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Die Lichter Münchens wurden kleiner und kleiner, verschmolzen zu einem hellen Klecks in der Dunkelheit und wanderten langsam zum hinteren Rand des ovalen Fensters. Das Dröhnen der Motoren wandelte sich in ein leises Zischen, als die Gulfstream ihre Reiseflughöhe erreicht hatte. Miriam kuschelte sich in den ausladenden Sitz, fühlte die Kühle des spröden Leders, ein bisschen nachgiebig und ein bisschen störrisch zugleich. Sie sah zu Greyson hinüber, der seine Sitzlehne zurückgestellt hatte und im Begriff schien, in die Welt der Träume hinüberzudriften. Aber nein, Greyson träumte ja nie. Nur solche Träume, die sich auch verwirklichen ließen. Behauptete er zumindest.

»Fred, was soll der Unsinn mit der Wette?«

»Du weißt doch, Darling, ich spiele für mein Leben gern«, sagte Greyson und blinzelte sie schuldbewusst an wie ein Kind, das sich gerade mit Eis bekleckert hat.

»Oh ja! Aber so? Mit jemandem, den du kaum kennst? Ich sage dir, wenn dieser Dr. Haydeck wirklich so viel im Hirn hat, wie du hoffst, bleibt er, wo er ist, nimmt die 10 000 Euro und macht damit, was er will.«

Greyson setzte sich auf. »Wenn er nicht so neugierig und heiß ist, wie ich annehme und wie ich ihn brauche, ja.«

»Also 10 000 Euro als Strafe für dich, wenn du dich verschätzt hast?«, bohrte Miriam weiter.

Greyson kam in Fahrt. »Exakt! Genau wie beim Pokern. Es kommt nicht auf die Karten an, sondern darauf, was du daraus machst. Aber, wie du weißt, ich verliere nicht gerne.«

»Allerdings. Du meinst also, er wird kommen?«

Greyson nahm drei Kaugummis auf einmal und schmatzte drauflos. »Na klar, du hast ihm gefallen, er will dich wiedersehen. Hast du nicht gesehen, wie er dich angestiert hat? Mit seinen großen braunen Augen verschlungen hat er dich.«

»Fred! Die ganze Wahrheit bitte«, sagte Miriam mit ihrer Wo-ist-der-Haken-Stimme.

»Die ganze Wahrheit ist, du bist reizvoll, unwiderstehlich und … er weiß ja nicht, dass wir auch im Bett ein eingespieltes Team sind.«

»Fred??«

»Dir kann ich nichts vormachen, was?« Greyson zuckte mit den Schultern, als hätte ein Mitspieler beim Pokern gerade einen Superbluff durchschaut. »Klar, du bist schon mein Trumpf, aber doch nicht mein einziger. Ich will wissen, ob er wirklich brennt vor Neugierde, ob er etwas riskiert. Wenn er das nicht tut und nicht der Typ ist, den ich in ihm sehe, ist er sowieso wertlos für mich. Dann soll er ruhig seine 10 000 nehmen und wegbleiben; ich will dann keine Zeit mehr mit ihm verplempern. Aber ich glaube, ich habe ihn durchschaut. Und für alle Fälle werde ich natürlich ein wenig nachhelfen. Seine Neugierde noch ein wenig herauskitzeln.«

»Und wie?«

»Unsere Freaks im Labor basteln gerade an einer Einladung, die er, wenn er mein Mann ist, sicher nicht ablehnen kann.«

Das Unikat - Thriller

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