Читать книгу Die Laubenpieper von Norderstedt - Ameise Gronau - Страница 18
Überschrift 16
ОглавлениеNach etwas sechs Stunden buddeln und schwitzen, ohne ein nettes und tröstendes Wort von Paul, war er vielleicht neidisch, oder hatte er Angst vor Pauline, sie könnte vielleicht, ihm vorschlagen, Paul, unser Rasen ist doch viel zu groß, noch mehr wunderschöne Blumen, könnten mich vollends begeistern, Knuddel, was meinst du dazu? Keine Carmen war in der Zwischenzeit aufgetaucht und hätte mich beim heimlichen Schwitzen erwischt und getadelt.
„Ich danke dir, da oben! Du hast es geschafft, mit mir als dein menschliches Werkzeug hier auf Erden! Danke! Danke! Darauf einen Uozo, ja?!“
„Kieh, kieh“, tönte es vom Himmel zu mir herab. Oben, am Himmel kreiste ein Raubvogel. Der Größe nach musste es ein Falke sein, das stimmte auch mit seinem Ruf überein.
Siehste, ich war nicht allein, in Gottes Natur und Schönheit, also doch einen, vielleicht auch zwei Uozo, der zweite war doch nicht so stark, mit Wasser verdünnt, in Ordnung?
„Kieh, kieh!“ Tönte es erneut vom Himmel.
Also, ich hatte göttliche Genehmigung, damit könnte Paul nicht aufwarten und durfte mir deswegen zwei genehmigen.
Ich setzte mich so auf die alte Wiese in meinen Gartenstuhl, das ich genau mein sechs Stunden Werk betrachten konnte. Wirklich beeindruckend, ein vollkommen neues Bild, der Garten hatte sich entscheidend verändert, zu seinem Vorteil, stellte ich zufrieden und stolz fest. Du hast es mal wieder allen gezeigt, bist doch nicht der alte, lahme, faule Rentner, bist noch ganz cool und zu allem zu gebrauchen, auch zum Sex! So lobte ich mich und kippte den zweiten Uozo, mit anschließend viel Plastikflaschenmineralwasser hinunter!
„Ja, ja, du da oben, ich weiß, du möchtest mich gleich wieder loben, kieh, kieh, gut,gut!“
So, für heute war Schluss. Ich packte alle meine Geräte zusammen und hängte sie in den alten Schuppen. Dann zog ich mich wieder um. Mit dem Fahrrad war ich gekommen, mit dem Fahrrad wollte ich auch wieder gehen oder fahren, obwohl sich ein herrlicher Sonnenuntergang ankündigte, aber irgendwann sollte heute Schluss sein, denn ich hatte ja auch noch ein wunderschönes Zuhause, mit Christa!
Paul ließ sich merkwürdigerweise heute gar nicht mehr am Zaun blicken. Nur Pauline blickte des öfteren mal über den Zaun und lächelte mir Trost spendend zu. Ich schob mein Fahrrad den Gartenweg entlang in Richtung Haupttor und Parkplatz. Auf der Höhe von Pauline und Pauls Garten war niemand von beiden zu sehen, wo waren die bloß?
„He, hallo, Pauline und Paul? Wo seid ihr? Ich fahre nach Hause, Tschüss, bis zum nächsten mal und einen schönen Abend noch!“
Da sprang Paul um die Laube herum und auf den Rasen, riss beide Arme in die Höhe und:
„Chrishi, Tschüß, schönen Abend noch, komm gut heim und grüß Christa von uns!“
Er schien sichtlich erleichtert, Endlich ist der Kerl weg, ich habe meine Ruhe wieder und höre keine Kritik von Pauline, wie ich könnte, wir könnten doch auch usw.
Na ja, bin ich erst einmal so alt, wie Paul, er ist immerhin drei Jahre älter als ich, das macht schon viel aus., sagt man so im allgemeinen. Was ist allgemeinen, das hängt doch alles von den eigenen und mitbekommen Genen ab und außerdem, beginnt jede Krankheit zuerst im Kopf!
Voll Power und strotzend voll Sauerstoff und Gesundheit, kam ich zu Hause an.
„Christa, ich bin sehr zufrieden! Ich habe alles, wie besprochen geschafft und habe einen riesigen Hunger mitgebracht! Was hast du denn schon gegessen?“
„Ha, ha, mein Lieber, dann schau mal in die Küche, was im Backofen ist!“
„Mh, das duftet einfach herrlich! Jaha, Klasse, ein Fischgericht! Oh ich danke dir!“
„Das ist eine gute Portion Schlemmerfisch für uns beide und dazu gibt es ein Knobibrot. Und das schöne Weizenbier nicht zu vergessen!“
„Das ist ja ein Gericht aus einem 5 Sternehotel in Spanien! Ich bin begeistert. Wie lange muss ich noch warten, Schatz?“
„Nur Geduld mein Lieber! Wusste gar nicht, das du so ausgehungert zurück kommst. Haben dich Pauline und Paul nicht zu einem Essen eingeladen.“
„Nicht mal Bier habe ich bekommen. Ich hätte auch gar keine Zeit gehabt. Du kennst mich doch, freue ich mich auf eine Arbeit, so ist eine Pause eine reine Zeitverschwendung!“
„Mh, du muffelst! Dusch dich erst einmal vor dem Essen! Soviel Zeit hast du noch allemal! Du bist ja ganz verschwitzt, hast bestimmt wieder zuviel gewühlt, oder?“
„Die Sonne brannte heute fürchterlich, da kommt man auch ohne Arbeit ins schwitzten.“ Erklärte ich meiner aufgeregten Christa und hoffte, das sie nicht weiter in meinem Tagesablauf herumstocherte und daraus ihre Schlüsse zog.