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Selbstwirksamkeit: Vertrauen versetzt Berge

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Die Fähigkeit im Alltag konkret etwas zu ändern, wird von unserer Selbstwirksamkeitserwartung bestimmt. Patientin Claudia erlebte im Verlauf ihrer zweiwöchigen stationären Behandlung von Tag zu Tag weniger Schmerzen, mehr Lebensfreude und Mut. Sie spürte, dass alles, was sie ausprobierte, zu ihrer Gesundung beitrug: die liebevolle Haltung sich selbst gegenüber, die heilsamen Momente des achtsamen Daseins, aber auch die Bewegung – vor allem Yoga und Qigong –, die Spannungsregulation durch bewusstes Atmen und durch Entspannungsübungen, die Ernährungsumstellung, die zugewandten Gespräche sowie die Anwendung von warmer Nackenrolle.

Unter dem Begriff Selbstwirksamkeit oder Selbstwirksamkeitserwartung versteht man in der Psychologie das Bewusstsein und Vertrauen in die Fähigkeit, Dinge im eigenen Verhalten zu ändern. Je höher diese Erwartung ist, desto leichter fällt es uns, Aufgaben und Anforderungen erfolgreich zu meistern, die das Leben für uns bereithält. Der US-amerikanische Psychologe Albert Bandura (Jahrgang 1925), der das Selbstwirksamkeitskonzept entwickelte, unterscheidet vier grundlegende Erfahrungen, die Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen:

1. Eigene Erfahrungen: Hatte man in der Vergangenheit Erfolg, durch eigene Anstrengung ein angestrebtes Ziel zu erreichen oder eine schwierige Situation und Aufgabe zu bewältigen, traut man sich dies auch eher in Zukunft zu. Umgekehrt können Misserfolgserlebnisse dazu führen, dass man beginnt, an seinen eigenen Fähigkeiten zu zweifeln, eine ähnliche Situation meistern zu können. Je nach Belastungsgrad und Gesundheitszustand sind wir mehr oder weniger in der Lage, aus Zuständen der Dysbalance, zum Beispiel Aufregung oder Trauer, in einen ausgeglichenen mentalen, emotionalen und körperlichen Zustand zurückzufinden. Wir setzen Gesundheit mit dieser Schwingungs- und Regulationsfähigkeit des Organismus gleich. Dieses Buch möchte Sie dazu anregen und Sie dabei unterstützen. Wenn Sie allerdings unter schwerwiegenden oder lang anhaltenden Regulations- und Anpassungsstörungen leiden, kann es keine ärztliche Behandlung ersetzen.

2. Beobachten von Ereignissen oder Personen (Modelllernen): Selbstwirksamkeit kann ebenfalls wachsen, wenn wir miterleben, wie eine Person, die ähnliche Fähigkeiten wie wir selbst besitzt, durch eigene Anstrengung eine schwierige Aufgabe bewältigen konnte. In Gesprächen mit anderen zeigen wir uns mit unseren Gefühlen, Problemen und eigenen Lösungsstrategien. Durch den Vorbildcharakter traut man sich dies nun auch selbst eher zu.

3. Verbale Ermutigung durch andere Personen: Findet man Zuspruch sowie Anerkennung von anderen Personen, die uns in einer schwierigen Situation unterstützen, ist man eher bereit, an einen Erfolg zu glauben. Die bewusste Förderung der Selbstheilungskräfte als wichtigste Gesundheitsressourcen ist das zentrale Prinzip unserer Arbeit.

4. Physiologischer Zustand: Die Beurteilung von Situationen ist immer auch mit körperlichen Empfindungen sowie Reaktionen verknüpft. Wer etwa im Yoga das Gefühl der wohltuenden Entspannung erlebt, wertet das als positives Zeichen, sich auch in Zukunft entspannen zu können.

Wir können also, das ist die gute Nachricht, täglich Entscheidungen treffen, die positiv für unsere Gesundheit und Zukunft sind. Damit beeinflussen wir nicht nur unser eigenes Schicksal, sondern über die Epigenetik auch das unserer Kinder. Darüber hinaus nehmen wir mit vielen dieser Entscheidungen auch Einfluss auf die Welt, in der wir leben. Zum Beispiel fördern wir mit jedem Einkauf entweder die gesundheitsgefährdende, auf Raubbau basierende und sozial ungerechte Landwirtschaft oder wir stärken nachhaltige und faire Alternativen und schützen den Planeten.

Hallo Körper, du kannst das!

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