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3 Bausteine der Kompetenzförderung

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Begriff der Patientenedukation

Eine Unterstützung pflegender Angehöriger durch die professionelle Pflege kann mittels verschiedener pädagogisch geleiteter Interaktionen erreicht werden. Dazu gehören Information, Schulung, Anleitung sowie Beratung. Eine einheitliche Bezeichnung für diese Maßnahmen lässt sich in der Fachliteratur nicht finden. Als Überbegriff findet sich der Terminus der »Patientenedukation«. Hierunter wird ein gezielter und geplanter Lernprozess verstanden, in dem sowohl informierende, beratende, unterweisende als auch verhaltensorientierte Verfahren zur Anwendung kommen (Ewers 2001). Allerdings ist der Begriff hierzulande umstritten. Aus dem Englischen kommend (patient education) wird er hierzulande mit »Patientenerziehung« verbunden, während er international als »Bildung« verstanden wird. Der Erziehungsbegriff erweist sich in Deutschland jedoch als problematisch, da er oftmals mit schulischer Erziehung und weniger mit Erwachsenenbildung assoziiert wird. Zudem wird mit dem Begriff lediglich die Betroffenenperspektive – der Patient bzw. die Patientin – berücksichtigt und das familiäre Umfeld außer Acht gelassen. Eine Lösung liegt darin, von Patienten- und Familienedukation zu sprechen, wie es inzwischen vermehrt geschieht (Schieron et al. 2021; Abt-Zegelin 2003).

Kompetenzförderung als Oberbegriff

In diesem Buch soll der Oberbegriff Maßnahmen der Kompetenzförderung pflegender Angehöriger Verwendung finden, da sich hierin das gemeinsame Ziel der verschiedenen pädagogisch geleiteten Interaktionen widerspiegelt. Sowohl Information als auch Anleitung, Schulung und Beratung dienen u. a. dazu, die Selbstbestimmung und (Pflege-)Kompetenz von Angehörigen zu stärken, um die Herausforderungen im Alltag mit einem pflegebedürftigen Menschen auf Dauer meistern zu können.

Kommunikation als verbindendes Element

In der Praxis greifen die verschiedenen Maßnahmen häufig ineinander und sind nicht klar voneinander abzugrenzen, so dass die Trennung in die verschiedenen Formen an dieser Stelle zunächst befremdlich und künstlich erscheinen mag. Allen Maßnahmen gemeinsam ist das kommunikative Element. Schaeffer und Dewe (2006, S. 129) beschreiben sie als »kommunikative Interventionsstrategien«, die auf dem Austausch von Information, Wissen, Erfahrung, Gedanken und Gefühlen beruhen. Sie erfolgen über Sprache, Mimik, Gestik, Bilder und andere Zeichen, und lassen sich in direkte (d. h. personale) und indirekte (d. h. mediale) Kommunikation unterscheiden.

Handlungslogik der Begrifflichkeiten

Den verschiedenen Maßnahmen liegt allerdings eine jeweils eigene Handlungslogik zugrunde (Schaeffer & Dewe 2006), die Pflegenden im Alltag bewusst sein sollte ( Tab. 4).

Tab. 4: Merkmale von Information, Schulung, Anleitung und Beratung (vgl. Schneider 2002; Schaeffer & Dewe 2006; Oelke 2007)


InformationSchulungAnleitungBeratung

Im Folgenden soll zunächst der Versuch einer Begriffsbestimmung der verschiedenen Bausteine der Kompetenzförderung vorgenommen und damit das diesem Buch zugrunde liegende Verständnis von Information, Schulung, Anleitung und Beratung sichtbar gemacht werden.

Pflegende Angehörige stärken

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