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Überschrift 9

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Ein wunderschöner Sonnenuntergang, erschwerte unsere Entscheidung, endlich mal wieder nach Hause zu fahren, in unsere zentrale Wohnung. Wenn es uns dann immer noch so gut gefiel, konnten wir uns ja noch in unsere Loggia setzen und gemütlich ein wohltemperiertes Glas Weißwein trinken.

Das war nur ein Gedanke von mir. Aber es geschah tatsächlich so.

„Duu, Chrishi,“ tönte es aus dem Wohnzimmer an mein Ohr, „ich bin noch gar nicht müde, was hälst du davon, wenn ich dich heute mal zu einem Gläschen Weißwein in unsere Loggia einlade? So ein schönes Klavier-Konzert aus dem Radio im Wohnzimmer, eine brennende Kerze, wäre das nichts auch für dich, mein Schatz?“

„Klingt wirklich gut, mach ich mit! Dann können wir noch bisschen über unseren Garten quatschen, was wir so ändern sollten, was dir gefällt und gefallen würde usw.“

Oh je, das wurde eine lange Konferenz. Zog sich noch in die Mondphase und endete erst, als die Weißweinflasche leer war. So passierte es bei uns in letzter Zeit immer öfter. Ich fand es sehr schön,

mit Christa über alles ausgiebig zu reden. Früher hatten wir sehr oft nicht die Zeit, für so anregende Gespräche zu Zweit.

Ergebnis unserer nächtlichen Loggia-Konferenz war, nächsten Tag sollte ich erst einmal alleine in unseren Schrebergarten fahren, so nach dem Frühstück, mit meinem Fahrrad.

Christa wollte in Geschäften bummeln gehen und etwas Deko für die Laube suchen. Abends wollten wir dann gemeinsam im Garten Abendbrot essen und später nach Hause fahren, aber gemeinsam. Das Fahrrad sollte im Garten bleiben.

Die Idee fand ich gut. So konnte ich in aller Ruhe mal meine Bestandsaufnahme in Sachen Schrebergarten machen , ohne von Christa oder jemand, wie Pauline und Paul, die wollten an diesem Tag einen Ausflug an die Ostsee machen, gestört zu werden.

Ich freute mich schon morgens, beim rasieren im Badezimmer. Das würde bestimmt ein toller Tag werden!

Nach dem Frühstück, gut gelaunt und herrlichem Sommerwetter, tobte ich mit auf meinem Fahrrad los. Unterwegs besorgte ich mir noch ein paar flüssige Leckereien, was so ein einsamer Mann in einem Schrebergarten eben so brauchte. Es war wirklich eine sportliche Leistung, hoffentlich wurde ich nicht mit einem Muskelkater belohnt und im Garten angekommen, tat mir mein Hintern fürchterlich weh, vom vielen hin und her rutschen auf dem Fahrradsattel. Ich war eben nicht mehr so recht in Form, aber das sollte sich bald gründlich ändern.

Zuerst, in unserer Parzelle angekommen, zog ich mir erst mal eine kurze Hose an und Oberhemd und Unterhemd, runter. Sie Sonne schien schon kräftig und warm und begrüßte mich unter freiem Himmel. Vor einem Sonnenbrand brauchte ich mich nicht zu fürchten, denn meine Haut war schon gut vorgebräunt, aus der Türkei. Wir waren in den letzten 10 Jahren, jedes Jahr, ein bis zweimal dort, für einige Wochen in unserem Ferienhaus. Als Rentner verweilte ich des öfteren sogar etliche male 3 Monate dort. So hatte ich gelernt mit der prallen Sonne umzugehen, was mir meine Hautärztin auch jedes Jahr bestätigte.

„Biste neu im Verein? Hab dich hier noch nie gesehn! Ich bin Peter!“ Ich bin Chrishi! Ja wir sind neu im Verein und haben diese Parzelle von Frau Meier übernommen.“

„Gott sei Dank, ist die auch weg. Die hatten immer einen großen Hund im Garten, da das groß

Loch in deiner Hecke. Der Kötter war schlecht erzogen. Kam er aus deren Garten raus, war er sofort an unserer Pforte, hob das Bein und, stinkt wir ein Hundeklo. Jedes mal bin ich am scheuern, aber er macht es immer wieder. Hab mir schon überlegt, so etwas wie einen kleinen Viehzaun zu basteln und von drinnen anzuheften, so bekommt er immer einen kleinen Stromschlag und sucht sich hoffentlich eine andere Gartenpforte, nicht immer unsere. Aber jetzt, nachdem die weg ist, hat sich alles erledigt. Oder hast womöglich auch einen Hund?“

„Ne, ein Haustier haben wir nicht. Man ist doch zu sehr gebunden. So ein Tier will ständig versorgt und betreut werden. Das ist nichts mehr für uns. Ich habe meine Frau und sie hat mich, das ist viel schöner!“

Na dann will ich mal wieder, einen schönen Tag noch!“ Verabschiedete sich Peter und stapfte in Richtung seiner Gartenlaube und verschwand darinnen.

Nicht schlecht, noch einen netten Nachbarn. War er alleine oder hatte er eine Frau, werden wir mal sehen. Jedenfalls quatschen konnte man mit ihm ganz gut!


Die Laubenpieper von Norderstedt

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