Читать книгу Deutsch-kroatische Sprachkontakte - Aneta Stojic - Страница 25
3.6.7 Zeit zwischen 1860 bis 1914
ОглавлениеObwohl Bachs Absolutismus die Errungenschaften der kroatischen Illyristen zerstören wollte, stärkte die kroatische Sprache immer mehr. Die Dominanz des Deutschen, die in den letzten Jahrzehnten des 18. Jh. begann, wurde bis zum Zerfall der Monarchie immer schwächer. Die Sprecher des Deutschen durchliefen eine allmähliche Assimilation: Deutsche Ausdrücke wurden zu kroatischen, indem sie zuerst als Entlehnungen erschienen, in der Literatursprache als Fremdwörter abgelehnt wurden und während der Ausbildung immer mehr aus der Umgangssprache verschwanden (Kessler, 1986: 76). Trotzdem blieb das Deutsche bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie die Sprache der überregionalen Kommunikation. Es war die Sprache der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft für die gesamte Öffentlichkeit innerhalb der Monarchie. Wer von der Gesellschaft anerkannt werden wollte, musste Deutsch verstehen (ebd. 72). Die sprachliche Situation um die Jahrhundertwende zeigt sich auch in der Beschreibung der bürgerlichen Schicht vom kroatischen Schriftsteller Miroslav Krleža: U doba kada su po sobama svijetlile hengelampe, a hausfrau ni dala popraviti ausgus ili štenge ili fensterštok na lihthofu, a kod Palancegerov je bi majandaht, a placmuzika Zehcenerska je svirala na Zrinjiplacu ili na Francjozefplacu, a gospon oberlajtnant je kod Jegerhorna bil na gablecu i ni donesel na banhof kofer, a filarke su klafrale… (Krleža, 1903: 370). Diese Mischsprache erhielt sich bei den alteingesessenen Einwohnern Zagrebs bis zum heutigen Tage.