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3.2 Kompetenzförderung durch Schulung und Anleitung

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Lernangebot

Die Begriffe der Schulung und Anleitung werden häufig synonym verwendet, da sie in ihrer Zielsetzung und Vorgehensweise durchaus Gemeinsamkeiten aufweisen.

Unter einer Schulung wird in der Regel ein komplettes Lernangebot verstanden, welches sich zumeist an Gruppen, aber auch an Einzelpersonen richtet (Schneider 2002; Oelke 2007; Wingenfeld 2011). Als Gruppenangebot bezieht es sich auf Menschen mit gleichen Grunderkrankungen oder Problemen. Bekannt sind Patientenschulungsprogramme für chronisch Kranke, in die bei Bedarf auch Angehörige mit einbezogen werden können (z. B. Schulungsprogramme bei kindlichem Asthma für Eltern und Kinder; Kap. 2.3), oder Pflegekurse für Angehörige und andere ehrenamtlich tätige Pflegepersonen ( Kap. 2.2). Eine Schulung stellt eine geplante Lernerfahrung dar, die auf pädagogisch-didaktischen Erkenntnissen gründet und konkrete, überprüfbare Lernziele beinhaltet. Am Ende der Schulung steht im besten Fall eine Verhaltensänderung durch Aneignung von Wissen oder das Erlernen bestimmter Fertigkeiten.

Vermittlung von Handlungskompetenz

Eine Anleitung erfolgt eher einzelfallbezogen und richtet sich auf Teilaspekte bestimmter Handlungsabläufe oder Wissensbereiche (Schneider 2002). Abt-Zegelin (2006) spricht daher von »Mikroschulungen« ( Kap. 5). Ebenso wie bei der Schulung handelt es sich bei der Anleitung um »einen geplanten und reflektierten Lernprozess, der mit Blick auf die jeweilige Zielgruppe spezifischen Lehr- und Lernzielen folgt, didaktische und methodische Entscheidungsprozesse erfordert und gemeinhin mit Instrumenten zur Überprüfung von Lernfortschritten verknüpft ist (Lernzielkontrolle)« (Ewers 2001, S. 6). Ziel der Anleitung von pflegenden Angehörigen ist die Befähigung zur eigenständigen Bewältigung von Alltagssituationen durch die Vermittlung von Handlungskompetenzen oder technisch-instrumentellen Fertigkeiten. Im Mittelpunkt der Anleitung stehen häufig praktische Tätigkeiten, wie beispielsweise die Mobilisation eines Pflegebedürftigen oder das Spritzen von Insulin.

Gemeinsamkeiten von Schulung und Anleitung

Allerdings kommt auch eine Anleitung in aller Regel nicht ohne die Vermittlung von Wissen aus. So ist beispielsweise die Anleitung einer pflegenden Angehörigen zum Erlernen der Insulininjektion mehr als nur eine rein technische Unterweisung. Vielmehr bedarf es weitergehender Wissensvermittlung, u. a. zur hygienischen Arbeitsweise, über geeignete Injektionsstellen, zur Entsorgung benutzter Materialien und zur Lagerung von Insulin. Zudem weisen sowohl der Schulungs- als auch der Anleitungsprozess verschiedene Phasen auf, die sich stark ähneln. Aufgrund dieser Gemeinsamkeiten soll im weiteren Verlauf auf eine Unterscheidung der beiden Begriffe Schulung und Anleitung verzichtet werden und nur noch von Schulung gesprochen werden. Dabei wird unterschieden in Einzelschulungen ( Kap. 5) und Gruppenschulungen ( Kap. 6).

Pflegende Angehörige stärken

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