Читать книгу Heile, Heile München - Arik Steen - Страница 15
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ОглавлениеEs war keine gute Idee, das wusste Daniel. Offiziell gab es ihn nicht mehr. Gefallen in Afghanistan. Opfer eines Angriffes der Taliban. So lautete die offizielle Version und daran hielt er auch selbst fest. Seit nunmehr sieben Jahren. Doch Daniel hatte überlebt. Schwerverletzt. Die afghanische Armee hatte ihn gefunden und ihm das Leben gerettet. Nun lebte er ein eigenartig ruhiges Leben. Zumindest bevor Johnny wieder in sein Leben getreten war. Niemand hatte sich für ihn interessiert und er wollte, dass das wieder so wurde. Und da half es nicht gerade, wenn er irgendwelche Frauen in sein Haus einlud.
«Schöne Wohnung», meinte Jenny.
«Wollt ihr einen Wein?», fragte Daniel, wartete aber keine Antwort ab, sondern nahm gleich drei Weingläser aus dem Schrank. «Macht es euch gemütlich.»
«Was machst du beruflich?», Miri schaute sich um.
«Was Langweiliges», erwiderte Daniel und öffnete dann die Weinflasche. Rund 14 Euro hatte sie ihn gekostet. Aber das war es ihm wert. Allgemein war ihm guter Wein etwas wert, obwohl er eigentlich eher ein Biertrinker war.
«Was heißt das?», fragte Jenny und kam zu ihm in die Küche.
Daniel gab ihr eines der drei Gläser, nahm dann die anderen beiden und ging ins Wohnzimmer. Jenny folgte ihm. Er gab Miri das andere Glas. Dann schaute er sie beide abwechselnd an. «Habt ihr schon mal zusammen rumgeknutscht?»
«Äh, nein!», meinte Miri und stieß mit ihm an.
«Wie langweilig» sagte er und trank einen kräftigen Schluck.
«Entschuldige mal», Jenny wirkte entrüstet. Oder zumindest war es ihr Ziel, dass er das glaubte.
«Ihr werdet es tun!», meinte er und trank einen weiteren Schluck. «Heute.»
«Eher nicht», grinste Miri.
Daniel nickte. Er widersprach ihr nicht, obwohl er wusste, dass sie es tun würden. Und sie würden noch viel mehr tun. Er hatte ein Gespür dafür und konnte es genau einschätzen. Er spürte, dass sie es wollten. Vielleicht nicht unbedingt diesen Kuss. Aber vor allem deshalb, weil sie sich damit wahrscheinlich noch nicht auseinandergesetzt hatten. Aber sie wollten ihm gehorchen. Sonst wären sie nicht hier.
«Der Wein ist gut», meinte Jenny. Sie trank schnell. Ihr war die Nervosität anzumerken. Und die kam nicht von ungefähr. Daniel hatte eine gewisse Erwartungshaltung. Die beiden Frauen waren sich dessen bewusst, auch wenn sie es herunterspielten.
«Er ist auch teuer», meinte Daniel nickend. Er war überzeugt, dass er ihr auch einen billigen Wein hätte hinstellen können, sie hätte den Unterschied nicht gemerkt.
«Wohnst du alleine hier?», fragte Miri. Sie schaute sich um, als würde sie nach Fotos an der Wand suchen. Oder irgendeinen sonstigen Hinweise.
Daniel antwortete nicht. Er blickte die beiden abwechselnd an. Zuletzt schaute er auf Jenny, deutete aber auf Miri. «Hast du sie jemals nackt gesehen?»
«Ja», gestand Jenny. Sie wurde ein wenig rot. Eigentlich war nichts dabei. Sie hatten sich öfters schon nackt gesehen. Nichts Weltbewegendes und überhaupt nichts Erotisches war dabei gewesen.
«Wie sieht sie aus?»
«Gut», meinte Jenny, obwohl sie mit den Achseln zuckte.
«Schöne Brüste?»
«Kleine», grinste die Blondine und schaute dann hinüber zu ihrer Freundin.
Miri wirkte schüchtern, obwohl sie es vermutlich gar nicht war: «So klein auch wieder nicht.»
«Kleiner als ihre», sagte Daniel. «Das ist klar. Sie hat schon große Euter.»
«Hey!», beschwerte sich Jenny. «Ich bin doch kein Vieh. Wie redest du von mir?»
«Stell den Wein weg!», befahl Daniel.
Sie schaute ihn überrascht und unsicher an. Doch sie gehorchte.
«Gut», meinte er: «Und nun küsse sie. Auf den Mund.»
«Wirklich?»
Daniel nickte. «Ja, wirklich.»
Jenny blickte zu Miri. Sie erwartete eine Antwort. Eine Reaktion. Vielleicht sogar Worte des Widerspruches. Aber sie sagte nichts.
«Tu es!», meinte Daniel. Seine Stimme klang ein wenig belegt. Er war wie in einem beginnenden Rausch.
Und dann tat sie es. Sie küsste Miri auf den Mund. Zaghaft.
Daniel kniete sich direkt vor sie. Er berührte die beiden an den Schultern: «Küsst euch richtig.»
Und sie gehorchten.
«Gut so», sagte er. «Und nun zieht euch aus. Ganz langsam.»
Daniel wusste, dass sie an einem Punkt waren, wo sie in jedem Fall weitergehen würden, als sie sich selbst vor einer Stunde zugetraut hätten. Er hatte diese Überzeugungskraft, die durchaus manipulativer Art war. Mit der er gerne spielte. Und die er in der Vergangenheit schon oft genutzt hatte.
Jenny begann. Sie zog ihrer Freundin die Bluse aus.
«Weiter», sagte Daniel, als es zum Stocken kam.
Und sie gehorchten. Zogen sich nicht nur ihre Blusen aus, sondern auch ihre BHs. Mit nacktem Oberkörper saßen sie nun auf dem Sofa.
«Weiter ... immer weiter ...», sagte Daniel ein letztes Mal. Dann hatte die ganze Sache vollends Fahrt aufgenommen und sie agierten wie von selbst. Getrieben von ihren Hormonen.
Sie ließen sich auch nicht stören, als Daniel aufstand und ins Schlafzimmer ging um die Kondome zu holen.