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An diesem Morgen hatte Elynia sich viel Respekt errungen. Und neue erbitterte Feinde gewonnen. Denn schon in den frühen Tagesstunden hatten die Rekruten antreten müssen, für ihre erste Prüfung. Sie dachte mit einem Gemisch aus Stolz und Bitterkeit daran zurück. Ein wie üblich schlecht gelaunter Zwerg hatte sich vor ihnen aufgebaut, seinen breiten Brustkorb aufgeplustert und sie angeschrien: »Ihr hattet inzwischen mehr als genug Zeit, euch in Celion einzugewöhnen. Ich hoffe doch, ihr genießt den Luxus der geräumigen Zimmer und eurer eigenen Domizile.« Seine Stimme hatte nur so vor Sarkasmus getrieft und er hatte sich ein süffisantes Lächeln gestattet, »Ihr seid weich geworden! Soldaten sollen nicht in weichen Betten schlafen, sondern auf Matratzenlagern in einer Kaserne. Allerdings ist dieser pathetische Magierrat, der hier in Celion leider das Sagen hat, der Meinung, ihr müsstet auf dieselbe Art und Weise verhätschelt werden wie ihre weinerlichen Zauberlehrlinge. Daher sehen wir uns genötigt, selbst Maßnahmen zu ergreifen. Aber wir sind keine Monster. Wir wollen euch eure Habe nicht einfach entreißen. Im Gegenteil. Euch wird die Möglichkeit gegeben, euch selbst zu beweisen und somit die Erlaubnis zu erringen, euren Besitz zu behalten. Gleichzeitig ist dies eure erste Prüfung. Derjenige, der mir das Kopftuch von Quwen«, er deutete auf ein kleines, untersetztes Geschöpf, einen Gnom, welcher wohl sein persönlicher Diener war, »bringt, darf seinen Besitz behalten. Das Tuch wurde gestern Abend entwendet und irgendwo im Wald versteckt. Viel Glück … ihr werdet es brauchen.«

»Das ist einfach!«, tönte der kleinere der beiden menschlichen Rekruten, »Ich war früher Waldführer, ihr anderen braucht es also gar nicht erst versuchen.«

Sein Kumpel klopfte ihm johlend auf die Schulter.

»Gibt es Regeln?«, rief einer der Zwerge laut. Der Kommandant schüttelte den Kopf.

»Ihr müsst mir nur das Tuch bringen, egal wie ihr es erlangt.«

Der Fragesteller lächelte zufrieden und zog demonstrativ und für alle gut hörbar einen Schleifstein über die Klinge seiner Axt.

»Los geht’s!«

Schon in den ersten Sekunden erkannte Elynia, welche der Anwärter überhaupt eine Chance hatten und wer von Anfang an ausgeschieden war. Nämlich all jene, die sogleich in den Wald sprinteten und auf gut Glück mit ihrer Suche begannen. Nur fünf gingen die Suche langsamer an. Elynia schlüpfte geschmeidig hinter die erste Baumreihe und beobachtete die übrigen. Der grobschlächtige Zwerg setzte sich gemütlich pfeifend auf einen Stein und begann, seine Waffe zu schärfen. Die anderen beiden seiner Art sahen unentschlossen und faul aus und schienen nicht so recht zu wissen, was sie tun sollten. Sie befand sie alle für uninteressant. Die beiden Männer hingegen blieben auch in dieser Prüfung unzertrennlich. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich angeregt, aber so leise, dass Elynia nicht verstehen konnte, was gesprochen wurde. Dann stapfte der kleinere von den beiden, der ehemalige Waldführer, zu dem Gnom, der immer noch in einer Ecke kauerte.

