Читать книгу Sklavin in der Dunkelheit - Bernadette de Miguel - Страница 34
ОглавлениеDann wirst Du Dich damit abfinden müssen - allerdings verbietet es Dir keiner, Dich zu verstecken, wenn Du jemanden kommen siehst. Sandra lächelte, als sie das Wort verstecken aus Werners Mund hörte. Klar wie sollte sich auch ein roter Gummikegel mit einem Umfang von gut anderhalb Metern verstecken können ?
Schon auf dem Weg zu Garage wurde mir ein weiterer, meinen Auftritt erschwerender Umstand deutlich: bei jedem Schritt war ein lautes Quietschen des Gummis hörbar, das laufen selbst war mehr als hinderlich, daß ich bei jedem Schritt das eine Bein förmlich nach vorn werfen mußte und mir die Pumps das ganze nicht gerade einfacher machten. Mein einziger Trost war, daß sich das Wetter seit gestern nicht gebessert hatte.
Die Fahrt endete auf einen Parkplatz direkt am Waldesrand. Ich glaube ohne die Hilfe der beiden wäre ich aus dem Auto herausgefallen. Endlich stand ich mit geradeaus gerichteten Blick auf dem Kies.
Dort drüben ist Dein Weg - Du bleibst immer auf dem Kiesweg und dann wird es für Dich leichter, denn er mündet auf einen asphaltierten Weg .... Werner erklärte mir die Strecke. Nach seinem erzählen würde ich ca. 30 Minuten unterwegs sein.
Du siehst uns dann schon stehen und jetzt viel Spaß.
Anfang dachte ich, daß ich weniger Probleme hätte - allerdings hatte ich mich ziemlich getäuscht. Bei jedem Schritt versanken meine Absätze im Kies und ich mußte aufpassen, daß ich nicht umknickte. Erschwerend kam hinzu, daß ich nicht nach unten blicken konnte, da ich ja das Halskorsett trug und ein ausgleichendes Balancieren mit den Händen, wie man es unbewußterweise tut, auch nicht möglich war. Diesen Probleme gegenüber nahm sich das deutlich vernehmbare Quietschen des Gummis fast schon wie Musik aus - zumindest bestätigte es mir, daß ich langsam vorankam.
Ich konnte schlecht abschätzen, wie lange ich schon unterwegs war - doch ich sah endlich den mir schon angedeuteten Asphaltweg. Endlich würde ich besser laufen können. Meine anfänglichen Befürchtungen, ich würde auf andere Personen treffen, hatte sich bisher auch nicht bestätigt und so betrat ich endlich die letzte Wegstrecke.
Nach wenige Metern sah ich ein ziemlich ramponiertes, eingeknicktes Pappeschild an einem Baum hängen - erst als ich näher heran war, konnte ich lesen, was darauf stand: trollpu 10 ter.
Ich machte mir keine weiteren Gedanken um den Sinn dieser Buchstabenfetzen und wollte lieber endlich den Weg hinter mich bringen. Mit behäbigen, watschelnden und quietschenden Schritten lief ich weiter....
Hatte ich nicht gerade jemanden sprechen hören ? Entsetzt blieb ich stehen - doch um mich überhaupt umsehen zu können, mußte ich mit dem ganzen Körper drehen. Als ich mich auf der Stelle gedreht hatte und auf den Weg hinter mich blicken konnte, glaubte ich, mein Herz bleibt stehen. Ich blickte direkt auf eine Gruppe Wanderer, die mir in vielleicht noch 20 Meter entfernt war und auf mich zukam. Panik erfaßte mich - wo sollte ich hin ? Ich blieb starr vor Entsetzen und Scham stehen - es war unausweichlich, daß sie mich so sehen würden bzw. schon gesehen haben.