10 Jahren nachts mein Platz gewesen. Innerlich freute ich mich schon auf mein Bett, aber zuerst wollte ich es mir noch richtig gemütlich und romantisch machen, in unserer kleinen Ranch. Das hatte ich mir redlich verdient und Christa würde mir sagen: `Mach doch!`

Unser kleines Radio kramte ich mir aus einer Ecke hervor. Mal sehen, ob es noch funktionierte?

„Juhu, es war noch in Ordnung, es dudelt noch!“ Vermutlich war es unseren Vorpächtern zu klein, man konnte nicht genug Krach damit machen, daher uninteressant und war in irgendeiner Schublade oder Ecke verbannt worden. So hatten wir es mit 1.ooo,-- Euro mitgekauft und es war wieder unser Eigentum, wunderbar! Eine Kerze oder ein Windlicht mit einem Teelicht drinnen, die entsprechenden flüssigen Genussmittel und es kann ein toller Abend werden.

„Gute Nacht, Chrishi, wir gehen jetzt schlafen!“ Tönte es von Gestalten aus dem Nachbargarten im vollen Mondschein. Das waren Pauline und Paul.

„In Ordnung, machts gut, schlaft selig und süß! Ich bleibe noch ein wenig auf.“

Was sollte ich heute Abend trinken? Bier, nein, da musste ich bestimmt nachts ein paar mal raus aus dem Bett und pinkeln. So entschloss ich mich bei Kerzenschein für einen köstlichen französischen Rotwein.

Minute um Minute döste ich vor mich hin, trank ein Schlückchen Rotwein nach dem anderen, schenkte das Glas wieder voll, knabberte an Erdnusskernen , sinnierte über alles mögliche und lauschte den Geräuschen der Umgebung. Ab und zu raschelte es mal, mal da, vermutlich war es eine Maus, die mir gerne Gesellschaft geleistet hätte. So ein paar Nusskerne, wären genau das richtige für sie gewesen, konnte ich mir gut vorstellen.

Da plötzlich, wurde ich hellhörig, das war kein,

„Hallo, hallo, psst, sie oder du da! Komm mal her!“ Zischte es in einem merkwürdigen Flüsterton aus dem Garten, aus der Richtung des alten Komposthaufen, der von mir genannten Müllhalde. Ich schüttelte meinen Kopf, bin ich wach oder träume ich! Da war doch außer mir kein Mensch weit und breit. Bei Pauline und Paul war alles dunkel, die schliefen bestimmt schon seit einiger Zeit. Ein Gänseschauer kroch mir den Rücken hinauf und ließ mich erschauern. War das aus dieser Welt?

Spukte es in unserem Garten?

Was war das?

Langsam erhob ich mich geräuschlos von meinem Gartenstuhl und ging lautlos und mutig in die Richtung, wo ich die Stimme vermutete. Der Vollmond erhellte gerade unsere von allen möglichen Gartengeräte durchpflügte Wiese, die jetzt mit aller Macht und in naher Zukunft ein gepflegter Rasen werden sollte, und wieder:

„He du, ich darf doch du sagen, oder?. Hier bin ich! Direkt vor dir hinter der Hecke!“

„Waaas und weer bist du? Ich sehe dich noch nicht!“

„Hier, hallo, siehst du meine Hand? Ich winke dir gerade zu!“

Ich sah aus der Hecke eine Hand rausragen und winken, Ganz langsam, hin und her, wie beschwörend. War das eine Hexe?

Nein, so was gibt es nicht!

Unglaublich, aber wahr, es war eine Hand mit Fingern zu sehen, besonders jetzt erhellte der Vollmond diese Hand ganz deutlich. Sie steckte in einem hellen Stoffumhang und gleich darauf trat eine Gestalt aus der Hecke. Es war die Gestalt einer Frau in meiner Größe, mit schönen langen blonden Haaren und einem langen Kleid aus einem seidig glänzendem Stoff.

Ein Luftzug trug mir einen herrlichen Duft herüber, das war bestimmt ein ganz besonderer Duft, von einem sehr teuren Parfum, den sich nur wenige Frauen leisten können. Carmen wollte ihn auch mal haben, aber sie interessierte sich nur für das Aroma, die Flasche, winzig klein sollte, glaube ich, 200,-- Euro kosten. Für uns heller Wahnsinn.

„Ich möchte mich bei dir bedanken, du hast mich würdevoll gebettet! Vielen Dank, für die herrlich duftende Rose! Mein Mann hat mich behandelt, wie ein Schlachttier, dafür hat er für den Rest seines Lebens schlaflose Nächte, ich jage ihn jede Nacht durch Himmel und Hölle, das hat er verdient! Aber du bist ein guter Mensch, ich danke dir nochmals recht herzlich!“

Ein Summen und leises Klirren erfüllte den Raum um mich herum.. Sollte ich jetzt womöglich heilig gesprochen werden? Das Wesen erschien mir wie ein Engel aus der Märchenwelt.

„Du siehst so erschrocken und verängstigt aus! Brauchst keine Angst haben, ich tue dir nichts! Du bist ein guter Mensch und solche Menschen braucht die Welt, du darfst dich nur nicht ausnutzen lassen!“


Die Laubenpieper von Norderstedt

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