»He, du Wicht«, blaffte er den Diener an, »her mit dir!« Gleichzeitig schnappte er blitzschnell nach dem kleinen Wesen, welches ängstlich den Kopf zwischen den dünnen Schultern einzog. Die Finger des groben Mannes konnten die Fußknöchel des Gnoms mühelos umfassen und kurz darauf baumelte Quwen kopfüber etwas unterhalb des Gesichts seines Peinigers. Dieser betrachtete sich eingehend die Fußsohlen des Gnoms und untersuchte auch genau die Spuren, welche das Geschöpf im Sand hinterlassen hatten. Obwohl Elynia diesen Mann nicht leiden mochte, musste sie doch eingestehen, dass diese Vorbereitung professionell wirkte. Wenn irgendjemand eine Chance hatte, den Spuren des Gnoms im Dickicht zu folgen, dann dieser Mann. Daher beschloss sie, sich an seine Fersen zu heften und auf einen geeigneten Moment zu warten, um ihm das Tuch zu entreißen. Allerdings befürchtete sie, dass sich dieses Unterfangen schwieriger als erhofft gestalten könnte, denn der Waldführer war nicht nur von seinem ständigen Begleiter, seinem riesenhaften Kumpanen und Bodyguard, umgeben, sondern schien auch ein gewiefter Kerl zu sein, denn trotz der Aussage des Kommandanten, dass ein Unbekannter das Kopftuch entwendet hatte, hatte dieser Mensch einzig die Füße des Gnoms begutachtet. Das hieß, er war wohl zu derselben Idee wie Elynia gelangt: Es war höchst unwahrscheinlich, dass ausgerechnet zum Zeitpunkt der ersten Prüfung der Rekruten jemand in das Gemach des Zwergenkommandanten eingedrungen war und so etwas Unwichtiges wie das Schmuckstück des Dieners entwendet hatte. Viel wahrscheinlicher schien es, dass all dies den Gedanken des Kommandanten entsprungen war und er den Gnom persönlich angewiesen hatte, das Tuch irgendwo im Wald zu deponieren. Elynia musste also äußerst vorsichtig bei ihrer Verfolgung vorgehen und ein Schatten werden, ständig da und doch unbemerkt. Hinter ihrem Baum verborgen wartete sie darauf, dass die beiden die Fährte aufnahmen. Dann kam ihr eine Idee. Sie musste verhindern, dass die Männer neben den gesuchten Spuren des Gnoms auch solche von ihr fanden. Aber ihre Suche beschränkte sich mit Sicherheit auf den Waldboden. Sie wären blind für das, was über ihnen war. Deshalb machte sie sich kurzerhand an das Erklimmen des Baumes, unter dem sie stand. Die Bäume standen sehr dicht und hatten ausladende Kronen, sie würde sich also problemlos fortbewegen können. Elynia hatte gerade die oberen Äste der Eiche erreicht, als sie sich erneut nach den Männern umdrehte. Schockiert musste sie feststellen, dass der Platz völlig verlassen und leer war. Fluchend suchte sie mit ihrem Blick die Umgebung ab. Die Männer waren verschwunden. Zornig wegen ihres Pechs kletterte Elynia von Baumwipfel zu Baumwipfel. Sie wollte die Hoffnung schon aufgeben, da ertönte plötzlich eine selbstzufriedene Stimme etwas links unter ihr.

