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12.
Schwere Herzrhythmusstörungen
ОглавлениеDie Nacht war schrecklich. Ich hatte große Angst, blickte von Zeit zu Zeit auf den Monitor über mir, die Kurve flimmerte unruhig über den Bildschirm. In regelmäßigen Abständen wurde die Manschette am Oberarm aufgeblasen, um den Blutdruck zu messen. Das störte mich, vielleicht hätte ich schlafen können, aber es ging nicht, denn ich lag gefesselt auf dem Rücken. ‚Wenn ich mich doch nur auf die Seite legen könnte‘, dachte ich, ‚dann wäre es vielleicht möglich, Schlaf zu finden.‘
Die Schwester kam am nächsten Morgen mit einem Handy ins Zimmer: „Ihre Frau ist dran.“
Ich nahm den Hörer so gut es ging entgegen und rückte ihn vorsichtig an mein Ohr, um jede unnötige Bewegung zu vermeiden. Sofort erkannte ich ihre mir so vertraute Stimme. Obwohl sie versuchte, jede Aufregung zu vermeiden, wusste ich, dass sie große Angst um mich hatte.
„Ich komme dich bald besuchen“, sagte sie leise. „Ich weiß noch nicht wann genau, aber ich komme auf jeden Fall, sobald ich wieder im Lande bin.“
„Wo bist du jetzt?“ fragte ich mit schwacher Stimme. Ich wusste, dass sie sich auf einer Schiffsreise irgendwo im Südpazifik befand, konnte mich aber nicht auf Details besinnen.
„Wir befinden uns südlich von Neuseeland und erreichen in Kürze Sydney.“
„Du brauchst dich nicht zu beeilen, lass dir Zeit, aber ich freue mich, wenn du kommst“, antwortete ich und war bemüht, Zuversicht in meine Stimme zu legen, denn ich wollte ihr nicht die Kreuzfahrt verderben, auf die sie sich so lange gefreut hatte. „Es wird alles wieder gut werden.“
Die Schwester hatte den Monitor im Blick, bemerkte den plötzlich aufgetretenen unregelmäßigen Herzrhythmus, und nahm den Hörer wieder entgegen: „Sie dürfen sich nicht aufregen, brauchen unbedingte Ruhe, versuchen Sie etwas zu schlafen“, sagte sie. „Wenn Sie Hilfe brauchen, dann drücken Sie den roten Knopf an der Schnur über Ihrem Bett.“
Sie nahm meine Hand und fühlte den Puls. Eigentlich war es unnötig, denn der Monitor an meinem Kopfende über mir zeigte meine Herzfrequenz an, aber ich spürte ihre Wärme und Nähe, und es tat mir gut. Mein Herzschlag beruhigte sich. Sie war schlank und hatte pechschwarze Haare, wie eine Japanerin.