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Überschrift 15

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dem alten und dem neuen Land.. Im alten Land lernten wir damals viele nette Leute kennen, die uns bereitwillig mit Pflanzen- und Blumenablegern versorgten, es entstanden viele gute Freundschaften und wir feierten rauschende Feste in unserem Vereinshaus. Mal sehen, was sich jetzt so wieder traf!

„Chrishi, du willst wohl doch nicht alleine das Stück Wiese umgraben, denk an deinen Rücken, das ist eine Arbeit für einen Sträfling im Mittelalter.“

„Du Christa, ich betrachte das als eine sportliche Herausforderung, ich verspreche dir, wenn ich anfange zu schwitzen und es mir eigentlich keinen Spaß mehr macht, sofort aufzuhören und den Spaten wegzustellen.“ Beschwor ich meine Christa. Sie hatte Recht mit ihrer Maßregelung, denn ich war nicht mehr der Jüngste, so etwa 65, erst Rentner geworden und hatte auch noch in diesem Jahr ein viertel Jahr Türkei vor mir. Unser Ferienhaus wollten wir verkaufen, da musste dann natürlich alles in bester Ordnung sein. Wir wollten uns aus der Türkei zurückziehen. Der Transfer vom Flughafen bis zu unserem Haus, kostete mehr als der Hin- und Rückflug nach Hamburg, das wurde uns auf lange Frist gesehen, zu teuer. Dazu kamen noch Handwerkerkosten, Steuern und Betriebskosten. Es sammelte sich jedes Mal ein ganz schöner Batzen Kosten, das wurde echt zu teuer und rechnete sich nicht mehr.

Ich konnte zwar viel selber werkeln, aber irgendwo hatte auch ich meine Grenzen.

Deswegen freuten wir uns über den Schrebergarten für uns beide, da brauchten wir nicht hinfliegen und es gab keinen Transfer, es war alles mit dem Auto oder sogar auf Fahrrädern zu erreichen. Das letztere war für uns Gesundheit pur und sehr wichtig!

Nach einem guten Frühstück tobte ich auf meinem Fahrrad los. Hurra, es ging wieder einem Stück alten Garten an den Kragen und der Garten wurde um ein weiteres Stück schöner und größer! Das machte mir Spaß. Christa konnte noch mehr Blumen planen und pflanzen und hatte ihre Freude daran. Das war mir wichtig. Unsere beiden Mädchen hatten sich auch schon den alten und jetzt neuen Schrebergarten angesehen, sich an die alten Zeiten erinnert, als sie noch zur Schule gingen und wie viele lustige Stunden sie in dem Garten schon verbracht hatten. Alle haben wir uns gerne erinnert, viel gelacht, wenn einem immer etwas neues wieder einfiel, von damals, vor über 10 Jahren. So war das eben mit diesem Garten, einem Stück unserer Familiegeschichte. Im Garten,

leicht verschwitzt, angekommen,, ich hatte doch Christa versprochen, dann hörst du auf, stellte ich mein Fahrrad ab, setzte mich in die Sonne und trank einige Gläser Mineralwasser aus einer Plastikflasche. Die Flasche versteckte ich hinter meinem Gartenstuhl, damit Paul sie nicht sieht. So hatte es mir Christa eingebläut. Der Paul hatte uns einen Vortrag gehalten, das diese besagten Flaschen, auch PET-Flaschen genannt, krebserregende Stoffe enthielten und er benutzt nur noch Glasflaschen. Wir wollten ihn deswegen nicht enttäuschen und versteckten unsere PET-Flaschen deshalb vor seinen strafenden Blicken.. Blödsinn, wäre es wirklich so, gäbe es sie in keinem Supermarkt mehr im Verkauf, oder?

So, jetzt zurück zur Arbeit am heutigen Tag. Was scherte mich Paul und seine Weisheiten, ich war ich und bleibe ich und habe meine eigene Meinung, sonst wäre ich nicht mehr ich!

So entschied ich und das hatte zu stimmen!

Kurz umziehen, kurze Hose, so eine Art Turnhemd vom türkischen Basar, in herrlichem Pink, meine zu Gartenschuhe degradierten alten Sommerschuhe angezogen, eine Schaufel, einen Spaten und eine Eisen-Gartenharke aus dem Schuppen geholt und los sollte es gehen.

„Nanu, das sieht aber nach richtiger Arbeit heute aus!“ Scherzte Pauline aus ihrem Garten und begrüßte mich mit winkender Hand.

„Ja, ja, heute machen wir mal wieder Nägel mit Köpfen. Dieses Stück olle Wiese soll verschwinden. Wir wollen hier lieber Blumen und Ziersträucher pflanzen. So habe ich mit Christa entschieden.“

„Das ganze Stück?“

„Ja, von hier, bis da an die Wiese ran. Sieht viel besser aus!“

„Chrishi, pass auf deinen Rücken auf, Paul könnte das nicht! Viel Spaß dann, Chrishi!“

Siehste, schöne Frau, na ja, schön war sie nicht mehr, so alt wie ich und machte andauernd Diät, ob das so richtig war in dem Alter und dick war sie auch nirgends, dachte ich im Stillen und begann einen zwei Spaten tiefen Graben auszuheben. So ging es dann Reihe für Reihe weiter. Vorne der zwei Spaten tiefe Graben, dann die zu Quadraten abgestochen Wiesenstücke über Kopf in den Graben und anschließend einen spatentief Erde aus dem neuen Graben auf die über Kopf liegenden Grassoden. Hatte ich die Hälfte so fachgerecht umgegraben, gönnte ich mir eine Wasserpause, denn ich hatte enorm viel Schweiß verloren. Aber ich sah es von der sportlichen Seite und einmal am Tag sollte man schwitzen, das war gesund und hinterließ keinen Schaden, hatte mal ein schlauer Arzt in einer Frauenzeitschrift geschrieben. Schade, das das nicht meine Christa gelesen hatte, dann würde sie mich auch nicht andauernd ermahnen. Na Bitte, schwitzen, ist gesund! Natürlich nur, wenn man entsprechend viel Wasser trank, kein Bier, Kaffee, oder so andere flüssige Sachen

Eins stand für mich persönlich fest, ich war auf der gesunden Seite, ich trank Wasser aus PET-Flaschen, geprüfte Gesundheit.


Die Laubenpieper von Norderstedt

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