Читать книгу Heile, Heile München - Arik Steen - Страница 26

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Maja war ein Stockwerk tiefer. Irgendwo in München in der Nähe des Ostbahnhofes. Aber das wusste sie nicht. Sie wusste nicht einmal, ob sie noch in München war. Ihr Gehirn erschuf Bilder, die irgendwo in Berlin oder sogar in einer Stadt in Russland waren. Sie wusste nicht, wie lange sie ohnmächtig gewesen war und auch nicht, wie lange sie hier gefangen gehalten wurde.

Sie hatte das weiße Kleid nicht angezogen. Ihr war nicht klar, ob sie dafür Ärger bekam oder nicht. Sie konnte es einfach nicht anziehen.

Ihre Tränen waren getrocknet. Sie hatte an diesem Tag viel geweint, aber in der Zwischenzeit war sie sich ein wenig beruhigt und vor allem müde. Weinen war anstrengend.

Die Blondine hatte ihr etwas zum Essen gebracht. Es war das dritte Mal seit sie hier war. Obst, Gemüse und ein wenig Fisch hatte sie zum Abendbrot bekommen. Gesundes und durchaus leckeres Essen.

Dann ging die Türe auf. Der Mann mit der Narbe kam herein. Sein Gesicht war emotionslos. Noch nie hatte sie einen Menschen erlebt, der so unberechenbar wirkte. Der so eine unheimliche Ausstrahlung hatte.

«Hallo, meine Hübsche!», sagte er und schloss die Türe hinter sich: «Du hast das Kleid ja gar nicht angezogen.»

«Bitte ...», flehte sie: «Lassen Sie mich gehen. Ich verrate auch niemandem etwas.»

«Du weißt, dass du hier nie wieder rauskommst, oder? Wenn du entführt wirst und die Entführer ihre Gesichter nicht verbergen ... glaubst du, dann lässt man dich irgendwann frei?»

Sie schluckte schwer. Da hatte er recht. Es ging hier nicht um eine Erpressung von Lösungsgeldern. Sie würde hier nie wieder lebend rauskommen.

«Sei jetzt brav und zieh das Kleid an!», sagte er.

«Bitte nicht!», meinte sie leise.

Sein bislang emotionsloses Gesicht veränderte sich nun doch und nahm einen zornigen Ausdruck an. Ganz leise sprach er: «Verärgere mich nicht. Zieh dich aus. Sofort!»

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Zitternd begann sie ihr Shirt auszuziehen. Sie wollte weg sein, weit weg. Wollte bei ihrer Mutter sein.

«Sehr schön!», meinte er, als sie nur noch mit dem BH dasaß: «Und nun die Hose!»

Tränen rannen aus ihren Augen und tropften zu Boden, als sie ihre Hose öffnete und schließlich langsam auszog.

«Was für Schenkel!», grinste er: «Und was für ein flacher, schöner Bauch!»

Sie zitterte und saß da wie ein Häufchen Elend. Gekrümmt als würde sie irgendwo in der Kälte sitzen. Bis auf die menschliche Kälte, die dieser Mann mit der Narbe ausstrahlte, war es allerdings eigentlich warm in ihrer Zelle.

«Weiter!», befahl er: «Zieh dich aus! Zier dich nicht!»

«Bitte!!!», schrie sie laut und verzweifelt.

Der Mann mit der Narbe ging zur Türe: «Bringt mir eine Reitgerte, schnell!»

Maja erstarrte. Nein, das konnte doch nicht sein. Das durfte nicht sein. Wo war ihre Mutter? Wo Gott? Wo war die Gerechtigkeit?

Ein Mann kam. In der Hand eine Reitgerte, die er seinem Boss in die Hand drückte. Zumindest war Maja davon überzeugt, dass der Mann mit der Narbe der Boss war. Er gab den Ton an.

«Wirst du gehorchen?», fragte er und hob die Rute.

Sie versuchte es ein letztes Mal und flehte ihn an: «Bitte. Bitte lassen sie mich gehen.»

Die Reitgerte knallte auf ihre Schenkel. Es war ein heftiger Schmerz. Maja schrie laut auf, krümmte sich und heulte wie verrückt.

«Es ist deine Entscheidung!», sagte er: «Es ist deine Entscheidung, wie schmerzhaft es wird.»

Weinend öffnete sie ihren BH. Zog ihn aus und ließ ihn dann zu Boden fallen. Schützend hielt sie sich die Hände vor die Brüste.

«Jetzt den Slip. Runter damit!», sagte er mit heiserer Stimme.

Heulend gehorchte sie. Es war schrecklich. Sie fühlte sich gedemütigt und schämte sich für ihre Nacktheit.

Sie saß da wie ein Häufchen Elend. Sie hatte die Knie angezogen um sich so gut wie möglich vor seinen Blicken zu schützen.

«Hör zu!», sagte er: «Ich habe kein Problem damit Frauen weh zu tun. Das wirst du schon noch sehen. Aber bei dir möchte ich, dass es von dir kommt. Dass du es willst. Das du dich mir freiwillig unterwirfst. Begreife es als eine Chance!»

Sie heulte und verstand nicht so richtig, was er meinte: «Bitte. Lassen Sie mich gehen!»

«Ich gebe dir Zeit!», meinte er: «Aber glaube mir, meine Geduld hat Grenzen. Du wirst dich mir unterwerfen oder ich werde es mit dir so machen wie mit allen Frauen!» Seine Worte klangen böse aber doch ruhig. Als wäre es das normalste auf der Welt. Er bückte sich und nahm ihre Jeans und anderen Anziehsachen in die Hand. Dann ging er zur Türe: «Zieh das Kleid an. Ich komme morgen wieder!»

Heile, Heile München

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