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Er hatte Geschichten über die Goblins gehört. Auch wenn sie sehr triebgesteuert waren, so waren sie doch nicht dumm. Ihre Kolonien waren in unterschiedliche Bataillone aufgeteilt, von denen nur einige wenige für die Nahrungsbeschaffung zuständig waren. Die meisten kümmerten sich um Dinge wie die Bewachung des Baus. Und ihre gute Organisation war auch der Grund dafür, dass sie ihn und die Elfe nicht direkt umgebracht hatten, denn wenn ihre Vorratsstollen gut gefüllt waren, dann hielten sie sich ihre Beute lebend, damit das Fleisch nicht ranzig wurde und verweste. Allerdings stimmte ihn die Aussicht auf eine lange Gefangenschaft vor ihrem Ende nicht wirklich besser. Der einzige Lichtblick war, dass Leben immer auch Hoffnung bedeutete, auch wenn er sie noch nicht sah. Ardun krabbelte zu den knöchernen Gittern und rüttelte prüfend daran. Die Erschütterung lief durch die gesamte Konstruktion, doch sie würde wohl auch unter Gewalteinwirkung standhalten. Als Nächstes versuchte er, die Knochen auseinanderzubiegen. Sie waren zwar etwas elastischer als Eisenstäbe, doch auch so konnte er keine Lücke erschaffen, die groß genug gewesen wäre, um durch sie zu entschlüpfen. Entmutigt ließ er sich zurücksinken und prägte sich stattdessen die Höhle mit ihren möglichen Fluchtwegen ein. Falls es ihnen gelang, aus dem Käfig zu entkommen, wäre der nächste Weg nach draußen wahrscheinlich ebenjener, durch den sie gekommen waren. Aber wenn dieser Tunnel versperrt sein sollte, blieben noch drei weitere Möglichkeiten. Zwei Tunnelöffnungen befanden sich am Westende, eine im Süden. Allerdings wäre es gefährlich, auf gut Glück einen dieser Wege zu gehen, daher beobachtete Ardun die Goblins, die durch die verschiedenen Tunnel kamen und gingen, und versuchte, sich einen Reim auf ihre Ziele zu machen. Ansonsten war die Höhle relativ kahl und es befanden sich auch nicht mehr so viele Goblins in ihr wie zuvor. Nur zwei Wachen patrouillierten vor ihrem Käfig auf und ab, die restlichen Goblins hatten sich zum Großteil in die Tunnel verteilt. Tatsächlich schienen er und Lian den einzigen Zeitpunkt getroffen zu haben, an dem so viele der Kreaturen anwesend gewesen waren. Doch all das half Ardun nur wenig weiter. Was er jedoch erleichtert bemerkte, war, dass man ihre Waffen einfach achtlos in eine Ecke nahe ihrem Käfig geworfen hatte. Sie würden sich im Falle einer Flucht also nicht mit leeren Händen durchschlagen müssen. Die lange Zeit des Wartens war ermüdend. Nur selten kam ein einzelner Goblin aus einem Tunnel oder verschwand darin, wodurch es fast unmöglich war, ihre Bestimmung zu erraten. Dennoch gelang es ihm nach einiger Zeit, einen der Westtunnel als Fluchtweg auszuschließen, da einer der Wächter in diesem verschwand und kurze Zeit später mit einem großen Stück Fleisch zurückkehrte. Er vermutete daher, dass es sich um einen Vorratsstollen handelte. Es blieben also nur noch zwei Gänge. Auf diese konzentrierte er sich und wartete. Selbst seine aufkommende Müdigkeit kämpfte er verbissen herunter, denn er konnte es sich nicht leisten, ein eventuell wichtiges Detail zu verpassen. Doch lange gab es nichts zu sehen oder zu hören, mit Ausnahme von dem Grunzen der Wächter, weshalb Ardun trotz seines Vorsatzes einzunicken drohte. Da kam es ihm gerade recht, dass plötzlich Lian neben ihm aufschreckte und ihn mit nun wieder klaren Augen entsetzt anstarrte.

»Willkommen zurück unter den Lebenden«, begrüßte er sie mit leichtem Lächeln.

