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11.
Im Unfall-Krankenhaus

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Als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, lag ich in einem Krankenzimmer. Der Notarzt, den ich von der Fahrt in dem Krankenwagen wiedererkannte, war bei mir.

„Wo bin ich hier?“ fragte ich ihn.

„Sie sind im Unfallkrankenhaus in Essen. Wie fühlen Sie sich?“

„Schlecht“, sagte ich ganz einfach, „was ist passiert?“

„Sie hatten im Notarztwagen einen zweiten Herzinfarkt, den ersten hatten Sie wahrscheinlich bereits im Lokal. Wir mussten Sie reanimieren.“

„Als Sie sagten, dass Sie wieder ohnmächtig werden würden, waren Sie dann auch gleich weg. Wir haben Sie sofort in den Operationssaal gebracht. Das dauerte nur drei Minuten. Dort konnten wir Sie dann richtig behandeln, was im Wagen zwar auch möglich gewesen wäre, aber im OP war es einfacher.“

„Ich habe gespürt, dass etwas Schweres auf meiner Brust lag, es war aber ein angenehmes Gefühl.“

„Das ist merkwürdig“, sagte der Arzt, „dass Sie das gespürt haben. Wir haben Sie mit Elektroschocks behandelt, denn Ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen.“

„War ich denn wirklich tot?“

„Nein, nicht richtig, aber ihr Herz stand kurzzeitig still. Wenn wir Sie nicht sofort behandelt hätten, dann wären Sie tatsächlich gestorben, jedenfalls wären schwere Gehirnschäden zurückgeblieben, aber so werden Sie es schaffen. Sie müssen jetzt ganz ruhig liegen bleiben. Sollen wir Ihre Frau benachrichtigen?“

„Ja bitte, tun Sie das, ich gebe Ihnen unsere Telefonnummer.“

Ich konnte mich gut an die Nummer erinnern, das war ein gutes Zeichen, mein Gedächtnis funktionierte also noch.

An meinen beiden Handgelenken waren Infusionen angelegt. Um den rechten Oberarm war eine Manschette befestigt, die sich von Zeit zu Zeit aufpumpte. An der Wand über mir befand sich ein Monitor, auf dem meine Herzfrequenzen angezeigt wurden. Wenn ich den Kopf etwas nach rückwärts beugte, konnte ich eine Kurve über den Bildschirm flimmern sehen. Merkwürdig, ich konnte etwas sehen, was sich sonst im Verborgenen meines Körpers abspielt. Die Ausschläge waren sehr unregelmäßig, aber sie waren da. ‚So lange die da sind‘, dachte ich, ‚lebst du noch. Am besten, du siehst nicht hin, das beunruhigt dich nur, murmelte ich halblaut.‘

„Wollten Sie etwas sagen?“ fragte der Arzt?

„Nein, ich wollte nichts sagen, jedenfalls nicht hier. Früher habe ich viele Vorträge gehalten, jetzt habe ich nichts mehr zu sagen.“

„Es wird schon wieder werden!“ und er nickte mir freundlich zu, bevor er den Raum verließ. Dann war ich wieder allein. Es war mir sogar recht. Ich wollte mit niemandem sprechen, und auch hören wollte ich nichts.

Doppel-Infarkt

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