»Ha! Siehst du, genau wie ich es mir gedacht habe.« Erleichtert bewegte sie sich in die Richtung des Sprechers und erblickte sogleich den dunklen Haarschopf des größeren Mannes direkt unter sich in den Büschen. Den kleineren entdeckte sie erst, als sie die Äste etwas auseinanderschob und sich zwischen den Blättern vorbeugte, denn er hockte am Boden, dicht über irgendetwas gebeugt. Bei dem Versuch zu erkennen, um was es sich handelte, beugte sich Elynia immer weiter vor. Plötzlich gab der Ast unter ihr ein lautes Krachen von sich. Sie erstarrte mitten in der Bewegung und starrte ängstlich zu den Männern hinunter. Keiner von ihnen sah zu dem heimlichen Beobachter hinauf. Mit pochendem Herzen zog sich Elynia wieder ein Stück zurück. Sie musste vorsichtiger sein. Und auch ohne selbst zu sehen, was der Waldführer gefunden hatte, konnte sie aus seiner zufriedenen Miene schließen, dass es sich um die gewünschte Fährte handelte. Bestätigt wurde diese Annahme dadurch, dass sie sich sogleich weiter ins Dickicht begaben. Und Elynia folgte ihnen auf dem Fuß, zwei Schritte über ihren Köpfen. Der Waldmann führte sie immer weiter, bis direkt in das Herz des Waldes. Die Bäume hier hatten lange, gerade Stämme und waren ob ihres Alters sehr hoch, daher befand sie sich schon bald dreieinhalb Schritte über den Männern, sodass sie nicht mehr hören konnte, was gesagt wurde. Sie erreichten eine kleine Lichtung. Dort lag gut sichtbar auf einem bemoosten Findling ein rotes Samttuch, welches mit goldenen Ornamenten bestickt war. Die Männer stürzten sich sogleich auf den Halsschmuck und bewunderten lachend ihre Siegestrophäe. Jetzt blieb Elynia als einzige Möglichkeit offen, die beiden zu überwältigen und ihnen das Tuch abzuluchsen. Aber die muskulösen Staturen der Männer ließen sie daran zweifeln, ob es ihr tatsächlich gelingen konnte. Gerade baldowerte sie einen gewagten Plan aus, da ertönte ein tiefes Knurren. Hinter dem Felsen schob sich ein mächtiger schwarzer Bär aus einer Höhle, die man von der Seite, von der aus sie die Lichtung erreicht hatten, nicht hatte sehen können. Der wütende Waldbewohner machte auf die Elfe einen äußerst aggressiven Eindruck. Hatten die beiden Männer vielleicht zuvor noch mit dem Gedanken gespielt, sich auf einen Kampf einzulassen, war diese Idee in eben jenem Moment verworfen, in dem sich der Bär vor ihnen auf die Hinterläufe aufrichtete, sodass er selbst den größeren Mann weit überragte und mit seinen Pranken brüllenden durch die Luft fuhr. Während die Männer sich postwendend zur Flucht wandten, zögerte Elynia, ihnen zu folgen. Einer Intuition folgend verharrte sie in der Baumkrone, bis der Bär die Verfolgung aufnahm und von der Lichtung verschwand. Mit plötzlicher Eile sprang sie von ihrem Ast und landete mit katzenhafter Leichtfüßigkeit auf dem harten Waldboden. Ein rascher Blick über die Schulter genügte ihr, um sich zu vergewissern, dass der Bär tatsächlich nicht zugegen war. Flink schlüpfte sie in den dunklen Höhleneingang. Der Geruch von Moder schlug ihr entgegen und als sie weiter ins Höhleninnere vordrang, schallte jeder ihrer Schritte krachend von den Wänden wieder. Angewidert blickte sie zu Boden und erkannte einen dichten Teppich aus alten, abgenagten Knochen. Die früheren Opfer des Bären. Hauptsächlich erkannte Elynia Tierüberreste, Hirsche, Rehe und selbst Wildschweine, aber auch mindestens drei Menschen oder Elfen waren dem Tier schon zum Opfer gefallen. Elynia konnte aber auch angesichts solcher Hürden nicht zimperlich sein beim Vordringen, denn mit jeder Sekunde, die verstrich, konnte der Bär zurückkehren und dann schwanden ihre Chancen, mit heiler Haut zu entkommen, weiter. Aber das Wagnis hatte sich gelohnt. Mit einem freudigen Aufschrei fand sie zwischen den Knochen, wonach sie gesucht hatte. Ein schmutziges, graubraunes Tuch, welches vom vielen Tragen ganz ausgefranst war. Und in einer Ecke, feinsäuberlich angebracht, die Initialen Qw. Sie hatte das wahre Halstuch des Gnoms gefunden. Zufrieden packte sie es unter ihr Hemd und trat dann zügig den Rückweg an. Keine Sekunde zu früh verließ sie die Höhle, denn aus dem Dickicht trottete der heimkehrende Bär. Mit einem Anflug von Erleichterung stellte Elynia fest, dass von seiner Schnauze kein Blut troff, das von einer frischen Mahlzeit zeugte. Jetzt blieb ihr nur noch, einen großen Bogen um den Waldbewohner zu schlagen und zum Trainingsgelände zurückzukehren. Nichts kam ihr in den Weg und als sie aus den Bäumen trat, waren schon alle anderen wieder versammelt, einschließlich des Kommandanten. Doch den zermürbten Gesichtern der anderen war leicht zu entnehmen, dass sie allesamt aufgegeben hatten. Neugierig suchte sie nach den beiden Männern und fand sie am Rand stehend. Im Gegensatz zu den übrigen sahen sie nicht nur enttäuscht, sondern regelrecht außer sich vor Zorn aus. Der größere trug einen blutigen Verband um den Kopf, ganz so, als wäre er mit einem schweren Stock verprügelt worden. Nicht weit entfernt fand Elynia auch die Ursache. Der Zwerg, welcher sich am Morgen nach der Erlaubnis, Waffen zu tragen, erkundigt hatte, hielt das edle Tuch in den Händen. Am Stiel seiner Axt klebte Blut. Als Elynia sich am Rand der Gruppe postierte, wirkte der Kommandant zufrieden. Dann sah er sie, einen nach dem anderen, grimmig an.