Sie machte immer noch einen leicht verwirrten Eindruck, als sie sich langsam umblickte und ihn dann fragend ansah.

»Wo sind wir hier?«

Er erzählte ihr in aller Kürze, was sich zugetragen hatte. Ihr Gesicht wurde erst bleich, dann puterrot und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie zu zetern begann: »Das ist alles deine Schuld! Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht auf die Täuschung der Irrlichter hereinfallen! Aber du wusstest es ja besser und musstest ihnen hinterherrennen!«

Ardun wartete, bis die folgende Schimpftirade vorbei war, dann legte er ihr sanft eine Hand auf die Schulter und widersprach: »Es war andersherum. Ihr seid auf die Irreführung angesprungen.«

Ihr Blick machte ihm mehr als deutlich, dass sie an seinem Verstand zweifelte. Dann schüttelte sie bestimmt den Kopf.

»Hör zu, ich habe das Irrlicht durchschaut. Du aber bist ihm gefolgt!«

Diesmal war es an ihm, den Kopf zu schütteln und er erklärte ihr umsichtig: »Ihr habt ein Irrlicht durchschaut. Nicht aber das zweite.«

Er sah, wie sich ihre Augen erschrocken weiteten, als sie verstand, was er da sagte. Beschämt senkte sie den Blick, obwohl Ardun ihr keinen Vorwurf gemacht hatte und dies auch nicht vorhatte. Denn er war beruhigt zu sehen, dass auch die Elfen nicht unfehlbar waren.

»Dennoch ergibt es keinen Sinn«, nahm Lian das Gespräch wieder auf, »Irrlichter und Goblins sind Todfeinde. Wieso also sollten sie uns in eben diesen Stollen locken?«

Darüber hatte Ardun auch schon nachgedacht, doch die Idee, welche ihm gekommen war, musste er erst noch prüfen. Daher fragte er: »Als ich versuchte, Euch aus dem Bann zu befreien, habe ich nach einem der Irrlichter geschlagen, aber ich habe es nicht getroffen, obwohl ich die Gestalt, die Euch erschienen ist, hätte treffen müssen. Woran liegt das?«

Zum Glück konnte die Elfe ihm die Frage beantworten.

»Als ich dir erzählt habe, dass die Irrlichter perfekte Imitationen schaffen können, um Wanderer zu verwirren, habe ich einen Aspekt ausgespart. Sie können zwar Form, Geruch und Stimme verändern, aber sie können nicht tatsächlich zu einer neuen physischen Materie werden.«

Ardun lächelte, denn dies passte zu seiner Theorie.

»Sie können also nichts anfassen oder bekämpfen«, murmelte er zu sich selbst, bevor er dann an Lian gewandt lauter fortfuhr: »Ist Euch aufgefallen, dass die Tunnel, welche man von hier aus sieht, mit Fackeln erleuchtet sind? Auch hier in der Höhle hängen etliche davon.«

Die Elfe nickte stumm und bedeutete ihm, weiterzureden.

»Einzig der Gang, durch den wir gekommen sind, ist von geschlossenen Laternen erleuchtet. Ich glaube, sie hängen dort als Strafe oder Verhöhnung.«

Lian sah ihn stirnrunzelnd an und hakte nachdenklich nach:

»Wie kommst du darauf?«

»Ich glaube«, führte er seine Idee weiter aus, »dass die Irrlichter uns hierhergeführt haben, weil sie unsere Hilfe brauchen. Ihr habt selbst gesagt, dass Irrlichter und Goblins Todfeinde sind. Von den Laternen waren einige schon erloschen. Die leuchtenden dagegen haben ein seltsam pulsierendes Licht von sich gegeben, ganz anders als das einer Flamme. Aber was, wenn in diesen Laternen Lebewesen sind? Wenn die Goblins es geschafft haben, Irrlichter einzufangen, die sie jetzt zu ihrer Belustigung dort schmoren und sterben lassen? Was würden die restlichen Irrlichter wohl tun? Denn befreien können sie die ihren ja nicht aus den Gefängnissen, weil …«

»Weil sie nichts greifen können!«, beendete die Elfe aufgeregt seinen Satz und er sah in ihren Augen, dass sie seiner Idee Glauben schenkte oder ihr zumindest glauben wollte, »wenn das stimmt, dann müssen wir die gefangenen Irrlichter befreien, damit sie uns aus diesem elenden Wald herausführen.«

Ardun nickte zustimmend, doch kehrte er dann zu ihrem primären Problem zurück: »Ich fürchte allerdings, dass uns die Hände gebunden sind, solange wir hier drinnen festsitzen.«

Lian lächelte ihm beruhigend zu.

