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Laut kratzte die Feder über das Pergament, während sie die Zeilen Zeichen um Zeichen erweiterte. Schließlich setzte sie einen Schlusspunkt und legte die Feder zur Seite. Dann las sie den Brief noch einmal durch.

»Verehrter Meister,

leider konnte ich seit meinem letzten Bericht keine weiteren Informationen über die Kampfkraft oder Führungspositionen der Aquiron erlangen. Daher wäre es zum jetzigen Zeitpunkt unverantwortlich, bereits eine Aussage über ihre Stärke zu treffen. Dennoch ereignete sich jüngst etwas, was eines Berichtes wert ist. So habe ich erst kürzlich erfahren, dass entgegen unserer Annahme noch nicht alle Novizen und Rekruten Celion erreicht haben, sondern ein Novize noch auf seinem Weg hierher ist. Schon häufig hörte ich die Lehrmeister über diesen Novizen munkeln, doch sie geben sich äußerst verschlossen und sprechen nie aus, was sie wirklich denken. So viel jedoch ist sicher, etwas an ihm ist besonders. Es scheint daher durchaus ratsam, ihn für unsere Sache zu gewinnen oder ihn, falls er nicht die Wahrheit und Gerechtigkeit unserer Sache erkennt, zu beseitigen, um ein Risiko auszuschließen. Ich werde weiterhin alle Informationen und Gerüchte über ihn sammeln und Euch auf dem Laufenden halten, doch zunächst das wenige, was ich bereit in Erfahrung brachte: Es handelt sich um einen Menschenknaben, der wie die meisten Novizen im jungen Mannesalter ist. Und er reist alleine mit einer Schmiedemeisterin aus Celion. Allerdings baten die beiden um Unterstützung durch die Streitkräfte von Celion und es wurde erst heute ein Soldat ausgesandt, wenn auch nur eine junge Elfe. Glücklicherweise gelang es mir, einen Blick auf die geschickte Botschaft zu werfen, weshalb mir der Aufenthaltsort des Novizen bekannt ist. Er befindet sich im Moment an der Grenze des Murùn in der Nähe des Dorfes Aciqu. Leider kenne ich mich in diesem Gebiet nur wenig aus und kann nichts darüber sagen, wo ein Angriff am erfolgversprechendsten sein dürfte.

In der Hoffnung, dass Ihr wohlauf seid Eure treuergebene Schülerin.«

Sie rollte den Brief zufrieden zusammen und verstaute ihn sorgfältig in einer abschließbaren Schublade, um ihn noch am späten Abend losschicken zu können, ihn aber bis dahin vor neugierigen Augen zu schützen. Dabei fiel ihr Blick auf die Schriftrollen, die ihr Meister ihr mitgegeben hatte und die ebenfalls in dieser Schublade lagerten. Sie hatte schon lange nicht mehr darin gelesen. Nun streckte sie zögerlich die Hand danach auch. In diesem Moment ertönte ein Klopfen an der Tür. Beinahe erleichtert schob sie hastig die Schublade zu und verschloss sie sorgfältig. Dann begab sie sich zur Tür.

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