»Ihr alle habt versagt«, stellte er kalt klar, »und ich spreche in erster Linie nicht von jenen, die einfach aufgegeben haben, denn sie haben Schande über sich gebracht und sind nicht einmal einer Erwähnung wert. Aber du!«, er deutete anklagend auf den Waldführer, »du hast bewiesen, dass du einer Fährte folgen kannst, aber wenn du deine Beute gleich darauf wieder verlierst, bist du nichts weiter als ein Arbeitsesel für andere. Du bist nicht nur nutzlos für deine Verbündeten, sondern sogar eine Gefahr für sie, denn du hilfst viel mehr den Feinden als deinen eigenen Mitstreitern! Und du!«, er deutete spöttisch auf den Zwerg mit dem Tuch, »in einer Schlacht muss man viel bedenken und es ist stets der beste Weg, seine eigenen Schwächen auszugleichen indem man den Feind für sich arbeiten lässt. Du warst dir deiner Unfähigkeit, den Spuren zu folgen, bewusst und hast deshalb andere für dich arbeiten lassen und ihnen ihre Trophäe abgenommen. Gut gemacht. Aber das bedeutet, dass du schlauer sein musst als dein Feind oder dich zumindest für schlauer hältst. Dann darfst du auch keine Unfehlbarkeit deines Feindes voraussetzen! Und deshalb hast auch du versagt.«

Der Kommandant ging zu dem Gerügten, nahm das Tuch an sich und hielt es gut sichtbar hoch.

»Was habe ich euch über den gesuchten Gegenstand gesagt? Erstens, er wurde gestohlen. Welcher Dieb würde seine Beute gut sichtbar zurücklassen, anstatt sie zu verbergen? Sicherlich keiner! Zweitens, ich sprach von Quwens Halstuch. Dem Halstuch eines einfachen Dieners, noch dazu eines Gnoms. Und was bringt ihr mir? Ein samtenes Spitzendeckchen! Ich wollte mit dieser Prüfung testen, ob ihr das habt, was einen wahren Krieger ausmacht, aber ihr habt mich allesamt enttäuscht. Jeder Bauerntölpel kann mit einem Schwert rumfuchteln. Macht ihn das zu einem Krieger? Nein! Es ist wahr, ein richtiger Krieger ist stärker als andere und besitzt einen gestählten Körper. Aber eure wichtigste Waffe in einem Kampf auf Leben und Tod ist ein wacher Geist. Ihr braucht einen Verstand, der schärfer ist als jedes Schwert, tödlicher als jede Axt. Aber euch allen fehlt es an dieser Klarsicht. Und deshalb seid ihr alle durchgefallen.«

Betretenes Schweigen machte sich breit und der Kommandant wandte sich ohne ein Wort der Aufmunterung ab. Nun war es an Elynia, sich aus der Gruppe zu lösen und einen Schritt vorzutreten.

»Sir«, rief sie den Zwerg zurück.