»Ich werde mir etwas einfallen lassen, also keine Sorge, immerhin hast du eine Magierin dabei.«

Doch trotz dieses Versprechens wartete Ardun vergeblich auf eine zündende Idee der Elfe. Tatsächlich passierte sogar so lange nichts, dass er in einen leichten Schlaf hinüberglitt. Seine Träume waren finster, von Mord, Verwesung und Leid. Dazu kamen seltsame Geräusche, er hatte das Gefühl, angeschrien zu werden, ohne die Wörter zu verstehen, und plötzlich zog die Dunkelheit sich immer weiter zusammen, drohte ihn zu erdrücken und raubte ihm den Atem.

Schweißgebadet fuhr Ardun hoch und setzte sich schwer keuchend auf. Beinahe hörte sein Herz auf zu schlagen, als er direkt in ein Paar besorgter Augen schaute.

»Du hast so unruhig geschlafen, dass ich dich festhalten musste, damit du deinen Arm nicht zu sehr belastest«, erklärte Lian ihm.

Er nahm es mit einem Grunzen zur Kenntnis und versuchte, den Schmerz in seinem Arm zu ignorieren. Es dauerte eine Weile, bis er eine Veränderung in der Zelle bemerkte. Jemand hatte ihnen eine Schale mit ranzigem Wasser und etwas zu essen hingestellt, was aber so ekelerregend aussah, dass Ardun beschloss, lieber zu verhungern, als etwas davon anzurühren.

»Fühlst du dich stark genug, um zu kämpfen und zu rennen?«, fragte die Elfe ihn in sachlichem Ton.

Er nickte, ohne zu zögern, obwohl er sich schwach und ausgelaugt fühlte und nicht Herr seiner Kräfte war. Lian war sich dessen wohl bewusst, wie deutlich in ihren Augen zu lesen war, doch sie schien ihn dennoch für stark genug zu halten, noch einige weitere Strapazen auszuhalten, denn sie wies ihn an: »Dann mach dich bereit!«

Mit diesen Worten reichte sie ihm seinen Dolch und wie Ardun erst jetzt auffiel, hatte auch sie ihre Klinge, wenn auch gut unter der Kleidung verborgen. Verwundert sah er sie an. Er war sich sicher, dass die Waffen auf dem Boden außerhalb ihres Gefängnisses gelegen hatten.

»Du scheinst mit deiner Vermutung recht gehabt zu haben«, beantwortete sie seine unausgesprochene Frage, »Vor nicht allzu langer Zeit sind die beiden Irrlichter aufgetaucht und während eins die Wachen abgelenkt hat, hat das andere einem vorbeikommenden Goblin irgendetwas vorgegaukelt, was ihn dazu gebracht hat, mir die Waffen zu bringen. Offenbar sollen wir tatsächlich nicht hier sterben.«

Ardun nickte und konnte sich ein selbstzufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Doch er wurde schnell wieder ernst, denn der Dolch gab ihm zwar ein Gefühl der Sicherheit, doch er wusste nicht, wie er ihnen helfen konnte, der Zelle zu entkommen. Lian bat ihn, sich auf den Rücken zu legen, mit den Füßen zu den knöchernen Gitterstäben.

