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Und wenn früh essen unmöglich ist?

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Im Laufe eines Jahrzehnts klinischer Arbeit als Ayurveda-Praktikerin habe ich im Überfluss nachvollziehbare Gründe dafür gehört, warum ein früheres, leichteres Abendessen nicht möglich ist. Die meisten klingen ganz vernünftig:

Ein umfangreiches Mittagessen macht mich müde.

Meine Kinder sind vor 19 Uhr nicht vom Sport zurück.

Ein schönes Abendessen vorzubereiten braucht Zeit, also essen wir um 20 Uhr.

Ich gehe zum (oder gebe einen) Yoga- oder Fitness-Kurs nach 19 Uhr.

Mein Mann und ich essen lieber nach dem Work-out. Das ist unsere einzige gemeinsame Zeit am Tag.

Viele von uns essen späte, schwere Mahlzeiten aus sozialer Gewohnheit. Wir sind damit aufgewachsen, dass das gemeinsame Abendessen der Inbegriff von Familienzeit ist. Und doch hat unsere Kultur Probleme in epidemischem Ausmaß mit Gemütslagen (Angst und Depression), unzureichendem Schlaf und übermäßigem Körpergewicht. Unser kulturelles Verhalten missachtet unsere grundlegendsten körperlichen Bedürfnisse. Biologisch betrachtet ist spätes, schweres Essen ein frühes, langsames, dramatisches Todesurteil.

Im maßgeblichen historischen Text über Ayurveda, der Charaka Samhita, lesen wir: »Gesundheit, Glück und ein langes Leben sind die natürliche Folge von sama agni, dem ausgeglichenen Agni. Ist der Agni einer Person jedoch beeinträchtigt, ruft der gestörte Stoffwechsel schlechte Gesundheit und Leid hervor. Daher heißt es, dass Agni die Grundlage (mool) des Lebens ist.«5

Wenn du also bedenkst, dass Agni der Ursprung deines Wohlergehens ist, solltest du deinen Tagesablauf doch so gestalten, dass du mittags eine vollwertige Mahlzeit zu dir nimmst und dich später am Tag mit einer Suppe oder einem Salat begnügst.

Dein Körper - Dein Leben

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