Dieser drehte sich stirnrunzelnd zu ihr um. Wortlos holte sie das dreckige Halstuch hervor und reichte es ihm. Kurz starrte der Kommandant sie ungläubig an, dann brach er in schallendes Gelächter aus und klopfte ihr hart auf die Schulter.

»Seht her!«, schrie er immer noch brüllend lachend, »Es gibt anscheinend doch einen Schlauen unter euch! Oder eher eine. Ihr stolzen, strammen Männer seid allesamt von einer zarten Elfe besiegt worden! Ich hoffe, das ist euch eine Lehre.«

Dann verschwand er in bester Laune.

So war Elynias Morgen verlaufen. Nun, zur Mittagsstunde, betrat sie den großen Saal. Direkt neben dem Eingang passierte sie den größeren der beiden Männer, um dessen Haupt ein frischer Verband lag. Er strafte sie mit einem zornigen Blick. Sie beachtete ihn nicht weiter, nahm sich einen sauberen Teller und belud ihn mit Bratkartoffeln. Doch gerade als sie sich einen freien Platz suchen wollte, traf sie ein kräftiger Stoß in den Rücken. Elynia stolperte einen Schritt vorwärts und schaffte es gerade noch, das Gleichgewicht zu halten. Aber ihr Teller segelte in hohem Bogen zu Boden, wo er klirrend zerschellte. Die Kartoffeln spritzten in alle Richtungen und plötzlich verstummten die Gespräche im Saal und alle Rekruten, Novizen und Meister starrten sie an. Das Blut schoss ihr in die Wangen und mit hochrotem Gesicht machte sich Elynia daran, die Sauerei zu beseitigen. Dabei fiel ihr Blick auf die Ursache des Unfalls hinter ihr. Auf den Waldführer. Beim Anblick des gehässigen Grinsens in seinem Gesicht verwandelte sich ihre Scham in Wut. Es war mehr als offensichtlich, dass der Zusammenprall kein Versehen, sondern ein Racheakt gewesen war. Und in den Augen der anderen Rekruten sah sie Erheiterung und Zustimmung. Es schien ganz so, als habe sie am Morgen ihre letzte Chance, akzeptiert zu werden, verspielt.

»Mach dir nichts aus denen«, raunte ihr eine tiefe Stimme ins Ohr.

Hinter ihr stand einer ihrer Kameraden, einer der Zwerge, der einzige, der sich nicht allein mit seiner eigenen Rasse abgab.

»Weil wir von dir geschlagen wurden, war der Kommandant der Meinung, es wäre besser, wenn wir in frisch aufgestellte Baracken ziehen, um uns abzuhärten und außerdem, wenn wir mehr wie das weibliche Geschlecht erzogen werden. Ich habe in meinen dreißig Wintern noch nie jemanden gesehen, der sich beim Tellerabwaschen so dämlich anstellt wie diese beiden Menschen. Und die Köchin hat geschimpft, dass sie säckeweise Kartoffeln wegschmeißen müsse, weil diese beiden die Erdäpfel beim Schälen so malträtiert haben, und ihnen gedroht, sie mit ihrem Nudelholz zu verdreschen, dass ihnen Hören und Sehen vergeht, wenn sie nicht anfangen, endlich ordentlich zu arbeiten. Sie hat ihnen sogar eine Sonderschicht Küchendienst aufgebrummt.«

»Und doch bin ich allein«, murmelte Elynia zu sich selbst. Der Zwerg grinste sie an und sagte: »Dein Zimmer hat doch Zugang zu den Getränkelagern, oder?«

Sie nickte verwirrt. Das Grinsen des Zwerges wurde noch breiter und er beteuerte: »Sorge nur immer dafür, etwas Honigwein da zu haben, dann sollst du abends nicht mehr einsam sein. Und dafür musst du dich noch nicht einmal mit diesen Rohlingen anfreunden.«

Mit einem Augenzwinkern verschwand der Zwerg. Nun konnte sich auch Elynia ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen und sie lächelte den großen Mann provokant breit an.

Drachenwispern

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