»Dieses Gefängnis ist nicht stabil gebaut«, erklärte die Elfe ihm leise ihren Plan, »es ist nur durch seine Elastizität so sicher. Wenn ich aber den Knochen ihre Nachgiebigkeit nehme, solltest du sie mit einigen kräftigen Tritten zerbrechen können.«

Er stimmte nickend zu. Was sie sagte, ergab durchaus Sinn, aber er hatte keinen blassen Schimmer, wie die Elfe das Gesagte in die Tat umsetzen, wollte. Erst als er sie dabei beobachtete, wie sie sich zu den Knochen bückte und damit begann, das abgestandene Wasser über die unteren Knochen zu gießen, ging ihm ein Licht auf. Und als sie die Hände ausstreckte, erinnerte er sich an ihre Worte. Sie war eine Magierin. Und sie konnte die Verbindungen von Wasser verändern. Und eine dieser Verbindungen war Eis. Tatsächlich bildete sich schon kurz darauf eine helle Schicht auf den Knochen und an einigen Stellen hingen kleine erstarrte Wassertropfen hinab. Lächelnd betrachtete Ardun das Werk, spannte seine Beine an und trat dann mit aller Kraft gegen die erstarrten Formen. Ein lautes Krachen ertönte, dann gaben die Gitter unter seinen Sohlen nach und zersplitterten in Millionen kleiner Eiskristalle. Jetzt mussten sie schnell handeln, denn der Lärm hatte die Wächter auf den Plan gerufen und während der eine Goblin grunzend auf sie zustürmte, rannte der andere zu dem südlichen Tunnel, wohl um Alarm zu schlagen. In der Zeit, die Ardun benötigte, um sich auf den Bauch zu drehen und aus dem Loch zu robben, schnellte Lian bereits aus der Öffnung, schleuderte der sich entfernenden Kreatur einen Dolch hinterher und stürzte sich auf den Heranstürmenden. Kaum einen Wimpernschlag später lagen beide Goblins tot auf dem Boden. Doch noch war es zu früh zum Feiern und Ardun und Lian liefen rasch auf den Tunnel zu, durch den sie auch gekommen waren. Unbemerkt erreichten sie die erste Biegung und verschwanden dahinter. Dann begann die Ausstattung mit Laternen. Vorsichtig öffnete Ardun die erste. Sobald er einen winzigen Spalt geschaffen hatte, schoss eine kleine Lichtkugel heraus, die ihn mit wütendem Surren umwirbelte. Erst als er ein zweites Irrlicht aus seinem Gefängnis befreite, beruhigte sich der Lichtball, da er wohl erkannte, dass Ardun und Lian keine bösen Absichten hatten. Gleichzeitig schwoll hinter ihnen ein vielstimmiges Grunzen an. Ihre Flucht und die Ermordeten mussten schneller bemerkt worden sein, als ihnen lieb war. Sie warfen sich einen besorgten Blick zu, dann hasteten sie weiter. Auf ihrem Weg befreiten sie etliche weitere Irrlichter. Nur mit den erloschenen Laternen befassten sie sich nicht weiter, denn sie konnten nicht auch noch die Toten bergen. Die Lebenden hatten Vorrang. Das Knurren und Kreischen hinter ihnen wurde lauter und schon konnte Ardun deutlich das Schleifen von Klauen auf dem Boden hören. Mit zitternden Fingern löste er endlich den letzten Laternenschirm und befreite so das zwölfte Irrlicht. In diesem Moment bogen ihre Verfolger um die Ecke. Ihnen blieb keine Zeit zu überlegen und er hastete Lian hinterher, um die letzte Biegung, bis zum Ausgang. Sie wurden von einem hellen, rötlichen Schein erwartet und lautes Knacken und Prasseln echote durch den Stollen. Feuer. Direkt vor dem Ausgang sahen sie in das Inferno eines gewaltigen Waldbrandes. Lian verlangsamte ihre Schritte.

»Lauf weiter!«, schrie Ardun sie an und schubste sie vorwärts, »das ist nur eine Illusion!«

Inständig hoffte er, sich nicht zu irren, doch wenn er falsch lag, starben sie sowieso. Gemeinsam sprangen sie direkt in die Flammen. Sie leckten kühl über Arduns Haut, doch weder waren sie unangenehm, noch verletzten sie ihn. Und kaum einen Schritt später stand er im unversehrten Wald, da das Feuer sich nur hinter ihnen befand. Die befreiten Irrlichter verweilten in den Flammen und der Brand begann noch wilder zu toben. Ardun sah, wie die Goblins dahinter, vor Angst wild kreischend, zurück in die Höhle drängten. Erleichtert atmete er auf. Sie waren der Höhle des Löwen entkommen. Ein ungehemmtes Lachen entfuhr seiner Kehle. Dann spürte er die Hand Lians auf seinem Arm.

»Komm«, sagte sie nur.

Gemeinsam folgten sie einem einsamen Licht, welches sie durch den nächtlichen Wald führte. Nach einer scheinbaren Ewigkeit lichteten sich langsam die Bäume und sie traten hinaus aus dem Dickicht, an eben jener Stelle, an der ihre Pferde friedlich grasten. Überschwänglich streichelte Ardun dem Tier die Mähne. Dann drehte er sich zu dem Irrlicht herum, welches sie geführt hatte, um sich zu bedanken. Doch vor ihm befand sich keine schwebende Lichtkugel mehr, sondern eine hübsche Frau, die eine golden schimmernde Haut hatte.

»Ich danke euch«, sagte das Irrlicht mit sanfter Stimme. Ardun starrte die Frau mit offenem Mund an.

»Ich will euch für eure Hilfe belohnen, also hört gut zu. Was einst war eins, wurde längst entzweit. Der schwarze Bruder versucht, den weißen zu verschlingen. Doch ohne das Licht kann es auch das Dunkle nicht geben. Erst wenn die Nacht obsiegt, schenkt sie dem Tag das Leben und eine neue Kraft wird geboren, welche die sich erhebende Finsternis zu stoppen vermag.«

Dann trat sie direkt vor Ardun und strich ihm sanft über den rechten Arm. Er zuckte zusammen, als sein Arm heftig zu pulsieren begann. Er hatte das Gefühl, dass die Muskeln sich unter seiner Haut zersetzten und wieder neu bildeten, Bänder sich strafften und Sehnen wieder verwuchsen. Und dann knackte es gut vernehmbar und er sank mit einem Schmerzensschrei auf die Knie, als sein gebrochener Knochen wieder an seine ursprüngliche Position sprang und sich seltsam zu winden schien. Kurze Zeit später war es vorbei und Ardun wischte sich schwer atmend den Schweiß von der Stirn. Der Schmerz in seinem Arm war verschwunden. Probeweise bewegte er ihn ein wenig. Es bereitete ihm keine Qualen, sein Arm war geheilt. Dankbar blickte er auf, doch das Irrlicht war verschwunden. Geblieben waren nur er, Lian und die Pferde.

»Was hatten diese seltsamen Worte zu bedeuten?«, fragte er die Elfe.

Dies zuckte ratlos mit den Achseln, warnte ihn aber: »Irrlichter besitzen ihre ganz eigene Art der Magie. Man weiß nie, wann man ihnen trauen kann und wann sie einen täuschen, aber eins ist gewiss, man sollte sie niemals unterschätzen. Und dieses hier stand in deiner Schuld. Merke dir die Worte, aber halte sie geheim.«

Das war nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte, aber Ardun nickte ergeben und ließ das Thema fallen. Derweil zog Lian einen grünlich glimmenden Edelstein aus ihrer Tasche. Sie begann, damit ihm unbekannte Runen in den Staub zu schreiben.

»Das ist ein magischer Kristall«, erklärte sie auf seinen fragenden Blick hin, »er ermöglicht es mir, auch über lange Strecken hinweg eine Nachricht nach Celion zu senden. Allerdings kann er nur einmal verwendet werden, bevor er zu einem nutzlosen Stein wird, daher darf man ihn nur in einem Notfall benutzen. Aber ich befürchte, dass es unumgänglich ist. Denn unter Tage verliert man sein Gefühl für die Zeit und ich vermute, dass wir mindestens eine Woche in dem Wald verbracht haben, auch wenn es dir kürzer vorkommen mag. Wir werden Celion nicht mehr rechtzeitig erreichen, damit du mit den anderen beginnen kannst. Und Nachzügler sind besonders gefährdet, auf ihrem Weg angegriffen zu werden, daher muss ich Hilfe aus der militärischen Abteilung erbitten und ihnen unseren Aufenthaltsort nennen.«

Drachenwispern

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